Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

P..rws: | Gehalt, welches die Richter in 21 Jahren zu gelesen hat, denn sonst hätte er aus diesen ent- beziehen hätten, noch sehr viel höher sei, als das nommen, was im preußischen Landtage von der Oberlehrer. Es war auch sehr viel höher, Abgeordneten, welche Landgerichtsdirektoren ind, als es sich nach der ursprünglichen Senats- uürber den Stand der Oberlehrer geäußert worden vorlage ergeben hätte. Man war mit dem ist. Einer der Herren hat gesagt: „Die Richter kleinen Fortschritt, den Klasse XVIII, die Klasse entscheiden über die Interessen der Gegenwart, der Richter und der dazu gehörigen technischen über wichtige Fragen, die den einzelnen jett Beamten gemacht hatten, vollständig zufrieden, lebenden Menschen interessieren. In der Hand bis das im Bürgerausschusse in zweimaligen der Lehrer liegt dagegen die Zukunft unsrer Beschlüssen dahin geändert wurde, den Richtern Nation. Die Volksschullehrer bilden uns die das Endgehalt in 5 Alterszulagen von je 700 . Truppen aus, mit denen wir die Kämpfe der zu gewähren. Dadurch gab man ihnen einen Zukunft zu führen haben werden; die höheren gewaltigen Vorzug, der bei der Jugend, in Lehrer aber erziehen uns die Führer, die be- welcher die Richter in ihr Amt eintreten, gegen- stimmt sind, im Kampfe der Zukunst dem über den Oberlehrern nicht gerechtfertigt war. deutschen Volke die Feldzeichen voranzutragen.“ Das ist der Grund gewesen, der die Oberlehrer Das hat der Landgerichtsdirektor Dr. Röchling veranlaßt hat, uns das Material zu übergeben, im preußischen Landtage gesagt; in gleicher mit welchem sie in sachlicher Weise darlegten, Richtung äußerten sich dort hervorragende Mit- wie die Ansichten im Reiche wären und nament- glieder aller Parteien. Und hier wird gesagt, lich, welche Äußerungen über die Materie im die Erziehung durch die Oberlehrer ist uns preußischen Abgeordnetenhause und von preußi- gleichgültig, wir wollen sie nicht; die eigentlichen schen Ministern gefallen sind. Man hat uns Erzieher des Volkes sind die Volksschullehrer, auch darüber aufgeklärt, wie in den übrigen denn unsre Jungen wollen wir selbst erziehen. deutschen Bundesstaaten die Gleichstelung der dn einer so verächtlichen Weise hätte man von Richter und Oberlehrer erreicht wäre oder den Oberlehrern nicht sprechen sollen, das erreicht werden sollte. Dieses Material nennt bringt einen Ton in die Debatte, der herab- Herr Rechtsanwalt Fehling eine Agitation, würdigt und der schließlich nur zum Schaden welche jeden Idealismus vermissen ließe. Diese der Antragsteller ausfallen kann. Ich habe mich schlimme Rede von Herrn Rechtsanwalt Fehling übrigens gefreut über die Worte, die vom kann uns in Deutschland außerordentlich viel Senatstisch gefallen sind. Jch glaube, daß der Schaden tun. Er hat davon gesprochen, daß Senat in seiner ursprünglichen Absicht, die unter Umständen die Oberlehrer einen Boykott Gleichstellung der Richter und Oberlehrer im gegen Lübeck ausüben würden. Wann und Endgehalt herbeizuführen, fest bleiben wird. Ich iwo haben die Oberlehrer das gesagt? In glaube aber, daß die unentschlossene Haltung einer Versammlung, die in Halle stattgefunden des Senates, welche er bis dahin hatte, mir hat, hat ein einzelner von ihnen derartige persönlich im Bürgerausschuß besonders auf- Vorschläge in andrer Veranlassung gemacht. gefallen ist, dazu beigetragen hat, daß in der Wo aber hat das in Lübeck irgendein Oberlehrer zweiten Sitzung des Bürgerausschusses der gesagt ? Niemand hat es gesagt. Wenn aber Antrag angenommen wurde, den Richtern das in öffentlicher Sitzung der Bürgerschaft der Höchstgehalt in 15 Jahren zu gewähren. Wäre Stand der Oberlehrer in so ungewöhnlicher der Senat damals fester gewesen, wäre dieser Weise angegriffen und diskreditiert wird, wird Antrag vielleicht gar nicht im Bürgerausschuß allerdings der einzelne Oberlehrer sich sehr über- gestellt worden. Dem Besschlusse zuzustimmen, legen, ob er hier eine Stelle annehmen soll war allerdings für den Senat ganz unmöglich. oder nicht. Wenn dann von Herrn Rechts- Ich möchte dringend bitten, heute auch den anwalt Fehling weiter gesagt ist, wenn hier gemeinsamen Antrag der Herren Dr. Görßt und junge Oberlehrer nicht sein möchten, sollten sie Genossen nicht zu folgen. Lassen Sie sich nicht weggehen, wir würden dadurch Elemente los, durch Herrn Rechtsanwalt Fehling beeinflussen, die von Jahr zu Jahr weiter agitieren, ist das wenn er sagte, es sei das Gefährlichste, die Ober- erst recht unüberlegt. Ganz schlimm war auch lehrer mit den Richtern gleichzustellen. Für das Wort, das Herr Rechtsanwalt Fehling unsern kleinen Staat von 100 000 Einwohnern über die Erziehung der Kinder durch die Ober- würde es vielmehr gefährlich sein, wenn wir lehrer sagte. Jch glaube nicht, daß Herr Rechts- den Schritt nicht tun wollten, der in allen anwalt Fehling das Material der Oberlehrer deutschen Staaten getan ist. Wenn mein An- QZ.
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