Full text: Lübeckische Blätter. 1980 (140)

influß der Architekten Christian-Friedrich Häuser eine sinnvolle Funktion haben und weiter- fr x und Josef-Christian Lillie entstandenen hin genutzt werden. : ô Hus auf der Südseite der Großen Petersgrube ge- Besondere Schwierigkeiten bereitete bei der Pla- ure zu den schönsten und wertvollsten Privatbaur nung die Einfügung des großen Konzertsaales mit ten in Lübeck. Sie zählen einzeln wie auch im En- 4z0 Plätzen und des Kammermusiksaales mit 160 Ssemble zu hervorragendsten Beispielen alter Stadt- hlätzen sowie der erforderlichen Nebenräume iin die baukunst. Bauten der Gotik, des Barock und des hyorhandene Bausubstanz. Klassizismus vereinen sich zu einem harmonischen Ursprünglich wurde der gr ole Konzertsaal mit Straßenbild von überrsgender Eznprögsambeit. seinen Nebenräumen in das Gebäude Große Peters- Aber auch ihre innere Struktur mit den mehrge r HL at Dis Zenicmälgeschätzten Häu- schossigen Dielen, Festsälen, Speichern zl Lager css ihrer r hs. Ausgestaltung sollten aus- böden, Innenhöfen und Flügelbauten aus den ver Z und an anderer Stelle der Gesamtanlage schiedensten Stilepochen ist einzigartig. ru: eingebaut werden. Auf den dringenden S e der bauhistorisch wertvollen Ein- Wunsch der Hansestadt Lübeck, insbesondere von Kusser ue e mir einige besonders bemer- Herrn Bürgermeister Dr. Knüppel, diese geschütz- kelueiten. fe dreiteilige klassizistische Gebäude ten Bauteile an ihrem alten Standort und mit der al- lsusyert: 19 wurde 1805 vollendet. Im Haupthaus ten Wirkung zu belassen, wurden wesentliche Be- : . im Erdgeschoß die einzige reine Em- reiche der Konzeption unter Einbezienung des nen au Lübecks. Das Gebäude Nr. 21, indem wir Grundstücks Obertrave 16 noch einmal überplant. hier zusammen sind, ist das einzige s0 gut wie kom- Das Ergebnis dieser Planungsüberlegungen liegt plett erhaltene Lübecker Großbürgerhaus aus der „unmehnr vor. Mit der Umplanung ist es gelungen, Zeit des Frühklassizismus. Hier ist besonders die je Eigenart der Raumgliederung im Gebäude Gro- Diele mit der umlaufenden Galerie hervorzuheben. ße Petersgrube 29 zu erhalten. Es muß an dieser die als Vorläufer der prächtigen Diele im Behnhaus Stelle aber auch deutlich gesagt werden, daß diese anzusehen ist. Zusammen mit zwet Htüzelhsuten Entscheidung mit erheblichen Mehrkosten für die und einem rückwärtigen S peicherbau gstschon- Gesamtmaßnahme verbunden ist. sten und elegantesten Nutzbau Lübecks aus dem 18. ö Jahrhundert - wird ein Innenhof gebildet, der in Im Gegensatz zu den Bauabschnitten bei denen seiner Ausgestaltung einmalig in Lübeck ist. Dieser sich das Baugeschehen weitgehend hinter den vor- V: Innenhotk wird nach seiner Wiederherstellung für handenen Fassaden abspielt, wird die Planung des §. Veranstaltungen im Freien genutzt werden. Das Ge- Konzertsaales für alle sichtbar den stärksten bauli- bäude Nr. 23 ist dem späten Rokoko zuzuordnen. chen Eingriff in die gewachsene bauliche Struktur Hier ist der Rokoko-Festsaal im I. Obergeschoß, der an der Obertrave und an der Depenau darstellen. z! die ganze Hausbreite einnimmt, besonders erwäh- Hier gilt es, behutsam und mit Sorgfalt die neuen b] nenswert. Im Gebäude Nr. 29 schließlich sind es das Bauteile in die gewachsene Struktur der Straßenzü- hz Vestibül, der Säulensaal und das Alkovenzimmer ge einzufügen. P aus dem reifen Klassizismus, die den hsrühmten Ich werde daher einige namhafte Architekten zu § strciitätten îliezu h tvebtrr eg Her tear. einem Gutachtenwettbewerb auffordern, um eine Ww dem tempelartigen Küchenpavillon und der Wand optimale Gestaltung zu erzielen. m des Flügelbaues aus dem 16. Jahrhundert verdienen Im ersten Jahr der Bauarbeiten hat sich bestätigt, di besondere Aufmerksamkeit. Diese Raumgruppen daß dieses Bauvorhaben nicht nur die Lösung täg- de und besonderen Gestaltungsdetails können nun- lich neuer Schwierigkeiten erfordert, sondern dar- Yz mehr nach einer entscheidenden Umstellung der über hinaus auch von ganz besonderem Reiz ist. So sé Planung an ihrem alten Standort erhalten werden. wurde im Erdreich des Gebäudes Große Petersgru- [ur ö _ . be 19 a eine frühere Wasserleitung aus durchbohr- Diese Ausführungen lassen erkennen, daß die jen Rundhölzern mit Holzeinlaufkästen gefunden St bauliche Herrichtung dieser Grundstücke für die gjjie für mehrere Häuser dieser Straße die interne ur Musikhochschule nur mit einem großen planeri- sÿasserversorgung und -bevorratung sichergestellt ur schen Engagement und großen finanziellen Auf ht. de frendungen möglich wird, Ausgrabungen an den Gebäudeaußenseiten des Mt Es wäre ohne Zweifel leichter und - sowohl zeit- Gebäudes Große Petersgrube 19 ergeben einen Ein- lich als auch finanziell - weniger aufwendig gewer blick in Aufschüttungen unterschiedlicher Zeitepo- sen, die Musikhochschule auf der „Grünen Wiese“ chen und in bauliche Gebäudestadien vergangener zu errichten. Wir hätten damit jedoch eine einmalir Jahrhunderte. Damit dürften Vermutungen bestä- ge Möglichkeit versäumt, diesen unwiederbringli- tigt werden, daß das StraßBenniveau der Großen Pe- chen Beitrag zur Erhaltung des Kulturdenkmals - tersgrube vor einigen Hundert Jahren mehrere Me- Lübecker Altstadt - zu leisten. ter tiefer gelegen hat. Ziel der Planung ist es, nicht nur die Forderungen Bei Baugrunduntersuchungen durch einen beauf- z des Denkmalschutzes und der Stadtgestaltung zu tragten Bodengutachter konnte an einer Außen- ia erfüllen, sondern in allen Bereichen sowohl den wand des Flügelbaues im Innenhof in rund zwei Me- au. Charakter der einzelnen Häuser als auch den des ger ter Tiefe eine Beischlagwange zweckentfremdet als Vor samten Ensembles im Rahmen der Möglichkeitenzu seitliche Mauerbegrenzung gefunden werden. Diese erhalten. Deshalb wurde die Lage der Räume so ger diente früher im Bereich eines Hauseinganges als 4 wählt, daß die vorhandenen Eingänge der einzelnen Seitenwange einer Bank, wie sie auch heute noch Uf 5()
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