Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

ah der Unterelbe in diesem trockenen Sommer darauf cob die erwähnten Baukapitalien und Unterhaltungs- attgewiesen ist, wegen der Versalzung des Elbwassers gelder einer nicht unbeträchtlichen Hahl seiner sich Geestwasser im Kleinverkauf aus Wasserwagen HBöürger nach auswärts abfließen oder bei geeig- zu beschaffen. Auch das geht schließlich sehr wohl. neter Bebauung des Priwalls + im Lande ver: Die in diesem Herbst für die bisher bestehenden bleiben sollen. Denn das ist sicher: die Absicht, auf ‘üeun Strandhäuser geplante Wasserleitung — im dem Priwall zu bauen, besteht bereits bei einer nächsten Frühjahr treten wieder zwei Häuser hinzu — ganzen Anzahl von Naturfreunden. Ebenso sicher wird von den Hausbesitzern selbst angelegt.. Die ist aber auch, daß diese Naturfreunde nicht aus der Grundstüctspreise sind sehr niedrig, der Aukauf ver- Stadt in eine andere Stadt, nämlich auf einen tt. uit" Lthe tts Hide "ie Siedlung scbslh ytesitn. Frtat Pb Gilicoue;suthe hat, zumal alle Häuser das an der See sehr gu wohnen: das ist ihr Ziel! praktische Strohdach tragen, einen zwar ländlichen Es ist ferner eigentlich selbstverständlich, daß für aber doch sehr anheimelnden Charakter. Das Küsten- die künftigen Sommersiedler auf dem Priwall die bild ist recht reizvoll, die Ansiedler, zu denen ich hauptsächlichste Schönheit dieses Gebietes nicht zerstört selbst seit sechs Jahren zähle, kehren jeden Sommer werden darf. Wenn irgendwo ein besunders schöner mit gleicher Freude in die Siedlung, in der man Fleck auf Gottes Erdboden vorhanden ist, so pflegen nicht dem konventionellen Zwange eines „Luxusbades“ sich die schönheitsdurstigen Menschen doeh daneben 'uhterworfen ist, zurück. ~~ Es lassen sich also, oder dahinter anzubauen, um die Schönheit genießen ivenn man nur nach einer ländlichen Bebauung zu können. Aber ausgerechnet dieses Gebiet selbst, trachtet, vhne große, die Grundstückspreise künstlich in dessen unberührter, keuscher Natur die Schönheil in die Höhe schraubenden Anlagen, sehr wohl an- des Priwall liegt, zu zerschneiden, das ist neu, selbst ziehende Küstensiedlungen schaffen. „Zweiten Ranges", für Travemünde. Vom ästhetischen Standpunkt aus wie der Verfasser des Artikels in Nr. 38 meint, würde diese Greueltat einfach unbegreislich sein: brauchen sie darum doch nicht zu sein, sie haben Und was für Travemünde iirtschaftlich dabei her- eben ‘nur einen ganz anderen Charakter als das auskommt, ist in den verschiedenen Artikeln die sich komfortable Neu-Travemünde. in den Lüb. Blättern mit dieser Frage beschäftigten, Es ist wohl nicht zuviel behauptet, wenn man schon mehrfach dargelegt. Wie man das Blatt auch ' sagt, daß die Zukunft den ländlichen Sommer- drehen und wenden mag, man wird in der Priwall- siedlungen und der einfachen ländlichen Bebauung bebauungsfrage bei vernünftiger Überlegung immer gehört. Der Ruf „Zurück zur Natur“ wird heute nur zu dem Resultat kommen können, daß die Seeseite sauter denn je erhoben. Es sei nur an den Wett- von der Bebauung freibleiben muß, und daß nur eine bewerb der Woche und die umfangreiche neuere Lite- ländliche Bebauung längs der Mecklenburger Chaussee, ratur über Ferien- und Sommerhäuser erinnerte. wre bisher, möglich ist. Daß die hier entstehende Sied- Deshalb ist die Verpflanzung vorstadtähnlicher Bau- lung in ihrem Charakter sich der Landschaft anzu- “tte "nf ats ie Ztihtetetq ufs: ttt; Kutte Fugen zender ts: Häusern, die Herrichtung städtischer Straßen keines- sie die Pappdachkästen und Greuel der oldenburgisch wegs mehr zeitgemäß, und man würde es später holsteinischen Badeorte nicht aufkommen läßt. Das schr bedauern, diesen nicht wieder gutzumachenden würde ja in unserer Zeit, wo allerorten Laien und Fehler jezt noch gemacht zu haben. Außerdem Architekten einer gesunden, ehrlichen und boden- lehrt das Beispiel von Terraingesellschaften, auch ständigen Baukunst das Wort reden, für Lübeck ein von libeckischen, daß die Belastung der Grundrente. Armutszeugnis ohnegleichen sein, wenn sich die satt: durch die Hersstellungskosten der „Anbaufähigkeit“ sam bekannten Bausünden vergangener Zeiten auf des Bodens eine so große ist, daß von einem wirt: dem Priwall wiederholen würden. Wenn es schon schaftlichen Vorgehen nicht mehr viel die Rede ist. vor sechs Jahren und früher möglich war, die Siedler Das Geschäft, das eine Gemeinde mit dem Verkauf bei einer kleinen Stadt zur Anlage eines Strohdaches von Gruud und Boden für derartige Siedlungs. zu bewegen, so sollte es zum mindesten im Jahre zwecke macht, ist m. E. zur Hauptsache ein indirettes, 1912 und später möglich sein, eine gesunde Haus- der Untsat des Kapitals bei der Bautätigkeit und und Dachform bei den Landhausssiedlungen auf dem die sith in den Badeorten jährlich in den Sommer- Priwall zu erreichen. Geschieht das nicht, so wäre "monaten wiederholenden Ausgaben während des das traurige Ergebnis nur ein Beweis für die „Betriebes" der Häuser. Reformbedürftigkeit der betreffenden Behörde. Das haben viele Ostseebäder bereits weitsichtig H. M. erkannt. Für Lübeck handelt es sich nun darum, NT &
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