Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

weisen. Die Sache wird also schon am nächsten streiten, und da, meine ich, darf man sJich nicht Mittwoch den Bürgerausschuß beschäftigen. auf diesen Standpunkt stellen. Wir wollen ver- In der allgemeinen Beratung ergreift das fkehrsfördernd wirken und deshalb diese Strecke Wort die einemdringenden Bedürfnis entspricht, bauen. Stelling: Es ist mit Freuden zu begrüßen, Man wird vielleicht bald mit dem Plan kommen, daß der Ausbau der Straßenbahn nach dem die Bahn nach Schwartau zu bauen. Dann Moislinger Baum erfolgen soll. Ich kann mich wird auch die Frage an uns herantreten, ob auch aber nicht damit einverstanden erklären, daß dort eine bestimmte Garantiesumme geleistet dieser Ausbau nur unter der Bedingung erfoljen werden soll. (Sehr richtig.) Ich weiß nicht, soll, daß die Gemeinde Moisling eine Garantie. auf welchen Standpunkt sich die Bürgerschafl summe von 11 000 . dafür aufbringt. Es ist stellen wird. Hier handelt es sich darum, daß nach unserer Auffassung unter keinen Umständen ein lübeckischer Ort, eine Enklave, die in engster richtig, wenn man derartige Sachen von einer HVerbindung mit der Stadt steht, durch die Garantieleistung abhängig macht. Ich will Straßenbahn mehr angegliedert werden soll. darauf aufmerksam machen, daß wir eine ganze Lübeck selbst wird auch Vorteile davon haben. Reihe von Strecken bewilligt resp. schon gebaut dJch sehe also nicht ein, daß hier irgendein Grund haben. Wir haben erst kürzlich eine Strecke be- vorliegt, die Gemeinde mit einer Garantie- willigt, bei der man nach jeder Richtung hin summe zu belasten. Ich glaube daher, daß es eine Garantiesumme verlangen konnte. Ich ratsam ist, dem Absay 1 des Senatsantrages zu- darf Sie erinnern an die Bahn durch die Raße- zustimmen, Absatz 2 aber abzulehnen. Ich bitte burger Allee. Wenn man auf dem Standpunkt Sie darum. steht, daß eine Garantiessumme notwendig ist, Senator Dr. Li e na u: Ich glaube, Herr wenn man glaubt, daß das aus finanzpolitischen Stelling wird mit dieser Auffassung ziemlich Interessen erforderlich ist, wäre sie sicher bei vereinzelt dastehen. Jm allgemeinen sollte man dieser Strecke richtiger gewesen als bei der nach davon ausgehen, daß eine Gemeinde, die ein dem Moislinger Baum. Ich sage nochmals, Interesse an einer Straßenbahnverbindung mit wir stehen auf dem Standpunkte, daß man unter der Stadt hat, selbst das Jhrige tun muß, um keinen Umständen eine Bahn unter solchen Be- diese Verbindung möglichst zu fördern. Jn der dingungen bauen soll. Jm übrigen möchte ich, Gemeinde Moisling ist man der Auffassung, daß wenn man wirklich die Meinung vertritt, daß die Straßenbahn nicht ohne Beihilfe der Ge- eine Garantieleistung notwendig ist, einmal meinde gebaut werden kann, und daß die Ge- fragen, warum man denn nicht die Terrain- meinde einen derartigen Vorteil von dieser Ver- gesellschaft Jappe in der Moislinger Allee her- bindung mit der Stadt hat, daß Jie sehr wohl angezogen hat? Wenn es sich darum handelt, eine größere Garantiesumme zeichnen kann. Vorteile aus dem Bau der Straßenbahn zu Man kann den Bau der Linie nach Moisling ziehen, hat diese Terraingesellschaft zweifellos nicht mit dem Bau einer Linie durch die Rahe- einen außerordentlich großen Nußen davon. Wir burger Allee vergleichen. Man könnte gewiß haben bei der Marlibahn gesehen, wie befruchtend auch bei Ausdehnung des Bahnnetes innerhalb ein Bahnbau wirken kann. Wir wissen, in der Stadt und Vorstädte in jedem Falle .von den welcher Weise dort die großen Terrains erschlossen Anliegern der neuen Bahnstrecken einen Beitrag sind. In ähnlicher Weise könnte es auch hier erheben. Das ist eine Frage, über die sich kommen. Wenn man also unbedingt eine sprechen läßt, aber sie ist noch nicht zur Ent- Garantieleistung einführen will, sollte man auch scheidung reif. Hier handelt es sich aber auch diese Terraingesellschaft mit heranziehen. Ich um eine andere Frage, nämlich um die Verbin- bin der Meinung, daß gar keine Ursache vorliegt, dung der Stadt mit einer einzelnen Gemeinde, unter diesen Umständen dem Bau der Straßen- die durch ein verhältnismäßig wenig bewoÿntes bahnstrecke zuzustimmen, wenigstens nicht dem Gelände von der Stadt getrennt ist. „Diese Absatz 2 des Senatsantrages, den wir ablehnen Gemeinde soll mit dem zentrum der Stadt ver- werden. Es handelt sich hier um eine verhält. bunden werden. Die Gemeinde Moisling, er- nismäßig arme Gemeinde, was nicht vergesssen blickt in einer derartigen Verbindung einen werden darf. Es handelt sich um eine Gemeinde, solchen Vorteil, daß sie sich veranlaßt gesehen hat, in der auch die Arbeiter, also die Minderber ihrerseits diese 11000 .16 aufzubringen. Sie selbs! mittelten, wieder im lettten Falle zu den Kosten zahlt die Summe nicht, sondern sie hat sich Rück herangezogen werden. Das ist nicht zu ber- garantie verschafft. Nur auf diese Weise ist es 456
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