Full text: Lübeckische Blätter. 1949-50 (85/86)

LÜBECKIS CHE BLATTER ZEITSCHRIFT DER GESELLSCHAFT ZUR BEFORDERUNG GEMEINNUÜTZIGER TATIGKEIT LÜBECK, DEN 13. AUGUST 1950 SE CH S U N D ACH T ZI G S T ER JAHR GA N G / N U M MER 13 ge bo r en am 13. Au gu 1 890 Friedrich Ernst Peters, der Schleswiger Dichter, der am 13. August das 60. Lebensjahr vollendet, ist vielen unserer Leser aus Beiträgen, die wir im Lauf der Jahre von ihm bringen durften, wie auch aus Vortragsabenden, an denen er aus seinen Werken las, kein Unbekannter. Ein Lyriker ganz eigenen Gepräges, der auch das alltägliche Ding und Erleben symbolhaft zu deuten weiß, ein feiner Erzähler und Menschengestalter in seinem Besinnungs- und Erinnerungsbuch ,,Preis der guten Mächte‘, seinem Roman , Der heilsame Umweg“ und in Erzählungen wie „„Die schmale Brücke“ und ,„Zwie- gesang seliger Geister“, auch des Humors mächtig in der holsteinischen Dorfgeschichte „„De dröge Trina“ und ein Meister des Essais, immer und überall im strengen „Dienst der Form“’, wie er seine gesammelten Aufsätze betitelt hat – eine von hohem Ernst und Verantwortungsbewußtsein getragene Persönlichkeit in der echt niederdeutschen Mischung von Herbe und Humorigkeit. Wir grüßen den nunmehr 60 jährigen, dem ein arbeitsreiches Amt leider nur noch allzu selten die Muße zu dichterischer Besinnung vergönnt, mit einem dankbaren, herzlichen Glückauf! P. B. z Möwen flug Die Sanduhr § Es stand am Abend überm Sund Ob der Augenblick mir strenge, gewitterschwer ein Wolkenhügel. ob er milde mir gesinnt: Es leuchtete vom dunklen Grund immerdar durch seine Enge, das fahle Weiß der Möwenflügel. seine Schnürung rieselt, rinnt r Der Mittag lohte hell und heiß. haltlos Sand der Zeit hernieder * ss treisten Ubwen bei den Schisen. t. tt Ess'jvcte: 1 §t»t Gold be. Sore trosf iht Beit Unaufhörlich stürzt der Sand. Ü in Wetiorbreher the; ur §;f tin F+trode! [ cs bet Feige . F ULI LR Gum, Getz, im großen Vangen zeiqe j Frt, Fcthrhette erich. de du vers. ${16 Z19566W z ttf qu s. muß sie vom dunkeln Grund der Angst ruht gesammelt, aufgehoben f geheimnisvoll dir wetterleuchten. mir bereit im untern Raum. T Altweiberslommer Bringt der Herbst das Seil zu Schaden, daß ihm, wenn die Nebel sinken, das mich in die Tiefe trug, eine blaue Stunde bleibt, j3 wird ein schlimm zerfetzter Faden da wie stilles Abschiedwinken Q aße Wind'läbt Wit Hun. Flug, l mcttcnd in tie erte treibt Sage, Mensch, warum dies Brennen jäh in deine Augen brach ! ld Heimweh ! Heimweh, nicht zu kennen, er nicht zu deuten, nicht zu nennen, i schwebt dem Flua ins Blaue nach. | Die Gedichte sind entnommen je einem der drei bisher erschienenen Gedichtbände von Peters : „Licht zwischen rwei Dunkeln“, „Zweierlei Gnaden und ,„Bangen und Zuversicht“. Die Werke von Fr. E. Peters sind erschienen in der Deuerlichschen Verlagsbuchhandlung, Göttingen.
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