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dieser langen Zeit zweifellos sehr wesentlich müßten unsere Anlage so bauen, daß sie nachher t
zugunsten der Vorlage geändert. Das, was man schrittweise erweitert werden kann. Das Projekt (
sonst gegen die Vorlage einwenden konnte, daß des Architekten Meyer aus Gießen bietet uns ;
man nämlich sagte, eine solche Verbesserung des in der Beziehung die allerbesten Fingerzeige. '
Badewessens sei wohl eine Ännehmlichkeit, aber Es ist von vornherein so angelegt, daß jeder
keine Notwendigkeit für unser Gemeinwesen, einzelne Teil der ganzen Einrichtungen für sich
kann jetßt nicht mehr als richtig angesehen gebaut werden kann und dann nacheinander die
werden. Es ist inzwischen durch das Vorgehen andern Sachen eingefügt werden können. Wie
einer großen Anzahl von anderen Gemeinde- das gemacht wird, wollen iwwir dem Senate
verwaltungen nachgewiesen worden, daß gerade überlassen, der uns ja dann mit einer neuen
die Pflege dieses Zweiges unserer Kultur doch Vorlage entgegentreten kann, die wir dann zu
als eine Notwendigkeit angesehen werden muß, prüfen haben.
der sich ein Gemeinwesen auf die Dauer nicht Ich möchte nun noch ein paar Worte zu der
entziehen kann. Nun liegen hier heute zwei Rentabilität sagen. Die Rentabilitätsberechnung,
Eingaben vor, die im wesentlichen dasselbe die bisher aufgestellt worden ist, war der Punkt,
wollen, aber sich dadurch unterscheiden, daß von der bei der einzigen Beratung in der Bürger-
seiten der Sportvereine, um die Kreise unter schafst die meisten Bedenken erregte. Es wurde
diesem Namen zusammenzufassen, an den Senat damals von Herrn Kommerzienrat Scharff der
das Ersuchen gerichtet wird, der Bürgerschafst Sat; aufgestellt, daß man das Badebedürfnis
eine Vorlage entgegenzubringen, durch die, einer Stadt damit zahlenmäßig ausdrücken könne,
wenn es nicht anders geht, wenigstens eine daß man die Zahl der Einwohner mit drei multi-
Schwimmhalle geschaffen wird; gleichzeitig wird pliziere. Bei 100 000 Einwohnern kommen wir
darum gebeten, von allen andern Sachen vor. dadurch zu 300 000 Bädern. Die Richtigkeit
läufig Abstand nehmen zu wollen. Eine solche dieser Zahl wurde damals in der Bürgerschaft
Eingabe dieser Vereine ist sehr wohl zu verstehen. lebhaft bekämpft. Es hat sich aber im Laufe der
Es ist keine Frage, daß das Schwimmen von Zeit durch statisstische Untersuchungen an anderen
allen Formen des Badens zweifellos die am Orten herausgestellt, daß diese Zahl durchaus
meisten erstrebenswerte ist. Aber auf der andern richtig gegriffen ist. Man konnte zu der Zeit in
Seite geht aus den Arbeiten der verschiedensten Lübeck kaum glauben, daß eine so große Frequenz
Kommissionen und Körperschaften, die sich mit zu erzielen sein würde. Man hat aber auch
der Angelegenheit bisher beschäftigt haben, nicht geglaubt, als wir damals unsere unge-
zweifellos hervor, daß nur durch die Verbindung nügenden Flußbadeeinrichtungen durch die
einer solchen Schwimmhalle mit andern Bade- Badeanstalten im Krähenteich und am Falken-
formen eine Rentabilität des Betriebes zu er. damm verbesserten, daß bei uns im Sommer eine
zielen ist. Ohne diese Verbindung ist für uns o kolossale Badefrequenz zu erzielen sei. Der
auf eine Rentabilität nicht zu rechnen. Ich vergangene Sommer war kein guter Bade-
glaube deshalb, daß man das Ersuchen dieser. sommer, und troßdem ist die Zahl der Badenden
Vereine nicht annehmen darf, sondern daß man auf eine halbe Million gestiegen. Das sind
weitergehen muß. Man muß das Ersuchen an Zahlen, von denen man früher nicht geglaubt
den Senat richten, der Bürgerschaft eine Vorlage hätte, daß sie je in die Erscheinung treten könnten.
entgegenzubringen, in der unter Aufwendung Die Rentabilität ist weiter so berechnet, daß man
geringerer Mittel als bisher ein ähnliches Projett die mit drei multiplizierte Einwohnerzahl wieder
wie die früheren vorgeschlagen wird. Es hat sich mit 30 Pf. multiplizierte und so die mutmaß-
im Laufe der Jahre herausgestellt, daß man liche Einnahme, die durch die Bäder erzielt
eine derartige Anstalt unter Fortlassung alles werden könnte, feststellte. Dabei ist aber nicht
Überflüssigen wesentlich billiger herstellen kann, zu vergessen, daß diese 30 Pf. nur dann als
als bisher geplant ist. Es ging uns schon damals Durchschnittszahl anzusehen sind, wenn man
vom Senatstisch eine Schrift über ein Bad zu, nicht allein eine Schwimmhalle hat, sondern
das in Dessau unter Aufwendung von 250 000 auch die andern Badeformen einrichtet und die
bis 300 000 .16 gebaut war; es handelte sich dot. Wannen- und Schwitzbäder usw. hinzurechnet.
auch um eine Schwimmhalle mit allen Neben- Diese Bäder sind teurer, während die Schwimm-
einrichtungen. Ich glaube, wir müßten dahin böäder erheblich billiger sind. Nur dadurch ist
streben, etwas Ähnliches zu erreichen. _ Wir ein Ausgleich zu erzielen, und nur dadurch ist es
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