Ich möchte also Auskunft haben, wie man zu der in durchaus loyaler Weise zustande ge-
einem Preis von nur 4 .14 gekommen ist. Wenn kommen ist, trägt allen Interessen Rechnung,
wir mit der Bahn irgend etwas auszutragen da der Staat vollständig seine Kosten ersetzt be-
haben, ziehen wir immer den kürzeren dabei. kommt und an die Lübeck-Büchener Bahn für
(Sehr richtig.) Vor kurzem ist mir z. B. gesagt. ihre Terrains nicht mehr zahlt als sie jedem
worden, daß Unterhandlungen mit der Lübeck. anderen Anlieger bezahlt hat.
Büchener Bahn stattfinden wegen Abtretung Dr. Zi e h l: Ich möchte mir die Anfrage
einer gepflasterten Straßenstrecke. Die Bahn an den Herrn Senatskommissar erlauben, ob
fordert nun für das abzutretende Straßenterrain binnen kurzem zu erwarten ist, daß die Lübeck-
extra einen hohen Preis. Sie geht darin ganz Büchener Bahn ein zweites Gleise von Schwartau
geschäftsmäßig vor, und ich kann ihr das auch nach Travemünde legt, womöglich unter Ab-
in ihrem Interesse nicht verdenken. Wir haben fürzung dieser Strecke, so daß die Züge dann
daher gar keine Veranlassung, in falschem Ent- schneller nach Travemünde kommen. Wer oft
gegenkommen der Bahn etwas zu schenken. nach Travemünde fährt, wird darüber nicht im
Wenn ich nicht besondere, wirklich stichhaltigen. Zweifel sein, daß ein zweites Gleis durchaus
Aufklärungen erhalte, die meine Bedenken um- erforderlich ist, nicht nur um den Verkehr zu be-
stoßen, lehne ich diese Vorlage glatt ab. schleuaigen und die Reise bequemer zu machen,
Senator R a b e: Wenn ich auf die Frage sondern auch um an Sonntagen das Publikum
eingehen darf, ob das Finanzdepartement be- vor Gefahren zu schüten.
rechtigt war, diese Plätze abzugeben oder nicht, Senator R a b e: Die bezüglichen Unterhand-
so kann ich nur darauf hinweisen, daß der Staat lungen sind im Gange. Wie weit sie gediehen
das Finanzdepartement beauftragt hat, diese. sind, kann ich im Augenblick nicht sagen.
zur Erweiterung des Strandbahnhofes notwendig Sch o r e r: Es heißt hier in der Vorlage,
werdenden Terrains der Bahn vorbehältlich der daß das Finanzdepartement die Baudeputation
Feststellung des Preises zu überweisen. Damit gefragt hat, wie das gewöhnlich bei derartigen
gab sich die Lübeck-Büchener Bahn vollständig Verkäufen geschähe. Ich kann aber konstatieren,
in die Hand des Staates. Wenn Jie das Terrain daß bis zum 27. Februar, wo die Anfrage von
schon vorher in Angriff nahm, lief sie das Risiko, Herrn Böbs erfolgte, an die Baudeputation
daß sie das zahlen muß, was später verlangt keine Anfrage gestellt worden ist. Sie ist erst
wurde. Jetzt liegt Ihnen der Preis vor, den später gestellt worden. Als hier damals die Frage
die Bahn zahlen soll. Es ist der Einstandspreis, an den Herrn Senatskommissar gerichtet wurde,
der für das fragliche Terrain gilt. Es kostet im warum von dem Terrain, das der Eisenbahn
Höchstfalle 4,01 .s6, und dafür soll das Terrain noch gar nicht gehörte, sondern Staatsareal war,
der Bahn überwiesen werden. Sie müssen be- Erde abzufahren erlaubt wäre, wurde auch von
denken, daß die Erweiterung des Strandbahn- Herrn Meincke festgestellt, daß wir gerade im
hofes auch im allgemeinen Interesse liegt und) Staatsinteresse Erde sehr nötig hätten. Damals
nicht lediglich vom geschäftlichen Standpunkt zu wurde aber einfach gesagt, das wäre eine Kleinig-
beurteilen ist. Diese Tendenz geht durch den fkeit, wir erhielten Erde immer wieder. Das
ganzen Tauschvertrag. Es ist fernerhin ange. wurde von dem Herrn Senatskommissar aus-
nommen, daß seinerzeit 1,50 M im Durchschnitt geführt, während wir in Wirklichkeit jetzt sehen,
an alle Anlieger für zu erwerbende Parzellen daß die Erde nach F 3 des Vertrages von der
bezahlt ist, und dasselbe sollen wir der Bahn Eisenbahn beschafft werden soll. Natürlich steht
für die Terrains zahlen, die sie an den Staat hier nicht, daß das umsonst geschieht, sondern
abtritt, sie bekommt also nicht mehr als jeder es heißt nur einfach, daß die Erde befördert
Anlieger bekommen hat, aber auch nicht weniger, werden soll. Ich möchte aber anfragen, ob das
während sie den Preis zahlt, den das ganze umdsonst geschehen soll. Jm andern Falle will
fertiggestellte Gelände den Staat koste. Ob die Bahn nachher gefälligst bezahlt haben.
die übrigbleibenden Bauplätze entwertet sind Damals hat der Herr Senatskommissar gesagt,
oder nicht mag sich herausstellen. Bebaut ces wäre eine Kleinigkeit, und man könne der
können sie nach wie vor werden. Nur der frein. Bahn das gestatten, notabene um Wiesen auf-
bleibende Platz, der sonsst hinter dem Gebäude gzuhöhen. Wenn man Verhandlungen mit der
zu liegen pflegt, muß seitwärts gelegt werden. HBahn, die kein Staatsinstitut ist, eingeht, joll
Es handelt sich aber nach wie vor um vollständige man möglichst das Interesse des Staates wahren.
Bauplätze. Ich glaube, der ganze Tauschvertraegz,, Es berührt eigentümlich, daß, sowie es sich um
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