Full text: Lübeckische Blätter. 1968 (128)

Kammerspielkreis Lübeck eröffnet die 23. Spielzeit “Ü » Ez Am 7. Juli beginnt die Lübecker Schauspielbühne til cb g) ihre neue Spielzeit mit einer Aufführung in unserem [KAUFT MAN BEI BUS Hause, Königstr. 5. I SCHSTIEN FM 5-: . Es ist eine weitere Aufführung geplant, die durch ME *: die Tagespresse bekanntgegeben wird. In Lübeck und in den Ost- und Nordseebädern werden bis zum 8. August Studio- und Zimmerthea- teraufführungen sowie geistliche Spiele in der Kirche . . gezeigt. Als neue Inszenierung kommen heraus: gezeichnete Typen; Bernd Wurm, Rudolf Herget, "Der Hirt mit dem Karren“, ein geistliches Schau- Werner Nippen, Josta Hoffmann und Helga Mauer- spiel von Chr. Fry, Regie: "’ ndré Revelly, Zürich, Lehnkering spielten mit oft beklemmender Inten- „Mit leeren Händen“, ein Volksstück von John sität. Peter Henschel Murphy, Regie: Walter Ruder. Nach den Auffüh- rungen der Bühnen der Hansestadt Lübeck und des . Werkstattheaters des Schillertheaters Berlin wird 8. Symphoniekonzert „Abel, wo ist dein Bruder“ von Juliu Edlis als Stu- Die beiden Klavierkonzerte von Brahms, die er dioaufführung aufgenommen. als 26-5 und 48jähriger veröffentlichte, SPrengen Während der Bayreuther Festspiele ist der Kame- durch ihren symphonischen Charakter die übliche merspielkreis eingeladen worden, zwei geistlicce Form des Solokonzerts. (Das 1. Klavierkonzert hatte Spiele in der Christuskirche aufzuführen. IMm An- der 21jährige zunächst sogar als Symphonie kon- schluß daran folgt eine Gastspielreise durch die gzipiert und erst über eine Sonate für 2 Klaviere zum Kurorte Süddeutschlands und der Schweiz. Konzert entwickelt, dabei die Viersätzigkeit aufge- . § js] geben; das 2. hat die 4 SymphonierSätze, wobei die Mit 297 Aufführungen schloß der Kammerspiel ZHjinnensätze vertauscht sind + ein seit Beethovens kreis Lübeck, unter der Leitung von Walter Ruder Yeunter in der Romantik häufiges Verfahren). Ihre seine Spielzeit am 30. 4. 1968, 126 Aufführungen gewaltige zeitliche Ausdehnung, ihre enormen tech- kanden davon in Schleswig-Holstein statt, 95 in nischen und musikalischen Schwierigkeiten, die Tiefe Niedersachsen. Mit 46 Aufführungen „gastierte die jhres Ausdrucks haben bewirkt, daß man sie nur Lübecker Bühne in der Schweiz, Dänemark und gZgelten im Konzertsaal hören kann. Denn zu allem Mittel- und Südamerika. anderen kommt noch das Problem einer sinnvollen Stellung im Programm und einer überzeugenden Verbindung mit anderen Werken hinzu. Es war Theater und Musik richtig, daß im letzten Symphoniekonzert Brahms' 2. Klavierkonzert die gewichtige Stelle der ab- Edward Bond: Gerettet (Kammerspiele) schließenden Symphonie einnahm, daß der 2. Teil Aus einer Music-Box kreischt Beat, die vorhang- dus rr gs mur zz Ut ura . Ur; lose Bühne zeigt ein tristes Arme-Leute-Zimmer; in der Konzertmitte zu geben, weil es ihn spren- das Beatgeräusch verstummt, die Scheinwerfer gt g»„en müßte; dieses gewaltige viergliedrige Orchester- hen an, in das Zimmer treten Len und Pam, eln gywyerk mit obligatem Klavier muß das letzte Wort junger Mann und ein Mädchen, die sich nichts zu haben - danach ist nichts Gewaltigeres mehr denk- sagen haben, die sich und das Publikum anöden, bis par. Gar nicht überzeugen konnte dagegen die sie auf dem Sofa zum Coitus schreiten, der in un- gjyerkwanhl für den 1. Teil. Es war, als wollte man appetitlicher Ausführlichkeit im vollen Licht der gich auf leichten Sohlen an ein Gebirgsmassiv her- Scheinwerfer gemimt wird. Licht aus, Music-Box Ss. anschleichen. Klee hatte an den Anfang eine frühe Music-Box aus, Licht an; Fred und Pete, Colin un Haydn-Symphonie gesetzt, Nr. 24 in D-Dur — ein Mike, Barry und Liz, Harry und Mary betreten die wyerk, das hinter mancher Symphonie der Bach- Bühne, lungern herum, öden sich und das Publikum gSßhne an Originalität der Erfindung, an Gedanken- an, reden Schweinereien, schreiten zum. Coitus, wer- fülle und -verarbeitung zurückbleibt, aber auch in f aB unter anderem auch veinmal Steine In einen Haydns symphonischem Frühwerk selbst keineswegs Kinderwagen, töten einen Säugling, nachdem sie hpegonders hervorragt; es gibt dort weit bessere Bei- sich die schmutzigen Windeln um die Ohren schlu- spiele für den energischen männlichen Verstand des gen. Fernsehgeplärr, Beat-Geschrei sind wichtigere Mannes, der in der Stille von Esterhaz mit seinem Geräusche als die Worte, die gesprochen werden: Orchester an der neuen Musikgattung experimen- Triumph des Asozialen, der Unkultur, des Nicht: tierte und so notwendig „original“ werden mußte. Menschlichen. Edward Bond hat dies viel zu breit hHje Aufführung besaß alle Vorzüge des durchsich- zu Papier gebracht; künstlerische Gestaltung, Ver“ tigen, feingliedrigen, auf den Schliff kleinster Wen- Jichtung gar sucht man vergebens: ein miserables Jungen bedachten Musizierens in kleiner Besetzung. Theaterstück Ein hübsches, gut geblasenes Flötenkonzert bot der d zj ein Stück spielen?“ 2. Satz, nach dem glanzlosen Menuett mit biderbem traf 257. §§i;; zou. man §) 'tunmkskt- Er be- frric orreste or geistreich gearbeitete Finale am j i ‘age: i issen überlegen, wie dieser meisten Interesse. jut sie rut C Us kann. Wir müssen etwas Haydn und Brahms + das war immernin eine tun. Darum spielen wir dieses Stück.“ Was allerr ginnreiche, auch musikgeschichtlich tiefbegründete dings zu tun sei, um der Jugend, „die aus unserer Konstellation, obwohl diese Haydn-Symphonie wenig Gesellschaft herausgefallen“ ist, zu helfen, bleibt wog. Ganz ungeeignet für die Brahms-Nähe aber offen. Schlechtes Theater ist bestimmt keine Hilke war Prokotieffs Sinfonietta 0p. 5, Musik ohne ~ indem man das Publikum anödet und anekelt, geistige Tiefe, aber auch in ihrer leichten Machart treibt allenfalls aus dem Theater neraus. Zépigonal gebildet und voll ermüdender Längen. Das Wem U t geholfen? Orchester spielte sie duftig und leicht, ohne damit Georg Immelmanns Inszenierung wsr um rs fr s Es]; Bivegu OF Fompositzon Härte hzuub!: Kürrungey des H or gls .ti res Pause in bloßen Unterhaltungsstil hinabgeführt um mi in N ü f ders W. Schauspielern gelangen schark hatte: 2I2
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