Domorgel und Rrämerchor
Die prächtige, stileinheitliche, mit reichem Schnitzwerk geschmückte
Barockfasssade unserer Domorgel bildet die Schauseite eines 45-
stimmigen Werkes, das 1666-1699 der berühmte Zamburger Orgel-
bauer Arp Schnitger geschaffen hatte. Ls ist nach rund 200 Jahren
1893 durch ein neues ersetzt worden, das aus der Werkstatt von
Walcker (Ludwigsburg), der bedeutendsten unserer Zeit, hervorging
und 64, auf 3 Manuale und Pedal verteilte Stimmen enthält. Um
in dem gewaltigen Kirchenraum eine ausreichende Kraft zu erzielen,
wurden sowohl in das erste wie in das zweite Klavier je zwei acht-
füßige, in der Mensur etwas verschiedene Prinzipale gestellt; die
gedeckten Stimmen erhielten, zum Teil mit Silfe doppelter Labien,
einen dicken Flötenton; die Mixturen, Muinten und Iweifüßer
wurden als letzte Steigerungsstufe mit durchdringender Schärfe
intoniert. Die auf diese Weise erstrebte Vermehrung der KRlangfülle
ist nur teilweise erreicht und die Klarheit der Linienführung in
polyphonen Orgelkompositionen beeinträchtigt worden. Daher er-
schien namentlich auch in Rücksicht auf die ohnehin schwierigen
akustischen Verhältnisse des Doms eine Aufhellung des Rlanges
dringend wünschenswert. Bei den darauf abzielenden Ünderungen
in der Disposition und Intonation, die in diesem Jahre unter der
Leituna des hiesigen Orgelbaumeisters Karl RKemver ausgeführt
Frontansicht der kleinen Orgel der Iakobikirche
Rechts einige Pfeifen des während des Umbaues berausgesstellten
Subbaß 16'
Rückpositiv der kleinen Orgel der Iakobikirche