Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

5 Z K Wetter so günstig war, daß kein einziger Tag aus- der Städte gelte dasselbe. Aber in Lübeck sei die zufallen brauchte. Die Donnerstage wurden auf HWertschätzung seiner Kunstschätze allgemein verbreitet. Wunsch des Wirtes mit Rücksicht auf die Konzerte Der Besitzer des Hauses Kohlmarkt Nr. 13 und in der Forsthalle überschlagen; diese vier ausfallenden auch sein Architekt, der ihm zur Niederlegung des Nachmittage aber in der fünften Ferienwoche nach Geiebels geraten hat + daß ein Architekt dies über geholt. Im ganzen wurden 4130 14 1 Milch ver das Herz bringen konnte, ist schon an sich ein abfolgt, im Durchschnitt also 20 1-. Zeichen unserer Zeit -, sind sicher keine Lübecker Kinder, Die Aufsicht übernahmen Fräulein Elisabeth sonst hätte ihnen ihr Heimatsgefühl doch wohl etwas Eger, Fräulein Grethe Hegemann, Fräulein Alwine mehr Scheu vor diesem Kleinod unserer Architektur Schroeder und die Herren Heinrich Grevsmühl aufnötigen müssen. An so etwas haben sie nicht und Christoph Kramer, die sich ihrer Aufgabe gedacht. Sie haben nur überlegt, wie kann ich die mit großem Eifer widmeten. Das Betragen der Baustelle des Hauses Kohlmarkt Nr. 13 — etwas Kinder war durchweg befriedigend, und wenn auch anderes ist es für sie nicht - auf die bestmöglichste leider drei Unfälle vortamen ~ zwei Knaben Weise ausnutzen, und haben dann ihr vernichtendes wurden von Kreuzottern gebissen und einer brach Baugesuch eingereicht. Ú sich den linken Arm —, so verliesen sie doch so Was wird Lübeck tun? Ein Denkmalpflegegeses günstig wie möglich, da rasch ärztliche Hilfe zur existiert noch nicht, das ruht sanft im Schoß einer Hand war. Die drei kleinen Patienten konnten Kommission. Der Senat aber hat aus seinem ersten sämtlich nach wenigen Tagen wieder an der Milch- Gesetzesvorschlage die richtige Konsequenz gezogen fkolonie teilnehmen. Er hat ein kleines Denkmalpflegegeses nur zur " Erhaltung dieses Giebels dem Bürgerausschuß vor- Zur Erhaltung des Hanses Kohlmarkt Nr. 13. pl.. § .. Br ahtduug "ud vicse"ut: scheidung ist grundsätzlicher Art. Wenn man bei D.; S;u6t rox cige. Horlge. ex des Birgercts M+t?}; F ett ct hes" h tr hs schuß gebracht über den Erlaß eines Geseßes für die. Meinung sein kann, so heißt es hier in einem ganz Erhaltung der Fassade des Hauses Kohlmarkt Nr. 13. bestimmten Fall sich entscheiden, ob man diesen Unser stolzester Renaissancegiebel, der im ganzen Schutz will oder nicht. Die Entscheidung kann nicht norddeutschen Land der Ziegelbaukunst seinesgleichen zweifelhaft sein. Wer möchte denn den schönsten nicht hat, ist in Gefahr, vernichtet zu werden. Giebel Lübecks, den Zeugen einer stärkeren, künst- Weshalb ? „„Der Besitzer will ihn niederlegen, um lerisch icrthterten Vergangenheit, fallen sehen? Kein durch einen zu erbauenden modernen Giebel dem einziger. [Denn ebenso wie wir davon überzeugt sind, Hause mehr den Charakter eines Hotels zu geben, daß wir nicht den Weg der Zeit aufhalten können, den es jezt nicht habe.“ So die dürre Begründung die immer aufs neue in das alte Stadtbild eingreift der Senatsvorlage. An anderen Orten, wie in und seinen Charakter verändert, ebenso sind wir aber Heidelberg beim „Ritter“ und in Miltenberg beim auch der Meinung, daß Lübeck nicht nur in seinem „Riesen“, bildet die bedeutende Architektur und die. Interesse, sondern im allgemeinen Interesse der ruhmreiche Vergangenheit des Hauses das beste Aus- deutschen Kunst sich der Aufgabe des Schutzes seiner hängeschild für das Gasthaus. Bei uns ist das anders. bedeutenden Denkmäler nicht entziehen kann. Ver- Die prachtvolle Fassade mit den herrlichen Terrakotten sagt es in diesem Falle, so muß es sich aus der des Statius von Düren entspricht nicht dem Charakter Reihe der Städte streichen, die es für ihre Pflicht eines Hotels, also sie muß herunter. Ja, wir sind halten, das reiche Erbe einer ruhmreichen Verganget- weit gekommen in der Wertschätzung der uns über. heit in Ehren zu halten. Wir können es nicht lieferten Güter. Wie sagte doch Oberbürgermeister glauben, daß das kommen soll. : Struckmann in seinem Vortrag vor Jahren, in dem Jedenfalls wird jeder auf HHäeiterentwicklung der er Lübeck den Ruhm voraussagte, daß es bald als Sache - die Vorlage ist zunächst an eine Kommission zweiter Staat in Deutschland sein Denkmalpflege.. verwiesen — gespannt sein. Fast möchte man wünschen, gesez haben würde? Er meinte, daß im gewöhn- daß das vorgeschlagene kleine Gesetz in allen seinen Para- lichen Leben Erben, welche die von den Vorfahren graphen bei dieser Gelegenheit zur Anwendung käme. ererbten reichen Güter an künstlerischem Wert nicht Man könnte dann in einem Musterbeispiel die Probe auf zu wahren wüßten, sondern sie verkommen ließen das Exempel des großen Gesetzes machen. Es würde und verschleuderten, nicht zu den wirklich gebildeten interessant sein, den Besitzer den Beweis dafür an- Leuten gerechnet würden. In dem großen Leben treten zu sehen, welcher Schaden ihm durch die
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