LÜBECKISCHE BLATTER
HERAUSGEGEBEN VON DER GESELLSCHAFT ZUR BEFÖRDERUNG GEMEINNÜTZIGER TATIGKEIT
SCHRIFTLEITER: HANS SCHÖNHERR
LÜBECK, DEN 21. OKTOBER 1980
EINHUNDERTVIERZIGSTER JAHRGANG - NUMMER 18
Das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl 80
Nahezu 38,3 Millionen von insgesamt 43,2 Millio- 148 805 gültige Zweitstimmen. Von den Erststim-
nen wahlberechtigten Bundesbürgern machten am men entfielen auf die Kandidaten Engholm - SPD:
5. Oktober 1980 von ihrem Stimmrecht Gebrauch 355,7 Prozent, Eymer ~- CDY: 36,1 Prozent, Halbedel
und entschieden damit für die nächsten vier Jahre -. F.D.P.: 6,6 Prozent, Kruschwitz ~ DKP: 345 = 0,2
über die politische Zusammensetzung des Deut- Prozent, Wosnitza ~ GRÜNE: 1816 = 1,2 Prozent,
schen Bundestages. Die Wahlbeteiligung erreichte Qualmann - KBW: 32 = 0,02 Prozent, Hansen --
nach vorläufigen Ergebnissen 88,7 Prozent. VOLKSFRONT: 121 \ 0,1 Prozent. Das Direktman-
Wenn auch das vom Bundeswahlausschuß nach dat für den Wahlkreis 1 1 — Lübeckerrang damit der
sorgfältiger Überprüfung kestzustellende endgültir Bewerber der SPD: Björn Engholm.
ge Ergebnis der Wahl bei Redaktionsschluß noch Von den Zweitstimmen verbuchten 51,7 Prozent
nicht vorlag, so ist das politische Kräfteverhältnis die SPD, 35,5 Prozent die CDU und 11,3 Prozent die
im Neunten Deutschen Bundestag dessenungeach- V.D.P. 1576 Stimmen S 1,1 Prozent erhielten die
tet schon jetzt zu übersehen: Durch ein Überhang- GRÜNEN. Die Summe der für die übrigen fünf Par-
mandat im Land Schleswig-Holstein, wo in allen elk teien (DKP, EAP, KBW, NPD sowie VOLKS-
Wahlkreisen die Direktkandidaten der SPD obsieg- FRONT) abgegebenen Zweitstimmen betrug 655 =
ten, der SPD nach dem Verhältnisausgleich jedoch 0,44 Prozent aller gültigen Zweitstimmen.
nur zehn Sitze zugestanden hätten, wird der neue Zahlreiche Lübecker Bürger machten auch bei
Bundestag (ohne die 22 Ber liner Abgeordneten) dieser Wahl wieder von der Briefwahl Gebrauch.
statt 496 bis auf weiteres 497 Sitze verzeichnen. Der Die Brick t. erbrachte 18 194 gültige Erststim-
SPD stehen davon 218. der CDY 226 und der F.D.PÞ men und 18 289 gültige Zweitstimmen. Von den
53 Sitze zu Erststimmen erhielten die Kandidaten Engholm -
In der Hansestadt Lübeck, die den Wahlkreis 11 SPD: 47,9 Prozent, Eymer ~ CDV: 42,2 Prozent,
bildete, erreichte die Wahlbeteiligung 87,4 Prozent Halbedel - FDP.: 7;3 Prozent. Von den durch die
(1976: 89,8 Prozent). Hier stellte der Kreiswahlaus- Briefwahl eingebrachten Zweitstimmen galten 44,2
schuß am 10. Oktober 1980 das endgültige Wahler- Prozent der SPD, 41,3 Prozent der CDV und 12,0
gebnis fest: 147 668 gültige Erststimmen und Prozent der V;N;P: Wolf-Dietrich Kauffmann
Vertrauen zwischen Eltern und Lehrern?
In einer Unterredung mit dem Klassenlehrer sei- vielen Eltern und deren erzieherischen Qualitäten
nes Sohnes äußert ein Kinderarzt: „In Gespräche nicht minder groß. Ö
mit Lehrern trête ich grundsätzlich mit Mißtrauen Man könnte diese versteckten Spannungen zwi-
ein, ob sie wirklich das Wohl der Kinderim Augeha- schen Eltern und Lehrern ignorieren, wennnicht die
ben.“ Die Frage des Lehrers, wie der Kinderarzt Kinder darunter leiden würden. Im Interesse der
emptinden würde, wenn die Eltern seiner Patienten Kinder und ihrer harmonischen Entwicklung ist es
ihm grundsätzlich mit Mißtrauen begegnen würden, deshalb dringend erforderlich, daß Elternhaus und
weist dieser erstaunt und unwirsch zurück, weil sie Schule - wenn man Bilder aus dem Sport benutzen
hergesucht und unrealistisch sei. darf - sich zusammenraufen und zumindest in we-
Das Mißtrauen gegenüber Lehrern und Schule ist §tüthe; Fracen am striche. Hizrt zieksn. wie
zweifellos unter den Eltern weit verbreitet un as gesche hu? ny. : Ö icch t t E H
schlägt sich heute vornehmlich in den Begriffen ft werw. er yss Z2gogschsn 1 übe Schule qa
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