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gezeichneten dritten Akt schreiben konnte, gehört nicht Etüde oder den Mephisto.Walzer in der Übertragung
zu den kleinen Geistern, sondern er hat Anspruch von Busoni technisch so überlegen meistert, bei dem
auf unsere Wertschätzung, auch dann, wenn sich neben darf von klavieristischen Schwierigkeiten kaum mehr
wertvolle Stoffe der Musik manches in der Erfindung geredet werden. Daß aber nur das Ohr ssich an
recht Minderwertiges und zum Teil auch Sentimen- dieser glißernden Technik labte, das Herz dagegen zu
tales verleßend drängt. Daß die Sonntagsaufführung urz kam, bildet vorläufig noch ein schweres Manko
der Oper uns manches schuldig blieb, lag an der über- bei diesem begabten Musiker. Sein Spiel zu ver-
eilten Einstudierung, die es Herrn Dr. Hartzem innerlichen und es in lebendige Werte umzusegen,
als dem musikalischen Leiter recht schwer machte, die wird seine ernste Sorge sein müssen. Man kann
Fäden in seiner Hand zu behalten, so Anerkennens- dem Mephisto-Walzer nicht gerecht werden, ohne auch
vertes auch in vielen Szenen geboten wurde. Auch das Dämgnische und den äthenden Spott in dieser
Repertoirenummern erfordern die Politur ausreichen- geistvollen Schöpfung zur Geltung zu bringen, nich
der Proben, wenn uns manches nicht brüchig erscheinen dem glühenden Liebesgesang zu dem Sonett Nr. 103
oll. Über Fräulein Widhalm, die die Titelrolle von Petraxca, wenn nur der Techniker, auch wenn er
ang, kann ich Neues nicht sagen. Eine Künstlerin unfehlbar ist, zu Raum kommt. Am glücklichsten
von eigener Note habe ich in ihr auch nach diesem äußerte sich die Kunst von Herrn Sapirsstein in der
Gastspiel nicht gefunden. Aber als routinierte rasig angefaßten Tarantella und der als Zugabe
ängerin wird sie sicher nie etwas verderben, auch gespendeten ges-dur-Etüde von Chopin, die er bis auf
wenn es ihr versagt ist, durch die Kraft der Ger den verschwommenen Oktavengang am Schlusse außer-
staltung und das Ebenmaß ihrer gesanglichen Fähig- ordentlich fein spielte. J. Hennings.
keiten hinreißend zu wirken. Daß wir in Herrn q E ;
Kollwitz einen außerordentlich begabten Sänger zu Ö GHrweinnühige Kundschann.
chätzen haben, bewies auch sein Faust, der auch an Die Milchküchen der Patriotischen Gesellschaft in
en Stellen zu interessieren wußte, wo man, wie im Hamburg haben sich in ihrem vierten Betriebsjahre
ersten Akte, seine Auffassung nicht teilen konnte Der im 910 weiter zufriedenstellend entwickelt. Die regel-
ganzen prächtigen Leistung gleichwertig war der Mephisto mäßigen vierzehntäglichen bakteriologischen Untersuchun-
es Herrn Fabian, der durch die Schärfe der Charakte:. gen des Pasteurisierverfahrens gaben dauernd günstige
istik und des Mienenspiels fast überraschend wirkte. Ergebnisse. Cine allmähliche Erweiterung hat die
ur an dem sehr schweren Ständchen, das wir hier usgabe von Milchmischungen dadurch gefunden, daß
inst von Clarence Whitehill vollendet hörten, scheiterte. neben drei Hauptmischungen und Vollmilch auch Ab-
och die Kunst unseres Bassisten. Herr Holmquist ging kochungen mit amerikanischem Hafermehl, Theinhardtsche
um erstenmal seit seiner Tätigkeit an unserm Theater Kindernahrung, Kellerscher Malzsuppe und Buttermil:
nehr aus sich heraus und stellte gesanglich einen in steigenden Mengen auf ärztliche Verordnungen hi
ls:!isfs's annehmbaren Valentin auf die Bühne, verabfolgt wurden, und daß sich die Milchküche
er auch in der schauspielerischen Ausgestaltung der ereit erklärten, auch jede andere Mischung au
olle dem Publikum nicht mehr ganz Unmögliches zu- ärztliche Verordnung abzugeben. Die Zahl d
mutete. Die kleineren Rollen waren mit Fräulein Ausgabestellen hat sich in Hamburg auf 25, in Alton
Jansen, Fräulein v. Neuendorfî und Herrn Wild- cuf 5 vermehrt, so daß ihre Gesamtzahl einschließli
orgeest ausreichend beseßt. Volle Anerkennung ver- IVandsbeks jet 31 beträgt. Die Versorgung einiger
iente die Regie des Herrn Beyer, der namentlich HVolks-, Hilfs. und Privatschulen mit Milch als Schul-
im zweiten Aufzuge seines schwierigen Amtes mit Ger frühstück konnte im gleichen Umfange wie im letten
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