Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

633Z n. Vertrauensmännern (wer beruft diese eigentlich?) Unjere deutschen Gymnasien. und Realgymnasien te. der einzelnen Quartiere beraten und auch wohl werden .in überwiegendem Maße von den Kindern ne geändert wird. In diesem Jahre war diese Liste der gut situierten Kreise besucht; der Kreise, in denen ht einer kleinen Gruppe vorzeitig bekannt geworden, es bei der ganzen Lebenshaltung eine Selbstverständ- sse die nun die Entfernung einiger ihr unbequemer lichkeit ist, daß ihre Kinder eine höhere Schule be- n. Namen von der Liste durchdrückte und den Ersasg suchen. Was diese dereinst werden, weiß man zwar ’it durch ihr willkommene Mitbürger + alles unter der noch nicht und kann man bei den Neunjährigen auch je Firma: Wahrung des Besitzstandes (NB. à la noch nicht wissen, aber daß sie eine Lateinschule .n Tripolis). Diese Überrumpelung ist auf anderer besuchen, ist ganz selbstredend, und daß sie das Seite als störend empfunden, Die Vertreter dieser Abiturium machen werden, ist sichere Erwartung. en Seite haben deshalb eine Gegenbewegung. hervor- Die Auswahl also, die durch diese Schulen getroffen tit Üch jujzze ? de Üeseyrriung cm Dieisig z r F ZU: Ort?: ! Nun hätte man erwarten ollen, daß die Ein- besten G: cs der ganzen Nation gehen as berufer dieser Versammlung, über deren Aufgabe als Abiturieuten aus diesen Schulen hervor; sondern en es zu einem der üblichen Rededuelle zwischen. den die Auswahl beschränkt sich sehr stark auf die Kreise de Rechtsanwälten Fehling und Wittern kam, zunächst der Wohlsituierten. In erster Linie sind Besitz und in die alte Vorschlagsliste des Zentralwahlkomitees, die Bildung der Eltern, nicht die Fähigkeit der Söhne m ]a von der bösen Clique so übel zugerichtet war, entscheidend. : wieder vorlegte. ~ Aber nein! Man hatte selbst Und da ich politisch kein Doktrinär bin, kann 1d schon eine andere Liste vorrätig und beriet diese in ich diesen Tatbestand nicht einmal für „nur unheil- st einem mehr als merkwürdigen Verfahren. Sd mußten dholl/ halten. Es entspringt aus ihm doch eine n. z. B. von Zeit zu geit die Vertreter einzelner gewisse Kontinuität der Kultur; es vererben sich so Quartiere aufstehen von einem Quartier waren wertvolle Bildungselemente von Generation zu Ge- rs. wohl sieben Angehörige erschienen ~, ohne daß ein neration, die bei zu starkem Wechsel in der sozialen n Grund für dies erhebende Schauspiel erkennbar Schichtung leicht verloren gingen. ife wurde. Aber es muß unbedingt ein Korrektiv geben Ii Der Eindruck war offenkundig der, daß hier eine gegen eine allzu starke Bedeutung des Vermögens- "| Clique der andern gegenüberstand, daß die Ver- standes. Und diesen Ausgleich vermitteln in erster .1 sammlung niit dem Vatersstädtischen Verein eigentlich dHLinie die deutschen Realschulen. Ihr Schülermaterial '3 nichts mehr zu tun hatte, daß wir wenig erfreulichen rekrutiert sich in der Masse aus anderen Kreisen ch Zeiten für die Wahlen entgegengehen, daß das Niveau wie das der Gymnasien und Realgymnassien. Nach c< unseres Parlaments, das doch mehr als eine Stadt- meinen ziemlich ausgedehnten Erfahrungen sind es „n vertretung sein will, bedauerlich zu sinken droht. vorwiegend die Kreise der Mittel- und Unterbeamten, in Denn wer mag unter solchen Umständen mitarbeiten, der kleinen Kaufleute und Handwerker, deren Kinder te, wo einem nur die Wahl zwischen zwei Cliquen diese Realschulen besuchen. Nicht gering ist auch die zt B r cc*netetsher Ü enters f Gia erd die Söhre por [er zu haben glaubt, zu sc sten scheint, s Diese soziale Zusammensetzung der Realschul- n! ihn diese Zwischenjpiele überhaupt gar nichts jugend ist aus vielen Gründen begreiflich. Zuerst en angingen? C 34 ist es das geringere Schulgeld, das in guter sozialer in _ Absicht so niedrig angesetzt ist. Zweitens ist es der Die soziale Bedeutung der deutschen ganze Lehrplan der Reetjhutey he: von kr prtetfev Oberrealschule. !; f de ie st bestrtes c h§s für diese Kreise, die vielfach von vornherein nicht einmal i! Vor län Zeit . l; sich in diesen Blättern jut der Bzzthu rst bp t § "Prius [z r ein Kamps ah ZU die Oberrealschulo! Für und Realschule kein Risiko. Kommt der Junge wirklich en gegen wurde mehrmals geschrieben, und die Sache nur bis Unter- uder Obertertia, nun, so hat er auf en verlor sich in einen Streit um Einzelheiten, die dieser Schule mit ihren vielen Stunden für die i schließlich gar nicht entscheidend sind. Vergeblich suchte realen Fächer doch etwas fürs Leben gelernt, und | ich nach einem Gesichtspunkt, der meiner politischen der Fehler, daß man ihn nicht auf die Mittelschule 11 Überzeugung nach für ein Staatswesen von der geschickt, ist nicht so groß. Kommt er aber gut mit, s- Prägung Lübecks vor allem bestimmend sein muß: um so besser. Man kann es abwarten, und da die [n die soziale Bedeutung der deutschen Oberrealschule. CGeldopfer nicht so groß sind, versucht mans
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