Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

611 M Verhandl. d. Bürgerschaft am 19. Sept. 1910. h Außerdem wird es gewiß die sachliche Bedeutung ' geprüften Lehverinnen noch sehr gering ist. Ich Ü eines solchen Ausspruches abschwächen, wenn weiß sehr wohl, daß es Oberlehrerinnen in é man erfährt, daß die Äußerung nicht von Mit- großer Zahl gibt, aber in der überwiegenden ; gliedern des Kollegiums gemacht ist, sondern HWMehrzahl sind es solche, die nach den früheren . von Herren, die außerhalb der Sache stehen. Vorschriften ausgebildet und geprüft sind. Kann , Ich bitte um Entschuldigung, daß ich von dem doch selbst heute noch von solchen ein Ober- . Hauptgegenstand, derluns beschäftigt, abgeschweitt lehrerinnenexamen abgelegt werden, die kein . bin, aber ich glaubte die gegebene Erklärung Abiturientenexamen gemacht haben. Man übt j der Anstalt, die ich leite, schuldig zu sein. eben in der Übergangszeit noch eine gewisse ß 'Es handelt sich also vor allem um die wichtige HNachsicht. Solche Oberlehrerinnen meinen wir . Frage, ob ein Direktor oder eine Direktorin an- aber doch wohl nicht. Wir gehen doch wohl von ; gestellt werden soll. Ich will offen gestehen, der Voraussetung aus, daß, wenn eine Leiterin ; daß ich mir sehr wohl ein Lehrerinnensemimar genommen werden sollte, diese mit den Ober- s mit nur weiblichen Lehrkräften denken könnte. lehrern am Seminar gleich qualifiziert sein Ich würde daraus gar keinen Grund entnehmen, müßte. Herr Schulrat Professor Dr. Wychgram . den Ausdruck Feminismus, der in der vorigen schüttelt dazu den Kopf. Ich habe allerdings N Versammlung öfters gebraucht ist, deswegen als geglaubt, daß man in der Beziehung sich nach ; berechtigt anzuerkennen. Ich würde es durch- dem richten müsse, was in Preußen und beson- s aus nicht so wunderbar finden, stimme darin ders auch an unserm hiesigen Lehrerseminar § allerdings wohl mit vielen der anwesenden besteht. Wenn man diese Forderung nicht auf- i Herren nicht überein, wenn junge Mädchen nur recht erhalten will, so muß ich sagen, daß das tt von hochgebildeten Frauen unterrichtet würden. nur für die männliche Leitung spricht. Will p Aber ich habe troßpdem Bedenken, einer derartigen man ferner, wie es scheint, in dieser Beziehung i Einrichtung schon jetzt zuzustimmen. Die Be- die Anforderungen nicht so hoch stellen, was will t gründung dafür möchte ich im Folgenden dar-. man denn dafür an die Stelle seßen? s legen. Es gibt ja in Preußen eine ganze Reihe von . JIch möchte zunächst die Fragen stellen: Lehrerinnenseminaren, und der Herr Schulrat , It jemand unter uns, der von vornherein der hat im Juli ausgeführt, unter ihnen seien einige t Überzeugung ist, daß für ein derartiges Seminar 40, die unter weiblicher Leitung ständen. JIch [ die weibliche Leitung der männlichen Leitung muß dagegen bemerken, daß nach meinem Wissen n grundsätzlich vorzuziehen sei? Ich muß sagen, unter diesen 40 Anstalten nur wenige sind, die . ich hatte geglaubt, ich könnte diese Frage im uns zum Muster dienen können. Es gibt in q Sinne aller Anwessenden verneinen, aber ich bin HYPreußen zunächst die königlichen Lehrerinnen- von dieser Meinung jeßt abgekommen. Herr seminare, ihre Zahl ist nicht groß; ich glaube, es Schulrat Professor Dr. Wychgram hält offenbar sind 19. Von diesen königlichen Seminaren die weibliche Leitung grundsätzlich für bessee. sind zwei unter weiblicher Leitung, die in Ich kann das aber für die Gegenwart schon des- KAnugustenburg und Krossen. An der Antftalt in . wegen micht zugeben, weil die Art der höheren Krossen hat man neben der Leiterin und den Ausbildung, welche junge Mädchen und Frauen Lehrerinnen noch männliche Hilfskräfte, im ; leßt erfahren, im allgemeinen noch zu neu und ganzen 6, von dem dortigen Realgymnasium, . nicht weit genug gefördert ist. Wir haben zurzeit vorwiegend Oberlehrer. Es ist das vielleicht eine , noch verhältnismäßig sehr wenige Oberlehre. vorübergehende Einrichtung, sie ist aber ge- : tinnen, bei denen die Art des Bildungsganges troffen, weil der Wunsch besteht, daß bei der und die Bewertung ihrer Prüfungen dem gleich Erziehung und Ausbildung der Lehrerinnen zu stellen sind, was von Oberlehrern verlangt auch männliche Arbeit in ausreichendem Maße wird. s ist “z;adg statistischen Jahrbüchern, de mitwirke. In Augustenburg ist ein richtiger darüber Mitteilungen geben, neuerdings üblich Oberlehrer fest angestellt. Ich wage zht Luta, sefttrctheigue Üührühute s itteh tßrterskähthcnier unt Mzugeben, falls sie pro kacultate docendi ge- wir hier gehört haben, als ob derartige Ober- prüft sind. Nun will ich nicht behaupten, daß lehrer minderwertig jein müßten. Evensowenig tisse Angaben überall vollständig sind, aber sie will w ‘ut wws yvüm.ti aus s!denjzls. jo weit zz. henttter, toi may .f; sollen. Das sind ja Sachen, die der Ver- N. Z:
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