ickten
fessor
vel,
iter
Ge-
n bei
Bau-
ürdig
e der
[ U BE C K I S C HE K O P F E
Wie in der Tiefsee der Scheinwerfer einer Taucherglocke unversebens in fremde, lichtlose Unterwasserwelt bineinblendet und den Forscher
auf unbekannte Pflanzenformen und Tiergestalten blicken läßt, so etwa holt und hebt heute das aufspürende Lichrbild künstlerische
Schätze vor das Auge der Allgemeinheit, die sonst ein kaum oder nur selten ergründetes Dasein fübren würden. Besonders die liebevoll
erarbeitete Linzelb eit eines Kunstwerkes wird von ihm in bereichernde Betrachternähe gerückt. Zuweilen geschieht das in so hervor-
ragendem Maße, daß diese Einzelheit beinahe ein Eigenleben führt obschon sie nur Zierat und Teil eines Größeren und Ganzen ist. Das kann
man auch von diesen Schnitzwerken sagen, die sich als Zandstützzn im Chorgestühl der Marienkirche und des Domes finden. Wer har diese
Röpfe je so gesseben, wie sie bier wiedergegeben sind ?! Mittelalterliche Köpfe, lübische Röpfe sind eingefangen und mit meister-
licher Zand in Solz festgebalten, und zwar mit einer Echtheit, als ob die einen uns gestern begegnet seien und die anderen morgen aus
einer alten Gasse auf uns zubiegen könnten . .. Lin gesunder, berb-nüchterner Realismus spricht uns aus diesen Bildschnitzwerken an.
'Er hat allen ein Gesicht mitgegeben. Sie vertreten eigene, persönliche Menschen — trotz ihrer einheitlichen landschaftlichen oder rassischen
Grundorganisation. Ls sind alles „Köpfe“ ~ nicht im Sinne geistiger Sochwertigkeit oder adeliger Linienführung — es sind Röpfe im Sinne
e m s einer ganz bestimmten Æinzelausprägung ~ Röpfe als Charaktere... Und sie zeigen alle miteinander formale Verwandrschaft durch die
Schärfe ihres Profils, die der eines Scherenschnittes gleichkommt
1 b eck