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lege HERAUSGEGEBEN VON DER GESELLSCHAFT ZUR BEF ÖRDERUNG GEMEINNÜTZIGER TATIGKEIT
SCHRIFTIEITER: HANS SCHÖNHERR
LÜBECK, DEN 19. FEBRÜAR 1980
EINHUNDERTVIERZIGSTER JAHRGANG .- NUMMER 4
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- und Titzck: Beispielhaft für die Denkmalpflege
Ein Jahr nach Baubeginn gab Finanzminister Ru- Die zweite Planung untersuchte die Einbindung
dolf Titzck auf der Baustelle Große Petersgrube der Musikshochschule in die Hochschulanlagen am
iksicht kürzlich einen Zwischenbericht über den Stand Mönkhoker Weg. Dafür sprach die Erkenntnis, daß
des Neubaues „Musikhochschule“. Unter Wah- ein Neubau auf unbebautem Grundstück erheblich
“innen rung der Fassaden und Grundstrukturen von 22 geringere Kosten verursachen würde, zumal beste-
Spiel- Patrizierhäusern im Schatten von St. Petri wird hende Hochschuleinrichtungen mitgenutzt werden
in den kommenden sieben Jahren mit Kosten von konnten. Auch der Gesichtspunkt einer Gesamt-
mindestens 36,8 Millionen Mark eine modern aus- hochschule spielte bei diesen Planungsüberlegun-
gestattete Musikhochschule auf 4 000 Quadrat- gen eine Rolle.
mermus Kcsdal mie 160 Plüte zi uud rc g ECT. etacictclem die Grobe Petersgrube von der Hanse-
Mitte, qa! n kt 150 Ftätzen éntkält. U6r mf 9 ébliehét ergaben sich für die gr usgevie Za art urdo.
Persönlichkeiten der Hansestadt Lübeck berich- Z : : §
tete Finanzminister Titzck über dieses in der Bun- putitis eit sr s gie Wusiktothechsl. Hs :
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de: lichst großen Teil der gewachsenen Altstadtstruktu-
T: „Das musikalische Erbe Lübecks ist überwiegend ren in dem Sanierungsgebiet mit einer sinnvollen
lia kirchenmusikalisch geprägt, Ausdruck der beson- Nutzung zu verbinden. Es bot sich an, die großen
deren Anziehungskraft der Lübecker Kirchen mit leerstehenden Kaufmannshäuser mit der Musik-
Wwan- ihren wunderschönen Orgeln. Vorgänger der heuti- hochschule zu beleben und dadurch die Häuser vor
Bera- gen Musikhochschule war das 1911 gegründete Lü- dem weiteren Verfall zu bewahren.
> um- becker Konservatorium der Musik, das zwischen-
hes u. zeitlich als Staatskonservatorium und Landesmu- Nach eingehender Prüfung faßte die Landesregie-
siten, sikschule fortgeführt wurde, bis es 1950 in die rung im Januar 1974 den Grundsatzbeschluß, den
Psy- Schleswig-Holsteinische Musikakademie und Neubau der Musikhochschule in den historischen
Norddeutsche Orgelschule Lübeck einging und KVebäuden der Großen Petersgrube zu errichten. Sie
UVhHr, 1973 den Status einer Musikhochschule erhielt. Un- wollte damit gemeinsam mit dem Bund einen exem-
rein- ter welchem Namen die Musikausbildung in Lübeck pPlarischen Beitrag zur Erhaltung der Lübecker Alt-
auch immer gestanden hat, sie ist uns ein selbstver- stadt leisten. Mit dieser Entscheidung wurde gleich-
ständliches Beispiel für traditionsbewußtes Lehren zeitig die einmalige Chance genutzt, der Lübecker
und Lernen. Sie hat vornehmlich durch die Pflege Musikhochschule einen baulichen Rahmen Zu ge-
— und Lehre der Orgelmusik eine Bedeutung erreicht, ben, der ihrem geistigen Anspruch und ihrem künst-
ziger Jie weit über die Grenzen der Stadt hinausreicht. lerischen Auftrag in so einmaliger Weise entspricht
Die Unterbringung der Musikhochschule am Jer Und Musik- und Baukultur harmonisch und sicht-
rusalemsberg in Lübeck ist unzureichend und erfor- bar zusammenführt.
dert von Dozenten und Studenten gleichermaßen Mit dem Baudenkmal Petersgrube verbinden wir
viel Geduld und Kompromißbereitschakt. Daher die Stadtbaukunst verschiedener Epochen, die
wurde schon vor Jahren unter dem damaligen Leir großbürgerliche Wohnkultur des 18. Jahrhunderts
ter, Herrn Prof. Röhl. ein Neubau ins Auge gefaßt. sowie die hansische und speziell lübische Kauf-
Als erstes wurde 1968 die Erweit erung der vor. Mannstradition mit ihrer unvergleichlichen Aus-
4 54 handenen Gebäude am J erusalemsberg untersucht. Strahlungskratt.
Diese Planung hätte den Zusammenhang zwischen Die Große Petersgrube ist eine der letzten Kauf-
dem denkmalgeschützten Eschenburghaus und dem mannsstraßen in Lübeck, die vor eingreifenden Ver-
97 77 durch seinen besonderen Baumbestand wertvollen änderungen weitgehend bewahrt wurde. Die zwi-
Eschenburgpark gestört und wurde fallengelassen. schen dem 16. und 19. Jahrhundert zum Teil unter
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