Full text: Lübeckische Blätter. 1935-41 Beilagenband (77-83)

Maria und Llisabeth Teilstück aus einem Rirchenfenster . 1929 So enden ein paar Aufzeichnungen, die er sich gemacht bat und an deren Anfang es heißt: „Die Frage ist, wie ich in 50 Jahren das geworden bin, was ich zufällig bin, natürlich als Maler.“ Zu- fällig? Auch dieses Leben ist seinem Raum und seiner Zeit ver- pflichtet. Als Schüler des humanistischen Gymnasiums in Sagen in West- falen erlebte der junge Stoermer seine erste Begegnung mit der Runst. In diese „grausige, graue Fabrikstadt“ hatte Rarl Lrnst Osthaus im Jahre 190] sein Museum mitten bineingesent. „Aber die Stadt war an dieser Sache völlig unbeteiligt und blieb es auch Schule, Lehrer, Elternhaus, niemand kümmerte sich um das Folk- wang-Museum. Für mich aber wurde es Sinn und Inhalt des Lebens ... Van Gogh und Gauguin, aber auch der düstere Courbet die Pointillisten und Matisse, dann vor allen Dingen George minne" haben die jugendliche Seele berührt. „Jie wieder babe ich die innerste Gestalt dieser Werke so erlebt wie damals, nicht die Form und die Schönheit, sondern als geistige Welt.“ Allerdings entstand schon jenzr der erste künstlerische Versuch. Ls ist ein gestickter kleiner Behang mit einem pslügenden Bauern, der der aufgebenden Sonne entgegengebht, ein Werk, das in Technik, Form und Gesinnung dem Jugendstil verpflichtet ist. Doch wie wenig bedeutet diese Arbeit gegenüber dem herrlichen Gefühl, eine geistige Welt für sich erobert zu haben, der man gewillt war, sein Leben zu weihen. Zier war der Weg zur ersehnten Freiheit, hier bor sich die Möglichkeit, die Fesseln des Fleinstädrtisch-philisterbaften Spießbürgertums zu sprengen. Stoermer wollte Maler werden und ging auf die Akademie nach Düsseldorf. „Das ging auch zuerst ganz gur. Ich war beliebt bei älteren Schülern qus den Meisterklassen. Die vorsintflutliche Romantik des Düssel- dorfer Rünstlerlebens aber bar mich zeitweise vergessen lassen, welche Getbhsemane Entwurf zu einem Glasmosaik . 1928
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