Full text: Lübeckische Blätter. 1911 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1911 (53)

172 worden, daß, wenn etwa der eine oder der Anrechnung der Seefahrtszeit und die Er andere der Hafenmeistergehilfen oder der Wasser- reichung des Höchstgehaltes in 15 Jahren, wie schoutgehilfe ein besonders hohes Lebensalter die preußischen Lotsen, haben sie nicht erhalten, bei der Anstellung gehabt hat und das unter Be- Nun, da die Lotsen erfahren, daß die Bürgei rücksichtigung der Umstände des Falles als eine schaft doch noch Verbesserungen bei verschiedenen Härte angesehen werden muß, dem oder den Gehältern vorgenommen hat, haben sie si Betreffenden auf Grund der Ermächtigung des endlich hervorgewagt. Ich glaube, es ist nic Senates zur Ausgleichung von Härten etwas unbillig, wenn sie bitten, daß sie ihr Höchst angerechnet werden könne. Darüber kann aber gehalt in 15 Jahren erhalten. l! heute noch nichts gesagt werden; das muß viel- Es ist nun nicht ganz richtig, wenn im Pro- mehr späterer Entscheidung vorbehalten bleiben. positionsdekret des Senates von allen in den B ö b s: Wenn dem Senat der neue Antrag letten 20 Jahren angestellten Lotsen gesproche besser zusagen sollte, bitte ich Sie, diesem zu- wird. Das stimmt nicht, sondern es m zustimmen. Es ist hier darauf Bezug ge- lauten, in den letzten 10 Jahren, da der zule nommen, auch im Propositionsdekret des Sena- angestellte ältere Lotse Junge 1877 in den tes, daß die Hafenmeistergehilfen das Schiffer- Dienst trat. In den 80er und 90er Jahren examen für große Fahrt hätten und daß es sind keine Lotsen angestellt. Dann folgen die späterhin nicht mehr nötig sein werde, dies zu jüngeren Lotsen, wie sie in der Reihenf verlangen. Ich möchte aber feststellen, daß seit 1901 angestellt sind. Dieselben hatten be alle Steuerleute, die von hier aus Lübeck ihrer Anstellung ein Alter von 33, 34, 36, N fahren, das Schifferpatent mit 26, 27 oder 37 14, 40 1% usw. Jahren; nur ein Lotse ii 28 Jahren besiten. Es wäre doch eigentlich 26 und einer 27 Jahre alt gewesen. Das eine Ausnutzung, die nicht zu verantworten ist, Durchschnittsalter beträgt ungefähr 34 Jahre. wenn man jetzt sagen wollte, es genügte uns Der Beamtenbesoldungsetat soll doch so aus- ein Steuermaunspatent, wir nehmen aber Leute gestaltet werden, daß der Beamte dann sein mit Schifferpatent. Wenn hier die Stelle eines Höchstgehalt erhält, wenn er am meisten für Hafenmeistergehilfen ausgeschrieben würde, gebe seine Familie aufwenden muß. Das Höchst ich Ihnen die Versicherung, daß alle Bewerber gehalt würden die Lotsen mit 54 und 55 Jahren, das Schifferpatent aufzuweisen haben. ja zum Teil erst mit 56 und über 60 Jahren Bei den Lotsen in Travemünde ist es ganz erreichen, wenn wir die 21 Jahre belassen, p genau so. Es ist dort nur ein einziger mit sie angenommen sind. Das halte ich für em Steuermannspatent, der unter besonderen Um- Unrecht, und deshalb bitte ich Sie, meinem An- ständen mit 26 Jahren angestellt ist. Die leßten trage zuzustimmen. Ich möchte außerdem Lotsenvakanzen sind in Travemünde auch nicht bitten, das Ersuchen direkt an den Hohen Senat mehr ausgeschrieben worden, sondern es haben zu richten und es nicht erst den Bürgeraushhzs sich unter der Hand genug gemeldet. In dem gpassieren zu lassen. Der Senat kann die Sachk Bericht ist oft auf die Lotsen Bezug genommen dann möglichst umgehend selbst prüfen. „.li worden. Die Lotsen sind nun auch mit einer Wortführer Di m v k e r: Herr Böbs bean Eingabe an uns herangetreten. Sie haben sich, tragt: w wie ich mit Herrn Niemann sage, sehr bescheiden Die Bürgerschaft wolle den Senat ersuch ' benommen; denn wir haben beispielsweise bis- ihr baldigst eine Vorlage entgegenzubri her nicht eine einzige Eingabe von den Lotsen wonach die Lotsen ihr Höchstgehalt in Ä bekommen, sondern erst jetzt, wo es fast zu spät Dienstjahren erreichen. s: ist. Jch habe mir daher erlaubt, einen Antrag Dr. G ö r ß: Jch richte an den Herrn Ve i mit dem Ersuchen an den Senat zu stellen, führer die Anfrage, wie es mit diesen Anträgel[ daß uns baldigst eine Vorlage gebracht werde, wie den folgenden, gehalten werden soll. Mh durch welche die Lotsen ihr Höchstgehalt auch können da Meinungsverschiedenheiten entstehel in 15 Jahren erreichen. Es ist damit nicht etwa und es scheint mir richtig zu sein, sie von vo auf die Hafenmeistergehilfen Bezug genoinmen, herein zu beseitigen. Ich stehe bis auf weitete das hat damit nichts zu tun. Die Lotsen sofern nicht der Herr Wortführer mit wichtig wünschten von Anfang an den preußischen Gründen meine Auffassung als irrig bezeichne Lotsen gleichgestellt zu werden. Jm Gehalt ist sollte, auf dem Standpunkte, daß dadurch, dd dies annähernd erreicht worden, denn sie bleiben der Senat gegen einzelne Bestimmungen nur um 190 .s( hinter diese zurück. Jedoch die HBeamtenbesoldungsetats Widerspruch erhobel
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