Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

[47 ! keine Neubauten gestörte wunderbare Stadtbild in die Lübecks alte Anziehungskraft hierhergeführt hat, g dem empfänglichen Jüngling hervorrief, hat er selbst eine vortreffliche Einführung in die großen Tage ;: in seinen Heimat-Erinnerungen (Geibel-Artikel in der Vergangenheit. Velhagen und Klasings Monatshesten XIV. Jahrg. Besonders anziehend und freundlich sind Jensens 1 1899/1900 Il Band) geschildert und der Biograph Erinnerungen an seine Lübecker Schulzeit gehalten; k: Jensens, Gustav Adolf Erdmann, hat gewiß recht, der Geschichtsunterricht von Mantels scheint einen wenn er in dem Eindruck, den Lübect auf Jensens bedeutenden Einfluß auf ihn ausgeübt zu haben. te Empfindungs- und Gedankenwelt machte, die Grund- „Das waren allerdings andere Geschichtsstunden, als þr lage der künstlerischen Überzeugung des Dichters Jensen sie bisher erhalten hatte,“ sagt sein Biograph findet, daß neben der Matur die Geschichte das Erdmann, „in denen man nie erfahren hatte, daß es ! wesentlichste und festeste Fundament der Dichtung außer Athen und Rom noch andere Städte, außer ist, eine Überzeugung, der er durch sein ganzes, un. Griechen, Römern und Hebräern noch andere Völker gewöhnlich reiches künstlerisches Schaffen treugeblieben cauf dem Erdboden gegeben hatte.“ „Als ich zuerst ist und die er durch sein Schaffen erhärtet hat. Sagt davon hörte,“ erzählt er selbst, „bedünkte michs un- Jensen doch selbst von seinen Lübecker Eindrücken: glaubhaft, daß ein ernsthafter Lehrer solche allotria „Mein Wesen hatte sich bis dahin allein an der Natu et nugas betreiben könne, und doch war er ein meiner Kindheit genährt, sie als belehrende, be. gereifter, ebenso geistvoller als kenntnisreicher Mann." 1- glückende, immer Trost sspendende Freundin sich ver- Es ließe sich noch viel von seinen zahlreichen n wandt empfunden; zu ihrer stets gleichen Gegenwart Freunden in der alten Heimat, deren Klima ihm ; gesellte mir Lübeck eine zweite hinzu, die von der schließlich zu rauh wurde, sagen; von den Lübeckern nämlichen Bedeutung für mein Leben und Schaffen haben Geibel, Schunck, Türk und Claudius ihm geworden, ein ebenso nahes Verhältnis zu dem, was wohl am nächsten gestanden; in Kiel sahen wir ihn vor meiner Daseinszeit gewesen, zur Geschichte. Für viel mit Klaus Groth; zuletzt war ein großer Kreis ß vieles weiß ich mich der alten Hansestahtt Dank von Freunden zur Feier von Theodor Storms . schuldig, dafür am meisten." siebzigstem Geburtstag in Kiel um ihn versammelt, t Dies Doppelleben in Natur und Geschichte dals wir zu Chren des gefeierten Dichters ein Fest- s spiegelt sich besonders anschaulich in der historischen spiel von Jensens und Storms gemeinsamem Freund, Erzählung „Aus den Tag.n der Hansa“ wieder.*) dJustizrat Heinrich Brandt, in der Harmonie in Kiel e îst es doch, als ob es sich um seine eigene Wander aufführten. _ t- rung durch das im Schmuck des Frühlings prangende Jensen war ein treuer Sohn seiner Heimat; t Land nach Lübeck handelt, wenn er von seinem deshalb verdient er es auch, daß wir hier seiner D Helden erzählt: „Doch vor seinen geistigen Sinnen gedenken. Direktor Dr. Reuter. k stand ein nie gesehenes Bild und klang ihm mt. . . RI . inen Zauberwort ans Ohr: Lübeck! Er hatte schon Treuhänder-Jnsstitute. ils Knabe in einer alten Schrist gelesen, daß der- zs selbe Heinrich der Löwe, der Bardowiek zerstört, die Der Jahresbericht der Gewerbekammer zu Lübeck hat niedergebrannte Holzstadt Buku mit steinernen Häusern sich in den letzten Jahren zu einem stattlichen Band "nd Mauern aufgebaut habe. Damals war eine ausgewachsen. Fast zu viel Inhalt, um gelesen und heimliche Verbindung zwischen seinen Gedanken und beachtet zu werden, möchte man beim Anblick des in der Löwenstadt entstanden, ein Wunsch von Kinder. diesen Tagen erschienenen Berichtes für 1910/1911 lagen her, einmal nach Lübeck zu kommen, und jezt. sagen. Wenn man jedoch den Inhalt etwas näher befand er sich auf dem Wege dorthin.“ Die großen betrachtet, wird man finden, daß die Gewerbekammer . eiten von drei Jahrhunderten durchleben wir mit ein weites Feld zu bearbeiten hat, daß ihre Aufgaben dem Wanderer und seinen Nachkommen und ziehen mannigfaltiger Art sind. m Init Johann Wittenborg und Jordan Warendorp, Es ist nicht meine Absicht, den Bericht im ein- dessen Stein in der Marientirche steht, mit Marquart zelnen zu besprechen. Wer mit Industrie und Hand- Pleskow und Tidemann Steen hinaus nach Bergen werk in irgendeiner Beziehung steht, wer sich über iind Nowgorod oder geraten in die Kreise der dre geschäftliche Lage der einzelnen Gruppen und Vitalienbrüder und der Wullenweberschen Politik.. Gewerben in unserm Freistaate ein Bild machen will, So ist das Buch nicht nur für alte Lübecker eine dem sei die Lektüre des Buches empfohlen Was !nteressante Lektüre, sondern bietet auch der Ingend, hier über die allgemeine wirtschaftliche Lage in In- | r Tm " dustrie und Handwerk, über das Submisssionswesen, Ic. Gut…e SlBr leipzig. Cd. Avenarius. “et: . Sicherung der Bauforderungen – um nur dieses
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