Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

Wortführer Di m p k e r: Ich habe Sie ge- zuziehen wie alle andern Badegäste, denn sie beten, zur Sache zu sprechen. Ich mache Sie auf haben genau denselben Vorteil und Nutzen von die Konsequenzen aufmerksam, wenn Sie dieser allen Anlagen, welche am Strande geschaffen zweiten Aufforderung nicht Folge leisten sollten. sind. Die einzelnen Koppeln von Evershof G o s ch (fortfahrend): Ich empfehle die Vorr ziehen sich nach Travemünde heran, und es ist lage aus wirtschaftlichen Gründen, denn wir nicht ausgeschlossen, daß im Laufe der Zeit auch werden meines Erachtens große Vorteile von auf ihnen Bauplätze ausgelegt werden. Machen ihr haben. In diesem Sinne bitte ich Sie, die Sie gleich ganze Arbeit, und sehen Sie diesen Vorlage zu untersstüten. Fall vor. Daß wir die geschlossene Ortschaft Die Bürgerschaft nimmt hierauf die Senats- Grnuneversdorf ausnehmen, ist billig. Lassen Sie vorlage mit dem Abänderungsantrage von Dr. es dabei aber auch bewenden, daß nur die Dorf- Görtz zu Ziffer 1 einstimmig an. bewohner ausgeschlossen bleiben. Weiter zu Es folgt zunächst die Beratung von Antrag gehen liegt keine Veranlassung vor. C o l e m a n: Seit Jahren wird das Projekt . ; 7. der Eingemeindung Travemündes mit Lübeck Erlaß eines zweiten Nachtrages zu der Ber- crwogen. Vor drei Jahren ist der Oberbeamte ordnung vom 25. Januar 1904, betreffend des Stadt- und Landamtes in Travemünde dic Erhebung einer Kurtaxe in Travemünde. gewesen. Er hat die dortigen Zustände studiert Lauenstein: Es ist mir von Herrn und auch einen Bericht erstattet. Dieser Bericht Borchert-Brodten die Mitteilung geworden, daß ist aber nicht an die Ötfentlichkeit gekommen, er heute leider nicht ersche inen könne. Er hat sondern wird anscheinend noch vom Senate mich aber gebeten, den Antrag des Senates zu erwogen. Jedenfalls ist über die Verhand- verändern, und zwar möchte er darin aus- lungen, die bisher gepflogen sind, nichts an die gesprochen haben, daß der Senatsantrag lautet: HÖrdtfentlichkeit gelangt. Ich weiß nicht und ich In den Gemeinden Gneversdorf und Trave- kann mir noch kein Urteil darüber erlauben, ob münde, mit Ausnahme des Dorfes Gneversdorft man die Eingemeindung Travemündes wünschen selbst, soweit es eine geschlossene Ortschaft bilde, muß und ob sie empfohlen werden kann. Aber so wie mit Aus na h me v o n Ev e r s- wünschenswert ist es, daß die Zustände, die dort hof und der früheren Gnev ers- dbestehen, einer Regelung unterworfen werden. d o rf er Mü hl e usw. Diese beiden Teile JIch will Jhnen ein Beispiel geben, wie sehr es haben bisher zu der alten Gemeinde gehört, nötig ist, daß die Zustände namentlich in bezug und erbittet jetzt, sie in dem Antrage des Senates auf die Wegeverhältnisse geregelt werden. Die mit zu berüctsichtigen und auszusprechen, daß Wege in Travemünde sind, soviel ich weiß, fünf Evershof und die frühere Gneversdorfer Mühle verschiedenen Behörden unterworfen. Es gibt nicht mit zur Kurtaxe herangezogen werden Wege, die der Gemeindevertretung in Trave- können. Er hat mir dabei mitgeteilt, daß er muùuünde unterstehen, Wege, die dem Polizeiamt sehr bedauert hätte, daß der Gemeindevorstand unterstehen, Wege, die sich unter der Sektion von Brodten und ganz besonders Gneversdorf von Travemünde befinden und dann besteht nicht in dieser Sache gehört worden seien. Ich noch die Wegegemeinde Travemünder Strand. übergebe den Antrag dem Herrn Wortführer Sie werden mir zugeben muüussen, daß diese und bitte Sie, den Senatsantrag in dieser Zustände nicht ideal genannt werden können. Fassung anzunehmen. Das ist aber nur ein Beispiel. Es sind auch Senator R a b e: Ich bitte Sie, dem Antrage sicher noch andere Angelegenheiten, die der keine Folge zu geben. Gerade Evershof liegt. Regelung bedürfen, namentlich auch die Direktion so zu Travemünde, namentlich zu den Strand- des Bades. Da das Bad sich immer weiter anlagen, daß immerhin die Möglichkeit besteht, entwickelt, ist es wohl wünschenswert, dort eine dort einmal Villen entstehen zu sehen, deren Persönlichkeit zu haben, die die Verhältnisse Bewohner dann nicht zur Kurtaxe herangezogen dort führt und regelt. Ich möchte dringend werden könnten. Es liegt heute schon so, daß darum bitten, daß wir endlich einmal hören, das Altenteilerhuus in Evershof, das eine was nun eigentlich mit Travemünde geschehen ganz angenehm zu bewohnende und gut oll, und in welcher Weise man diese Sache zu gebaute Villa ist, häufig an Badegäste vermietet regeln gedenkt. Namentlich in bezug auf die wird, und es liegt kein Grund vor, die Bewohner Arrangierung von Vergnügungen und die Unter- dieses Hauses nicht ebenso zur Kurtaxe heran- haltung der Kurgäste gibt es in Travemünde (Schluß folgt.) 48
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