Full text: Lübeckische Blätter. 1935-41 Beilagenband (77-83)

Ñ Richard Scheibe . [Zur Ausstellung seiner Werke . in der Overbeck-Gesellschafr) “.. Seit der umfangreichen Fritz-Behn-Ausstellung des Jahres _ 1935, die einen anerkannten Bildhauer unserer Tage zu Worte kommen ließ, trug sich die Leitung der OVverbeck-Gessellschaft wiederholt mit dem Wunsch, erneut einen Einblick zu geben in dar Schaffen eines zeitgenössischen Plastikers. Denn gerade unsere Bildhauer sind es, die neben den Architekten in erster Linie in ihren Schöpfungen dem künstlerischen Wollen unserer bewegten und rastlos aufbauenden Zeit und damit den künst- lerischen Zielen unseres Führers beredten Ausdruck und sicht- bare Gestalt verleihen. Die Pläne der OVverbeck-Gesellschaft wurden jedoch nicht wenig dadurch erschwert, daß größere Plastikausstellungen in den bescheidenen Schauräumen ihrer GZesellsschaft gewissen Beschränkungen unterliegen. Wenn es ts trotz der Rriegsläufte jet möglich war, eine führende Per- e sönlichkeit unter den deutschen Bildhauern der Gegenwart — Professor Richard Scheibe + mit einer größeren Anzahl seiner . Werke berauszubringen, so danken wir das u. a. dem Morinz- t. burg-Museum in Salle, das erstmalig die Scheibe-Aussstellung . zusammentrug, der Mationalgalerie in Berlin und dem Folk- r wang-Musseum in Essen; und nicht zulerzt sind wir Professor Scheibe selbst für seine tatkräftige Unterstützung zu auf- s richtigem Dank verpflichtet. Der Rünsller, dem wir unsere schöne Ausstellung widmen, ist t, bereits ein Sechziger, also der Generation eines Rarl Albiker, Fritz Behn, Sermann Zahn, Fritz Rlimsch und Georg Rolbe s angebörig, und ist eigentlich erst seit fünf Jahren, seit seiner Berufung an die Akademie der bildenden Rünste in Berlin 1d im Jahre 1935, weiteren Rreisen bekanntgeworden. Sicher- [ lich haben wir in dieser Tarsache keine reine Zufälligkeit zu t- erblicken, ibre tiefere Ursache liegt gewiß; größtenteils in dem vornehm zurückhaltenden, allem Lauten abholden Wesen des er Menschen und Rünstlers Scheibe begründet. Es sei gestattet, den nicht allgemein bekannten Lebensgang des Rünstlers m bier kurz aufzuführen. Richard Scheibe wurde als Sohn eines Offiziers 1879 in It Chemninz geboren; er genoß seine Schulbildung auf dem humanistischen Gymnasium in Dresden und besuchte sodann, m um Maler zu werden, die Aïademien in Dresden und München. Doch ist der Akademiebesuch für Scheibe keineswegs richtung- er gebend gewesen, er bat sich vielmehr selbsändig mit den viel- fältigen künstlerischen Problemen auseinandergesent und Ie seinen eigenen Weg und Stil gefunden. Von Bedeutung für seinen künstlerischen Werdegang wurde in seinen IJugendjahren ür ein längerer Studienaufenthalt in Rom, wo er mit Georg Rolbe zusammen traf, der damals ~ es war im Jahre 1900 s gleichfalls noch als Maler tätig war. Seit jener Zeit vereint eine herzliche Verbundenheir die beiden Rünstler. Und gleich »el Der Denker. Rolbe wechselte auch Richard Scheibe, der sich 1904 in Berlin ansässig machte, sehr bald zur Bildhauerei über, für die er Modell Gips für Bronze. 1939. eigentlich berufen war, wie schon Johannes Schilling, der Schöpfer des Miederwald-Denkmals, dem jungen Maler in ~§Ö8b e 2 m Dresden einst vorausgesagt harte.
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