Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

Ö 7t z ) -- Schiemann: JIch stimme mit meinem un eine Aufklärung bitten, weil es notwendig Vorredner Herrn Thiel darin überein, daß es ist sür einen Antrag, den ich später eventuell sich bei dieser Vorlage um eine außerordentlich stellen werde. wichtige Sache handelt. Ich kann deshalb nur Ich komme nun zu dem Rendement, zu meinem Bedauern Ausdruck geben, daß diese dem Preise des hochgespannten Drehsstromes. wichtige Materie vor leeren Bänken verhandelt Maßgebend für mich ist dabei die Rentabilitäts- werden muß, weil die erste, weit weniger wichtige berechnung, die die Behörde selbst aufgestellt Frage soviel Zeit verschlungen hat, daß die Zeit hat. Ich muß ssagen, daß diese Rentabilitäts- der Stärkung herangerückt ist, und die Herren berechnung ziemlich dürftig ist. Sie konnte aber draußen sind nun nicht hier. Mit Herrn Thiel auch nicht anders als dürftig sein, weil ihr kein ge- sehe ich die Vorlage auch deshalb als außer- nügendes Material zugrunde liegt. Deshalb ordentlich wichtig an, weil die Handwerker und halte ich die von Herrn Thiel beantragte Kom- Kleinbetriebe m ö g lich er w e i s e auch von missionsberatung nicht für praktisch, weil die dem hochgespannten Drehstrom Gebrauch machen Kommission kein. Material hätte, auf Grund können. In der Regel wird allerdings dieser desssen sie arbeiten könnte, denn wir Jollen erst hochgespannte Strom lediglich für große Indu- Erfahrungen sammeln und selbst prüfen, wie strien Verwendung finden können, weil der sich die Rechnung stellen wird. Daher bin ich Strom viel zu stark ist und deshalb für kleine der Meinung, daß man zunächst, von den ge- Gewerbebetriebe nicht zweckmäßig. Sie müßten gebenen Verhältnissen ausgehend, an der Hand sich Transformatoren und andere sehr kostspielige der Praxis zu prüfen hat, ob das Richtige ge- Maschinen anschaffen; sie werden darum bei troffen wurde, um dann eventuell später zu niedriggespanntem Gleichstrom immer bessser ändern. Dahin wird auch ein weiterer Antrag fahren. Aber diese Vorlage gibt uns doch Verr zielen, den ich vielleicht stellen werde. | anlassung, sie eingehend zu prüfen, weil sie Was lehrt nun die Rentabilitätsberechnung ? manche Perspektiven eröffnet, über die wir uns Sie sagt in dürren Worten folgendes: Der später im Interesse der Gewerbetreibenden noch Gestehungspreis der Behörde für die Menge, bei der Vorlage bezüglich des Preises für Gas welche an die Firma Diestel und das Drägerwerk und Elektrizität zu unterhalten haben werden. abgegeben werden soll, beträgt 8300 MK, darauf Für viele Mitglieder und so auch für mich ist gewinnt die Behörde 5100 . oder 60%! Das die Vorlage schwer zu beurteilen; in einem i ist ein Sat, der mir viel zu hoch zu sein scheint, Punkte jedenfalls herrscht für mich Unklarheit, und zwar besonders, wenn . man ansieht, daß weil ich darin nicht sachverständig genug bin. Für die Lieferanten des Stromes, die städtischen die Senatsvorlage erscheinen mir die Erläute- Gemeindeanstalten, ein gemeinnütziges Werk rungen nicht ausreichend, und darum muß ich sind. Man wird selbstverständlich davon ausgehen eingangs meiner Ausführungen zunächst den müssen, daß auch eine gemeinnützige Anstalt Herrn Senatskommissar um eine gefällige Aus- Geld verdienen soll; sie muß besonders hohe Rück- kunft darüber ersuchen, wie eigentlich die Be- lagen machen für Amortisation und für Reser- rechnung dieses hochgespannten Drehstromes ven; denn der Staat, die Gemeinde, soll keinerlei gedacht ist. Sie weicht ab von der für niedrig- Risiko tragen. Aber darüber hinaus darf eine gespannten Strom. Zwar kann ich mir denken, gemeinnützige Anstalt nur soviel Nuten haben, daß, wenn ein hochgespannter Drehstrom, also als notwendig ist, um dem Staate einen billigen eine konzentrierte Energie, abgegeben wird, Vorteil zu sichern. Wenn aber die gemeinnützige dafür auch ~ wenn ich mich so ausdrücken darf – Anstalt in ihren Ansprüchen noch höher geht als ein konzentrierter, also hoher Preis gefordert eine private Erwerbsgefsellschaft, dann wirkt die werden muß. Alber ich stelle mir die Sache so Gemeindeanstalt nicht mehr g e mein nütig, vor, daß die Interessenten diesen hochgespannten sondern höchst ei g e n nützig, zumal es sich hier Drehstrom in e i n e r Menge beziehen werden, um eine Monopolstellung d er G e- daß sie ihn in ihren eigenen Gefäßen, sagen wir m einde handelt. Die JInteressenten sind in Akkumulatoren, sammeln und dann nach ihren dadurch gezwungen –– wenigstens für einen be- Bedürfnissen nunmehr verwenden. Daher kann stimmten Kreis , die elektrische Energie von ich vorläufig nicht darüber urteilen, weshalb nun der Stadt, nicht aber von einem Privatunter- neben der Berechnung für abgegebene Kilowatt naehmer zu beziehen. Unter diesen Umständen noch eine Berechnung der Zeit, der Kilowatt- sollte die gemeinnützige Anstalt darauf sehen, stun d en, eintreten soll. Ich möchte darüber daß der Nutzen in einem billigen Verhältnis zu TI
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