Peter Behrens entwarf. Lin
weiteres Mahnmal, in der Ge-
stalt eines trauernden, doch wehr-
haften Rriegers, schuf er 1932
für Frankfurt a. M.-Sindlingen.
Iwei Jabre zuvor entstand die
weibhevolle Gefallenenehrung für
die Oranienkirche in Biebrich
a. Rh.; ein Bronzenachguß des
Ropfes der RKriegerfigur gehört
wobl zu den schönsten Arbeiten
auf unserer Ausstellung. Der
Weltkriegsteilnehmer Scheibe hat
alle diese Aufgaben kraft seines
eigenen starken Lrlebens an der
Front mit tiefer Lrgriffenbeit
gestalten können. Wie boch man
an verantwortlicher Stelle Schei-
bes Lehrtätigkeit einsschätzte, geht
daraus hervor, daß der Führer
den Rünstler im Jahre 1935 zum
Leiter der Meisterklasse an die
Akademie der bildenden Rünste
in Berlin berief. Als Lehrer bat
Richard Scheibe seine klare und
eindeutige künstlerische Saltung
in Frankfurt und Berlin einer
Reihe bedeutender Bildhauer der
jungen Generation zu übertragen
vermocht; Paul Lgon Schif-
fers, Gerbard Marcks, Anton
Brauel und Rudolf Ugricola, die
beute sich durch bestes bildhaue-
risches Können auszeichnen, seien
unter seinen Schülern bervor-
gehoben.
Die Vielseitigkeit unserer Aus-
stellung ist vorzüglich geeignet,
die Künstlerpersönlichkeit Richard
Scheibes uns überzeugend nahe-
zubringen. Wir erschauen einen
Mîeister, dessen Werk durchaus
eigene Züge trägt und von ern-
Die Morgenröte. Bronze. 1937. Zshe 1,50 m (Ligentum des Holkwang- ?,! und hohem teu.
v erischen Verantwortungsgefü
Museums. l1sfen) gezeichnet ist. Sehr schsn und
erschöpfend bat einmal Georg
Auch auf dem neuen Arbeitsfeld der Bildhauerei entwickelte sich Rolbe den Bildhauerfreund in einem Geleitwort umrissen,
Scheibe aus sich selbst beraus, ohne nennenswerte Führung und wenn er schrieb
Förderung anerkannter Lebrer. Lr bevorzugte anfänglich die Richard Scheide ist ein Bildner, ber ketnes Überlobes, keiner
Rleinplasik und betätigte sich auch auf den verschiedensten Ge- larktonpreifeng in SiUßetiattn bedarf. Seine Sstattäßt
bieten des Runsthandwerks bald so erfolgreich, daß er im Jahre haben eigenes Wissen und Gewissen. Sie stellen sich uns in
I925 einen Ruf als Lehrer an das Städelsche RKunstinstitut in l erhalterse Passion var und legen Zeugnis: sb. Wider «tles
Frankfurt a. M. erhielt. Zier konnte Scheibe durch Jahre hiu- Flache und Gewöhnliche. Echtheit ist das seltene Zeichen
durch eine segensreiche Lehrtätigkeit entfalten, wenn er auch Cs: Ös tm’ Wappen führen u Ös '
in seinen künstlerischen Arbeiten über die Mainstadt binaus
nur wenig bekanntgeworden ist. Ihr schenkte er eine Anzabl Betrachten wir zunächst einmal seine kleinen Bronzen und Terra-
beachtlicher Werke, von denen wir vor allem das ausdrucksvolle kotten, im besonderen seine Tierfigürchen, die zumeist in die
Ehrenmal für die Gefallenen der I. G. Farben-Industrie in Unfangszeit seines künstlerischen Wirkens fallen. Diese Tier-
Zöchst a. M. nennen, dessen Schaubhalle der bekannte Architekt dvlastiken, wie alle Werke Scheibes mit sparsamssten Mitteln ae-