Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

Z 4 –] Verhandl. d. Bürgerschaft am 24. März 1911. weggespült, und Sie können jgich denken, daß geben, aber warum können die denn nicht bis dort ekelhafte Zustände bestehen, namentlich Montag warten? Manche Importeure, die im Sommer. Dann seten sich die vielen Fliegen dem Schlachthof ihr Vieh zutreiben, wollen und Brummer auf die gefüllten Honigtöpfe aber sparen. Wenn sie ihr Vieh bis zum Montag und nachher auf das Fleisch, und das ist geradezu stehen lassen würden, müßten sie ebensogut wie ekelerregenn. Es muß darum Abhilfe ge- andre Schlachtermeister Stand- und Futtergeld schaffen werden. Voriges Jahr habe ich betont, zahlen. Diesen Importeuren müssen nun die daß im Schlachthof Räume vorhanden sind, wo dort beschäftigten Arbeiter ihren freien Sonntag sehr viel heißes Wasser gebraucht wird. Trotz- zum Opfer bringen. Das sind Zustände, die dem sind aber nur Bleirohre vorhanden. Ich der Änderung bedürfen. Ein staatlicher Betrieb habe mich davon überzeugt, daß das richtig ist. sollte gewissermaßen ein Mutterbetrieb sein, Dos ist gerade in dem Raum, wo am meisten jjett ist es aber in manchem Privatbetrieb besser heißes Wasser gebraucht wird, der Fall, in der als dort. Ich möchte den Senat bitten, daß in sogenannten Darm- oder Kaldaunenwäsche. Das dieser Beziehung besssere Zustände geschaffen heiße Wasser müssen die Leute aus dem großen wverden, und durch die Untersuchung, die Herr Kesselhause holen, und dafür mangelt es wieder Senator Strack voriges Jahr versprochen hat, an Geschirr. Das wurde zwar bestritten und Abhilfe geschaffen wird. gesagt, daß kein Mangel vorhanden wäre, Senator Dr. Li en a u: Herr Effinger hat wenn die Leute nur die Geschirre wieder an darin ganz recht, daß vielleicht das eine oder den Ort stellen würden, wohin sie gehörten. andere auf dem Schlachthof besser sein könnte. Ich habe mir aber gesagt, daß das, was ich Die Mängel hängen damit zusammen, daß vorbrachte, auf Tatsachen beruhe und daß sehr der Schlachthof in seiner Größe den augen- häufig die Eimer und Blutgefäße von den blicklichen Anforderungen nicht mehr entspricht. Schlachtermeisstern aus der Stadt und den Vor- Wir haben schon darüber beraten, wie die An- städten mitgenommen würden, so daß der lagen vergrößert werden können. Damit hängt Hallenmeister gezwungen wäre, die Sachen auch die Frage des Frühstücksraumes zu- wieder zusammenzusuchen. Dadurch kommt ein sammen. Ich selbst habe mir die Sache an- Mangel an Gefäßen, was zu Streitigkeiten Anlaß gesehen. Der Raum ist verhältnismäßig nicht gibi. Auch darauf müßte die Schlachthof- groß für die große Zahl derjenigen, die dort verwaltung mehr ihr Augenmerk richten. Wenn frühstücken. Wenn dort aber Unordnung die Schlachtermeister auf den Schlachthof herrscht, ist das nicht Schuld der Schlachthof- kömmen, können sie auch ihr Geschirr mit- verwaltung, sondern derjenigen, die das Zimmer bringen, damit die Arbeiter keinen Mangel benutzen, weil sie alles, was s ie sonst nicht leiden und Streitigkeiten ausbleiben. Weiter brauchen, einfach wegwerfen. Das Zimmer wird beschweren sich die Schlachthofarbeiter über die jeden Morgen gereinigt. Aber wenn diejenigen, ungeheuer lange Arbeitszeit, namentlich auch an die den Raum benutzen, nicht darauf achten, den Sonntagen. Es wurde im vorigen Jahre daß er sauber bleibt, ist es nicht möglich, bessere behauptet, daß Sonntags nur in den äußersten Zustände zu erreichen. Notfällen geschlachtet würde, nur in dem Falle, Was sodann die Aborte anlangt, so sind sie wo es sich um ein nüchternes Kalb handelt, zurzeit vielleicht noch der Besserung bedürftig. das keine Nahrung zu sich nimmt. Das lasse Auch hier wird eine Vergrößerung des Schlacht- ich auch gelten. In der Schlachthofordnung hofes Wandel schaffen. Bezüglich des Geschirrs steht, daß der Schlachthof Sonntags nur von habe ich aus dem Bericht des Schlachthof- morgens 6 bis 9 Uhr geöffnet sein soll, und direktors Lund feststellen können, daß auf dem zwar lediglich nur zur Abholung von Fleisch. hiesigen Schlachthof reichlich Geschirr vor- Schlachtungen können nur im äußersten Not- handen ist. Jch weiß aus einer Reihe von falle freigegeben werden. Nun ist bekannt, Fällen, daß man auf das eifrigste bemüht ist, daß an den vielen Sonntagen nicht bloß nüchterne das Geschirr jederzeit zur Stelle zu haben. Kälher geschlachtet werden, sondern auch eine Tatsächlich soll die Masse des Geschirrs auf Masse Großvieh. Es wurde voriges Jahr be- dem hiesigen Schlachthof das übliche Maß hauptet, daß das vielleicht dänische Importeure sogar überschreiten. wären, die Vieh angetrieben hätten, das sofort H o f f: Ich kann mich mit der Antwort des geschlachtet werden müsse. F<{< will das zuu Herrn Spezialkommissars des Senates nicht ' 1
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