worden sind, war möglichst weitgehende Erhaltung des Vorhandenen
[elbstverständliche Pflicht. Die Domorgel ist, wie von allen Sach-
kundigen bewundernd anerkannt wird, ein Meisterwerk der Orgel-
baukunst, das bochwertiges Material, sauberste Arbeit und hervor-
ragende künstlerische Intonation in seltenem Maße vereinigt. Ls
durften nicht Klangwerte zerstört werden, die weiten Kreise Freude
und Genuß bereiten. Insbesondere sind die schönen Charakter-
stimmen im ganzen unangetastet geblieben. Von den zahlreich vor-
bandenen sogenannten Streichern erschien jedoch Gambe s' (8 Fuß)
entbehrlich ; ferner Fonnte auf eine überzarte Säuselstimme (Dolce s'),
je einen der oben erwähnten, im ersten und zweiten Rlavier doppelt
besetzten Prinzipale, die Sohlflöte im ersten und eins der I6füßigen
Register im zweiten Manual (Gedacke 16') verzichtet werden. So
wurde Platz gewonnen für bisher fehlende schwächere gemischte
Stimmen (Zimbel 2fach, Terzian 2fach, Scharf 3fach, Mixtur 4fach),
zwei- und einfüßige Register (Gemshorn 2’, Flöte 1’). Das Pedal
erhielt statt der FIste s' einen für die Melodienführung besonders
wichtigen Prinzipal 2’'. Einige Stimmen (Salizional 16', Vor
angelica 4’) wurden stärker, andere (Flauto major I6'. Quinte s!
und 22/,’ im ersten, Pikkolo 2’ im zweiten, Flöte 4' im dritten Rlavier)
schwächer intoniert. Die Konstruktion der beiden achtfüßigen Ge-
dackte im zweiten und dritten Manual ließ eine Abschwächung nicht
zu, sie mußten daher neue Pfeifen erhalten.
Lin Sockel
der Pedaltürme der großen Orgel der Iakobikirche
Rückpositiv der großen Orgel der Iakobikirche