Full text: Lübeckische Blätter. 1949-50 (85/86)

und abgespitzten Flächen von Wandvorlagen in regel das ist hier, wo die Schneckentreppenaufgänge sich mäßigen Abständen zum Vorschein. Auch konnte befinden, nicht von der Hand zu weisen, zumal man man deutlich in der Höhenlage der Mauerabsätze an sie begehen konnte, ohne eine stattfindende Amtshand- den runden Ecklisenen die Narben ihrer späteren Ver- lung zu stören. Die unmotivierten, übereinander in den längerungen festlegen. Seitenwänden verlaufenden Gurtbögen der Durch- Bei Aufdecken seines Fußbodenbelages kamen riesige gänge zu den Seitenschiffen lassen auch hier auf eine Mauerfundamente aus Findlingen bestehend zum HBauveränderung schließen. Vorschein, welche nachweisbar die Spuren von ge- Beim Aulschlagen eines vorgeblendeten Gemäuers setzten Mittelpfeilern trugen. Dieses alles ergab in an der Westwand der unteren Mittelkapelle kam ein seiner Rekonstruktion zu ebner Erde eine neunjochig schmales Dreiecksfenster zum Vorschein, das hier gewölbte Kapelle, welche auf Wandvorlagen und vier im Norden einmalig erscheint. Mit seiner oberen Mittelpfeilern begründet war und im ersten Stock- Hpitze weist es wie ein Zeiger auf das Radfenster. Seine werk eine Empore trug. Diese wurde von einem großen Fensterleibungen waren, ebenso wie die ganze Halle, Radfenster erhellt, dessen Spuren man 1877 bei Re- weiß gekalkt. In der Mitte des Raumes, eingefaßt novierungsarbeiten der westlichen Fenstergruppe fest. von den Seiten der Findlingsfundamente, legte man legen konnte. auf dem Boden eine Anlage frei, die zwar zu Grab- Die Rmporenhalle, wahrscheinlich als Kaiserloge zwecken gedient hat, deren ursprünglicher Finn aber gedacht, da auch einst der Kaiser als ein Schutzpatron M anderer KEwesen zem muß. An ihren Wänden éut: dem Dom vorgestanden haben soll, zeichnet sich mit deckte man eme M'assernarbe. Worum handelt es sich den gestelzten Halbkreisbögen als Rundstäben und hier ? Stehen wir auf den Resten emer Zisterne, p. bettulrivgsr oben in der Kuppel als einmalig "us Luzlluaulags. eier tziduizghen Exlstän vorkommend aus. ; Y en, WE ; Nur Yonm Siderturm her war die Halle durch eins cette rute cntaprans n, ko t erwin, duû schmale Mauertreppe zugänglich. Nach Osten, zum gehen, eine nach Oldesloe, und eine andere verläuft fllt ru w., §zpyra.balls otluus sich im Domviertel Fon Lübeck. Noch heute sintert geschlossen. Hier befand sieh auch eine Altarnische, foibsltr;; Wasser, von den Nomttirwen herkommen, dem HI. Nikolaus geweiht; sie diente pfarramtlichen e n um przuus js tistzr logenden Bauamies Zwecken. Für eine solche Annahme spricht die fast in s m.cyasser allen Merkmalen übereinstimmende Bauanlage eines [z:10 jzhrun derts aus ciner Pumpe de: Fagtorätes, Westwerks der „Hillighorstkyrken“, D alby in Schwe- Die E ig en der heidnischen Kultstätten den; sehr wahrscheinlich eine vom Lübecker Dom ent- rurden lie ersten. §§ aufbocken. und. über ihne Ut: frolnment Anregung, die dort verwendet wurde, wan später den christlichen Raum gewölbt( ?). Die während die Anlage hisr weichen mußte. ganze Anlage, vor allem das rätselhafte Dreiecks- In der Südwand des Sücder- und in der Nordwand fenster nach Westen zu, läßt auch an jene frühchrist- des Norderturmes befinden sich noch vermauert zwei h]ichen Begräbnisstätten denken, Columbarien genannt tiefe, rundbogige Fensternischen mit geradem Stich wo ganz ähnliche Fenster vorkommen. Das Wort und langauslaufender Sohlbank. Sollten sie sich bei Columbarium, das heißt Taubenschlag, kommt wahr- weiteren Untersuchungen Als Türeingänge ergeben, scheinlich von den an Rinfluglöcher erinnernden, so haben wir Es hier in Lübeck auch mit einem ge- bogenförmigen Urnennischen her. Im späteren Chri- schlossenen Westwerk 2u tun. „ stentum bekam dieser Name noch eine besondere Be- Merkwürdigerweise ist das große spätromanische deutung, weil die Taube ein Sinnbild des Heiligen Westtor am Süderturm ein späteres, in das Mauerwerk Geistes war, und der Einflug in den Taubenschlag das eingebrochenes, vorgeblendetes Tor. Eingehen der Seele in das himmlische Reich sym- Die Zugänge des Westwerkes von „Hillinghorst- bolisierte( ?). kyrken“ kommen von seinen Seitenschiffen. Auch Prof. Albert Aereboe Zwei tiefere Grundwallerströsmungen unter Lübecker Gebiet Als P. Friedrich 1917 seine jahrzehntelangen Er- Den Friedrichschen Auffassungen hat P. Range fahrungen über das Grundwasser bei Lübeck in einem noch 1938 in der Zweiten Auflage der Erläute- Bande zusammenfaßte, der für immer seine wissen- rungen, die den Geologischen Blättern Hamberge, schaftliche und praktische Bedeutung behalten wird, Lübeck, Schwartau und Travemünde beigegeben stellte er nach dem damaligen Stande der Kenntnisse sind, in vollem Umfange zugestimmt. Auch er kest, dal sich etwa 25 m bis 35 m unter dem Trave- betont ausdrücklich, es ist nur mit den Wasser- z! r Lp cruz terer qu relle de u O sind. Sein Vermächtnis lautet (S. 178): Ein zu Trink- Baugrund- und Bodenkarte, die für das hier und Mirtschaftszwecken verwendbares Wasser be- betrachtete Gebiet 1938 bis 1946 erschien, bringt findet sich ausschließlich in den höheren Sanden oder ebenfalls wiederum fast ausschließlich die schon seit ; gleich im Anschluß daran, in größeren Tiefen ist nur Friedrichs Tagen bekannten Tiefbohrungen und deren | Salzwasser Zu erwarten. Resultate. 183
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