Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

zu erhöhen, weil der Staat dann finanziell Gelegenheit gehabt, und das möchte ich Herrn zu stark belastet worden wäre. Das also ist der Direktor Dr. Müller doch sagen, mit einem entscheidende Grund gewesen, der den Senat Schulmann von auswärts zu sprechen, und der davon abgehalten hat. Dieser Grund ist meines hat gesagt, wenn sich hier in letter Zeit nur Wissens aber nicht richtig, denn die historisch ge- wenige Oberlehrer gemeldet hätten, läge das gebenen Unterschiede in der Gehaltsbemessung daran, daß augenblicklich die Zahl der Lehramts- sind heute nicht berücksichtigt; diese lassen sich kandidaten keine so große sei. Keinesfalls nicht wegwischen. Es ist mir ganz eigenartig würde für die Oberlehrer maßgebend sein,wenn gewesen, daß der Senat, der sonst bei jeder Ge- sie sich nach Lübeck nicht meldeten, weil sie mit legenheit betont, nicht Preußen kann für uns den Richtern gehaltlich nicht gleichgestellt würden. maßgebend sein, sondern allein Lübeck, daß uns Das sind die Ausführungen, die ich zu machen derselbe Senat in einer so wichtigen Frage voll- habe. Ich schließe noch ein Letztes ein. Es ist ständig zugunsten einer meines Erachtens nicht meines Erachtens ein Akt der Gerechtigkeit den genügend motivierten Gleichmacherei diese Vor- Richtern gegenüber, daß sie nicht allein der lage gebracht hat. Es ist vom Senatstische als leidende Teil bei der ganzen Gehaltsfrage sind. das entscheidende Moment bei der Festseßung Wenn die Gehaltstafel des Senates durchgeht, der Richtergehälter neben dem Umsstand, daß muß der Richter sagen: Ohne daß irgendein sich eine zu große finanzielle Belastung ergeben Grund vorhanden war, hat mir der Senat eine würde, wenn wir die Richter in ihrem Gehalt solche minimale Erhöhung zuteil werden lassen, angemessen erhöhen würden und ohne mit dem daß sie als Erhöhung nicht anzusehen ist. Ich gleichen Höchstgehalt auch die Oberlehrer zu be- fomme über diesen Punkt nicht weg, und ich denken, hervorgehoben worden, daß dadurch, daß meine, dazu sind wir in der Bürgerschaft da, wir das Richtergehalt mit dem Höchstgehalt das auszugleichen. Wenn auf der einen Seite höher auslaufen lassen, die Befürchtung vor- immer damit operiert wird, daß wir alle Ursache handen sei, daß sich dann keine Oberlehrer von haben, die Berufsfreudigkeit der Lehrer uns zu auswärts mehr melden würden. Diese Be- erhalten und wenn die Gefahr heraufbeschworen fürchtung kann ich troß der Ausführungen von wird, daß wir ohne erhebliche Gehaltszulage Herrn Direktor Dr. Müller nicht teilen. Ich keine tüchtigen Lehrer mehr bekommen, soll stelle mir die Lage eines Oberlehrers vor, der man auf der andern Seite auch zugeben, daß von auswärts seine Blicke auf Lübeck richtet. Er wir Ursache haben, auch unsern angesehenen wird in erster Linie fragen: Ist das Gehalt Richterstand auf derselben Höhe wie bisher zu mindestens so groß wie das der preußischen Ober- halten; das aber tun wir nicht, wenn wir den lehrer? Js es dann sogar noch etwas höher, Richtern eine derartige Benachteiligung wie in wird er Lübeck den Vorzug geben. Sie mögen der Senatsvorlage enthalten, zuteil werden den Kopf schütteln, Herr Dr. Müller, aber es lassen. ist so, ich kann Jhre Befürchtung nicht aner- Auf die Ausführungen von Herrn Dr. Wittern kennen. Aber weiter, ist es nicht wahr, daß die lasse ich mich nicht ein. Die vielen kleinen Oberlehrer hier noch einen Vorteil voraus haben, persönlichen Anzapfungen verzeihe ich ihm; er den der größeren Lehrfreiheit? Die freie Be- mag sie meinetwegen zu seiner und vielleicht hrs VS f et u 4 r Retrsuths. Z: regulativ, seinen vielen Schulräten und Ober- punkte: man sollte in dieser wichtigen Ange- schulräten weit mehr gewährleiste. Für einen legenheit nur sachlich sprechen. Sachlich ab- jungen tatkräftigen Oberlehrer kann ich mir wegig sind die Ausführungen von Dr. Vittern feine schönere Stellung denken als in den Hanse- um deswillen, weil, wenn sein Vorschlag durch- stäßten Hamburg, Bremen und Lübeck. Ich bin ginge, heute nur drei Richter in der glücklichen fest überzeugt, daß die von auswärts kommen- Lage wären, ein höheres Gehalt zu beziehen, den Herren das bei Beurteilung der einzelnen nämlich die Herren Landrichter Dr. Sommer, Fragen nicht außer acht lassen werden. Den Oberamtsrichter Dr. Funk und vielleicht noch hiesigen Direktoren ist, glaube ich, ihre Befürch- Amtsrichter Dr. Leverkühn. Sonst hätte nie- tung etwas zu sehr aus dem Kreise derer, die zu mand von dieser sogenannten Verbesserung dem großen Verbande der Oberlehrer gehören, einen Vorteil. Und Herr Dr. Wittern, wollen uggeriert worden. Sie glauben daran, ohne Sie dann zum ersten Mal ein ganz neues aß es wirklich der Fall ist. Jch habe neulich Moment in diese Gehaltstafel hineinbringen, §42
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