Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

81 8 dieser Impfung festzustellen, ob sie an Tuberkulose und regnerischen Tagen tritt eine Unterbrechung ein. leiden oder nicht. Ist dies der Fall, so erfolgt sofot Zu Beginn des Bades werden "h Stunde lang ihre Überweisung nach Oderberg bzw. Glückauf. Frei- und Stabübungen ausgeführt. Daran schließen Bis diese strenge Scheidung in der Heilbehandlung fich Atemübungen; der Rest der Badezeit wird mit lungenkranker Personen durchgeführt wurde Ö leichten Arbeiten (Schippen, Harken) und Spielen 1. April 1908 +, dienten die Gr. Hansdorfer An- (Reifenspiel, Krocket, Rundlauf) ausgefüllt. Endlich stalten ausschließlieh, – wie auch zurzeit noch fei auch noch das Turnen erwähnt. Das Turnen hauptsächlich ~~ zur Aufnahme leicht.lungenkrankee, erfolgt nach der Schreberschen Methode und hat blutarmer, bleichsüchtiger und erholungsbedürftiger hauptsächlich den Zweck, Geist und Körper vor den Personen. Die Leitung beider Anstalten, von denen Gefahren einer zu langen geistigen und körperlichen das Erholungsheim 38, das Genesungsheim 74 Betten Ruhe zu bewahren. umfaßt, liegt in den Händen eines Oberarztes, der Die Zahl der in den vorgenannten 5 eigenen zer ter gur Rut her cs haun or Str r guee egi kes sind tätig 2 Oberschwestern, 2 zweite Schwestern etwa 400 000 Versicherten und der erschreckend großen 1 Obergärtner, 2 Maschinenmeister und mehrere Hahl der Lungenkranken in den Hansestädten*) leuchtet weibliche Personen für den Küchen. und Wäscherei:. es ohne weiteres ein, daß die Anzahl der eigenen betrieb. Betten bei weitem nicht ausreicht. Sofern daher Das Genesungsheim in Gr.-Hansdorf wurde im die eigenen Heilstätten die Masse der heilung- Jahre 1900 errichtet. Ein Jahr vorher hatte der suchenden Lungenkranken nicht fassen können - was Vorstand der Versicherungsanstalt mit den Kropper regelmäßig im Frühjahre und im Sommer einzu- Anstalten wegen Belegung des diesen gehörigen treten pflegt -, werden diese der Heilstätte Edmundstal Hospizes II in Westerland auf Sylt mit weiblichen bei Geesthacht oder der Bremer Heilstätte in Bad Kranken einen Vertrag geschlossen, der später dureh KMehburg oder endlich dem Bade Lippspringe pachtweise Übernahme und schließlich im Jahre 1908 überwiesen. In Lippspringe werden hauptsächlich durch Ankauf des Hospizes, das seit 1900 den Namen solche Kranke verpflegt, die sich wegen Herzkompli- Genesungsheim-Westerland führt, erseßtt wurde. kationen zu einer Kur in den hochgelegenen Harzer Die Zahl der für die Unterbringung von Kranken H aeilstätten nicht eignen. Verwendung findenden Zimmer beläuft sich auf 43 Ist hiernach die der Invalidität vorbeugende mit insgesamt 88 Betten. Das Genesungsheim stehtt Krankenfürsorge der Versicherungsanstalt in der unter der ärztlichen Aufsicht des Direktions-Badearztes Hauptsache auf die Bekämpfung der verheerenden von Westerland. Mit der unmittelbaren Leitung dee Lungentuberkulose gerichtet, so läßt sie dabei die Genesungsheims ist eine Oberschwester betraut, der zahlreichen sonstigen Krankheiten, die zur Invalidität eine zweite Schwester und eine Buchhalterin zur Seite führen können, nicht außer Acht; ja, man kann sagen, stehen. Die Schwestern werden seit Oktober 1910 daß sie fast alle cronischen Krankheiten, die nach von dem Vaterländischen Frauenverein zu Lübecé dem heutigen Stande der ärztlichen Wisssenschafl gestellt. Außerdem werden beschäftigt 1 Köchin, 4 Haus. einer Heilung zugänglich sind, in den Bereich ihrer mädchen und 1 Hausmann. Die Zahl der behandelten Heilfürsorge gezogen hat. Kranken betrug bis Ende 1910 1942, von denen Nach den Lungenkranken kommen hier an erster 1417 auf Lungenkranke, 295 auf Blutarme und Stelle die an Rheumatismus, Gicht und Ischias Bleichsüchtige, 45 auf Nervenkranke und 185 auf €Erkrankten. In dem Bade Deynhausen, das wegen sonstige Kranke entfallen. : seiner für genannte Krankheiten sowie für gewisse Die Heilbehandlungsart in den genannten Herzerkrankungen besonders heilkräftigen Quellen Anstalten ist eine vorwiegend hygienisch.diätetische: aus cinen Weltruf genießt, haben auch geeignete Kranke giebiger Genuß frischer Luft, reichliche Ernährung, der Versicherungsanstalt von Anfang an Aufnahme . icNnr ID P gegen die Unbilden der Witterung geschützten Liege. und überwacht ihre Kur, während ein Beamter der hallen. Jeder Kranke hat dort seinen Liegestuhl und Landesversicherungsanstalt Westfalen auf ihr soustiges .f Drten Merl Cttrrer z bee tres Ts(.geten ( sq vt s. sl.]: '%.0 Westerland Luft- und Sonnenbäder. Die Kkunen.. + benutzen diese Bäder vor- und nachmittags je 1 Stunde *) Allein in Hamburg stirbt jede 10. Person an der ohne Rücksicht auf die Witterung. Nur an kalten Lungentuberkulose.
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