Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

auch sozusagen der psychologische Eindruck der Fürsorge getroffen, daß eine Störung der Kellerwohnungen mit in Frage. Es macht auf Kranken nicht eintreten wird. jeden, der gezwungen ist, halb unter der Erde Die Frage, die Herr Schöß angeregt hat, zu wohnen, auch wenn die Wohnung genügend ob das Krankenhaus nicht in mehreren Ab- Licht und Luft erhält, einen niederdrückenden schnitten gebaut werden könnte, hat viele Be- Eindruck, hier seine Erholung finden zu müssen, ratungen in Kommissionen, die in der Angelegen- besonders wenn, wie aus dem Plan zu ersehen heit tätig gewesen sind, erfordert, und wir haben ist, diese Erholungsräume zwischen Kellern und auf Anregung des Finanzdepartements noch Magazinen liegt. Die Wärterfrage ist ein altes im letten Winter die Aufforderung vom Senat Kreuz der Krankenhäuser, und das Lübecker erhalten, uns darüber zu äußern. Aber Sie macht davon keine Ausnahme. Auf die Frage mögen das Projekt ansehen, von welchem der Beschaffung eines genügenden Kranken- Punkte aus Sie wollen: es läßt sich nicht in wärtermaterials einzugehen, ist hier nicht der Abschnitte trennen. Wenn wir die Anlage in Ort. Dazu müßte ich eine andre Einteilung vier Jahren vollständig haben wollen, läßt es der Arbeits- und Lohnverhältnisse erörtern. sich gar nicht machen, daß sie in weitere Ab- Will man ein gutes Krankenwärtermaterial schnitte eingeteilt wird. Über die Frage der haben, muß man wenigstens dafür sorgen, daß zwei- und dreigeschossigen Bauten hat Herr geeignete Unterkunftsräume vorhanden sind. Dr. Schlomer sich schon ausgesprochen. Ich Deshalb möchte ich bitten, daß nicht nur die möchte Herrn Schöss gegenüber nur bemerken, Schlaf-, sondern auch die Erholungsräume für daß bei dem von ihm genannten Tuberkulösen- die Krankenwärter und das übrige Personal in pavillon nicht der einzige Grund, warum er geeignetere Orte als in den Keller verlegt. nicht zweigesschossig werden soll, die Rüchksicht werden. In England und Frantktreich soll es auf die Störung durch das Husten der Kranken üblich sein, daß besondere Gebäude für dieses war, die vermieden werden könnte, wenn Personal gebaut werden, und das wäre auch statt Eisenbetondecken andere, schallabschwächende hier sehr wünschenswert. Vielleicht ließe es sich genommen. würden. Im alten Gebäude sind auch bei diesem Plane ermöglichen, im Dach- die Decken nicht aus Eisenbeton und gerade r ! t pT ~ zer tStoruts tout put ' ' d . sich alle berücksichtigen, auch wenn wir heute war vielmehr vor allem, daß im Jahre 1901 davon absehen, eine Kommission zu beschließen. bei Errichtung der Pavillons I und I] das Ich bitte Sie daher, davon Abstand zu nehmen, Medizinalkollegium sich entschieden dahin aus- damit wir möglichst bald zu einem unsrer Stadt gesprochen hat, daß wir im Krankenhause im würdigen Krankenhaus kommen. (Bravo.) Pavillonsystem und nur erdgeschossig weiter ; . bauen sollten. Unterdessen ist es möglich gewor- Senatskommissar Dr. Ho f st a e tt e r: Herr den, durch schärfere Trennung für einzelne Dr.]Witternihatkgemeint, daß sich] Kommissions- ghrankheitsgattungen auch zweigeschosssige Bauten beratung dannjvielleicht vernotwendige, wenn ghuszuführen. Aber gerade bei den Tuberkulösen sich die] heute vorgebrachten Punkte nicht ale jind wir nach langen Beratungen dahin ge- erledigen liegen. Ich glaube, das läßt sich kommen, darauf zu verzichten. Wir bekommen machen, zumal Herr Dr. Schlomer in vollständig nach diesem Projett sehr schöne ausgedehnte zutreffender Weise einen Teil der vorgebrachten Liegehallen, und wir bekämen sie viel weniger Fragen schon erledigt hat. günstig bei zweigeschossiger Anlage. Es war Wenn ich mir erlaube, auf einzelne Punkte, auch zu bedenken, daß wir in dem einen Hause die hier erwähnt sind, zurückzukommen, so in zwei ürbereinanderliegenden Liegehallen möchte ich in bezug auf die Lage des Leichen- beide Geschlechter unterbringen müßten, was hauses bemerken, daß eine besondere Zufahrt leicht zu Unzuträglichkeiten führen könnte. Wir zu ihm von der Kahlhorsststraße aus hinter dem müßten zudem einen elektrischen Aufzug haben, Desinfektionshaus geschaffen wird. Bei einer der die Sache auch verteuern würde. Alles völligen Neuanlage würde man das Leichen- dieses war maßgebend dafür, dem jietigen haus allerdings an anderer Stelle errichten, Projekt zu folgen. aber wir können das Vorhandene nicht einfach Den Belag der Fußböden mit Linoleum entfernen. Es ist aber durch diese Wegeführunn haben wir vorgeschlagen, nachdem er sich nach 562
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