Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

–~Ÿ N ! — In welcher Weise diese Feststellung erfolgt, kennen. Bei Gelegenheit der Beratung der ist gleichgültig. Diese Fassung würde allen ersten Gehaltstafel, die von uns im Jahre 1892 Bedenken Rechnung tragen, so namentlich, und aufgestellt wurde, ist ausgesprochen worden, darauf darf ich aufmerksam machen, auch denen daß aus dieser Gruppierung nichts in bezug des Herrn Jenne. Die Fassung ist zugleich so auf den Rang und die Stellung der einzelnen gewählt, daß sie auch vom Senat akzeptiert Beamten in sozialer Beziehung gefolgert werden werden kann. könne. Wir kennen im Staat wie unter den Nachdem ich so zunächst lediglich eine formelle Beamten keinen besonderen bevorzugten Stand. Frage hier zur Sprache gebracht habe, gestatten Alle sind wir, ob Beamte oder Nichtbeamte, Sie mir noch ein paar kurze Worte über die ob Gelehrter, Gewerbetreibender, Kaufmann, jetige Beamtenbesoldungsvorlage. Ich bin viel- Arbeiter gleich; und jeder Bürger, jeder Beruf leicht dazu um so mehr berufen, als ich bei trägt in gleichem Maße bei zur Hebung der der ersten Gehaltsrevifion Vorsitzender der da- fulturellen Entwicklung der Stadt. Einer be- maligen Kommission gewesen bin; die die erste. sonderen Heraushebung der Tätigkeit des Be- Gehaltstafel, die, nebenbei bemerkt, nicht von amten bedarf es daher nicht, da Beamte wie dem Senate, sondern von der Bürgerschaft HNichtbeamte die gleiche Schuldigkeit tun. Aiùf ausging, den gesetgebenden Körperschaften ent- der andern Seite kann die gefallene Äußerung gegenbrachte. Damals war nach einer Richtung aber dahin führen, daß ein künstlicher Gegensab die Arbeit vielleicht viel schwieriger, insofern gzwischen den Beamten und dem Bürgertum als. es galt, die historisch gegebenen Verhältnisse konstruiert wird, den wir nicht zugeben können. und Untersschiede in eine neue Ordnung einzuu (Sehr richtig.) Jch darf dies mit aller Schärfe zwängen. Leichter war die Aufgabe insofern, aussprechen. Ich möchte noch eine weitere als wir damals nicht mit einer derartigen Flut HBemerkung daran knüpfen. Ich habe alle von einzelnen Anträgen aus den Beamlten- Eingaben, die gemacht sind, gewissenhaft ge- gruppen, die alle nach Berechtigung ringen prüft und versucht, dem sachlichen Inhalt der und berücksichtigt werden wollen, überschüttet. gelben gerecht zu werden. Eins hat mir aber wurden. Das Fazit, welches ich aus der jetzigen an manchen Eingaben nicht gefallen. Das ist Beratung ziehe, ist das, daß wir der Kom- die besondere Hervorhebung des Umstandes, daß mission des Bürgerausschusses unsrerseits nur der Staat, im Falle er die begehrte Gehalts- den lebhaftesten Dank für ihre Mühewaltung erhöhung nicht bewilligt, mit der Gefahr rechnen aussprechen können. Jn einer geradezu muster- müsse, daß es den Beamten in Zukunft an gültigen Weise hat diesse Kommission sich be- Arbeitsfreudigkeit fehlen würde. Es wäre viel müht, rein sachlich und objektiv zu verfahren. besser gewesen, wenn dieser Sat in den Ein Daß dabei Unebenheiten im einzelnen vor- gaben gestrichen worden wäre. (Sehr richtig. fommen können, daß im einzelnen auch möglicher- Was wollen Sie denn vondem Gewerbetreibende weise eine Unrichtigkeit mit unterläuft, das ist. agen, der trotz aller Mühen und Anstrengung? das Schicksal aller gesetßlichen Vorlagen. Das nicht immer ein Existenzminimum für sich ut aber hat die Kommission erreicht, daß sie uns seine Familie erreichen kann ? (Sehr richtig.) das relativ Beste entgegengebracht hat, und ich Darf dieser die Hände in den Schoß legen! freue mich, im großen ganzen aus der Rede. oder soll er in solchen Fällen auch an den Eta! der einzelnen Mitglieder der Bürgerschaft heraus- appellieren? Der Beamte und der se ß zuhören, daß das auch anerkannt wird. Nur ständige Gewerbetreibende schafft nach §f gegen eine vorhin gefallene Bemerkung will ich gabe seiner physischen und geistigen Kraft alt mich von vornherein wenden. Das ist die. lange, wie er dazu imstande ist, ob das seht Bemerkung, die von Herrn Klein ausgesprochen oder die Einnahme groß oder klein ist. tau wurde, daß es scheine, als ob in gewissen Kreisen der Beamte immer und immer wieder deal die Ansicht herrsche, daß der Beamte ein Übel drängen kann, daß er das zum Lebensuttetri. sei. Herr Klein knüpft daran eine Darlegung notwendige Gehaltsminimum erhält, ist hie der Stellung und Bedeutung des Beamten, gutes Recht, aber mit der Redensart, daß die wie eine gewisse Selbstverherrlichung des Berufsfreudigkeit nachlassen könnte, sollte mehr Beamtentums anmutet und die gewiß nicht in micht operieren, und man sollte sie nicht diese! dem Sinne der in der Bürgerschaft anwesenden. hören. (Sehr richtig.) Ich will bei 't Beamten liegt. Wir sind in Lübeck glücklich Gelegenheit noch auf das eine hinweisen sie, Darüber, daß wir keine Beamtenhierarchie den Beamten sagen, einen Vorteil habe 78T
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