Verhandl. d. Bürgerschaft am 19. Juli 1910.
; der Anstalt mit dem Lehrerinnenseminar der möglich wäre und hier eine Verbindung her-
vielen (Ernestinenschule möglich sei. Diese Frage scheint gestellt würde.
aben- mir indes noch nicht genügend geklärt. Es „Das Schulgeld der Ernestinenschule würde
„ nun heißt: „Zwischen dem HVolksschullehrerinnen- den Eltern, die ihre Töchter aufs Volksschul-
ir ge- seminar, das an die Mittelschule anschließt, und lehrerinnenseminar schicken, zu teuer sein."
. Es der höheren Mädchenschule besteht auf keinem Das ist zuzugeben, obwohl der Unterschied
ieder Punkte ein organischer Übergang." Zwischen auf der obersten Stufe nur 40 .16 beträgt.
1 mir dem Seminar und der höheren Mädchenschuile Es soll das Schulgeld nach der Vorlage für
erden kann nicht wohl ein organischer Übergang be- das Lehrerinnenseminar auf 120 M festgesetzt
schul- stehen, wohl aber könnte und müßte nach meine werden, während die Ernestinenschule für
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sehen auch ein Übergang bei den Knaben von der da die Oberschulbehörde das Recht hat, bis zu
und Mittelschule zur Realschule bestehen. Ich habe einer gewissen Grenze des Schulgeld zu er-
men. früher ausgeführt, daß sich die Bürgerschaft mäßigen oder zu erlassen. Damit würde dieser
jieses gelegentlich mit der Frage zu beschäftigen haben Grund hinfällig werden. „Der Besit von
egeln werde, wie es mit der organischen Verbindung zwei fremden Sprachen ist für Volksschullehre-
schul- von Volks- und Mittelschulen sein solle. Ich rinnen keine Notwendigkeit." Das ist ohne
esen, will heute nicht weiter darauf eingehen, sondern weiteres zuzugeben. Es wäre zu erwägen,
s zu nur eins sagen, und darin bin ich mit Herrn ob es nicht für diejenigen, die zwei fremde
ßiger Stelling einverstanden. Er hat es bedauert, Sprachen nicht leisten können ~ es sind schon
rings daß bei uns das Seminar so eingerichtet ist, junge Mädchen von der Mittelschule eingetreten
daß daß Schüler der Volksschule nicht ins Seminar und haben das letzte Jahr die höhere Mädchen-
Ver- eintreten können, sondern erst die Mittelschule schule besucht und dann das Seminar der
jrern absolvieren und dort sehr viel nachholen müssen. Ernestinenschule absolviert, nachdem sie das,
Ich Eintreten ins Seminar kann nur, wer die was ihnen im Englischen fehlte, nachgeholt
veiß, Mittelschule absolviert hat. Für die Volks- hatten , ich sage, es wäre zu erwägen, ob für
sten- schule, das hat die Geschichte der Schule er solche Schülerinnen, die später Volksschul-
gkeit wiesen, ist es von Wert, auch Lehrer zu haben, lehrerinnen werden wollen, gegebenenfalls nicht
kam die aus ihr hervorgegangen sind, und aus der eine Dispensation vom englischen Unterricht
unt, Volksschule kommen in der Regel nur die eintreten könnte. Das liegt durchaus nicht außer
ensch Tüchtigsten in diesen Beruf. Der Eintritt ins dem Bereich der Möglichkeit, scheint mir.
he- Seminar ist also vorläufig unsern Volksschülern Ich will nicht weiter darüber sprechen, ob
qheit und Volksschülerinnen sehr erschwert. Ich e in e m Direktor diese Arbeit zugemutet werden
aus- zweifle nicht daran, daß diesen Schwierigkeiten fönnte. Nur ist mir aufgefallen, daß gesagt
nach mit der Zeit Rechnung getragen wird, ich be- wird, es würde für ihn zu viel sein, die höhere
gen, zweifle es nicht, daß wir zu einer organischen Mädchenschile, d ie Studienanstalt
ände Verbindung der Volks- und Mittelschulen kom- und das Veolksschullehrerinnenseminar zu ver-
die men. Ich bezweifle es nicht, weil ich überzeugt walten. Ich hatte gehört, ich mag darin ja
aus bin, daß wir dahin kommen miussen, weil die falsch unterrichtet sein, in der Oberschulbehörde
doch Zustände und Verhältnisse es verlangen. Ebenso wolle man von einer Studienanstalt nichts
aran bin ich der Meinung, es wird auch, wenn nicht wissen. Hier wird von ihr als von einer schon
bald, dann etwas später, die Möglichkeit ge- bestehenden Anstalt gesprochen. Auch diese
t der schaffen werden, von einer bestimmten Klasse Frage ist doch wohl noch nicht geklärt, und doch
die der Mittelschule in die Realschule übertreten scheint mir auch das ein wesentlicher Puntt
jind, zu können, vielleicht zu dem Zeitpunkt, wo in für die Beurteilung dieser Vorlage zu sein, ob
den der Realschule die zweite fremde Sprache das Seminar für Lehrerinnen an der höheren
ten, einseßt. So denke ich, muß auch die Möglichtet HMöäùdchenschule erhalten bleibt oder ob es in
tiche geschaffen werden von der Mädchenmittelschule eine Studienanstalt umgewandelt wird. Man
ung in die höhere Mädchenschule übertreten zu mag sagen, was man will, aber es ist ein eigen
en, können, vielleicht auch zu dem Zeitpunkt oder Ding. Es gibt zwei Arten Lehrer, akademisch
t es etwas früher, wenn dort die zweite fremde gebildete und seminarisch gebildete. Mir scheint,
Sprache einsezt. Die Lehrpläne müßten also es ist ausgeschlossen, daß es für die Zukunft
ber jo gestaltei . werden, daß dieser Übergang drei Arten von Lehrerinnen gibt, Voltsschul-
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