Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

/ ~ 314 Verein Seebad Travemünde die Sache über- die halb in Travemünde und halb in Gnevers- nehmen soll. Jedenfalls hätte die Sache doch dorf liegt! Dann muß ganz genau geprüft geprüft werden können. Ich bin auch Mitglied werden, auf welcher Seite die Bettstelle gestan- des Vereins Seebad Travemünde. Er hat die den hat (erneute Heiterkeit), denn sonst ist der Sache geleitet, und sie ist sehr gut verlaufen. Geburtsort gar nicht festzustellen. Jn dieser Aber sehen Sie nicht zu schwarz, sondern behalten Wohnung wohnt eine Familie, bei der es sich Sie frischen Mut. Die Gemeinde wird ihre um eine Unterstüzung handelte, die geleistet Pflicht tun, darauf können Sie sicher rechnen. werden sollte. Es kam eine Anfrage von aus- Was die Sache des Badekommisssars anlangt, wärts an uns, und ich habe daraufhin zurück- so möchte ich Herrn Klein sagen, daß ich glaube geschrieben, der Mann wohne in Gneversdorf. aussprechen zu dürfen, die Travemünder Ver- Wie die Gneversdorfer sich dabei herausfinden, hältnisse ebenso gut oder noch besser wie Herr weiß ich nicht. Das sind Sachen, die aber doch Goldschmitt zu kennen. Ich bin bereits 33 Jahre eigentlich nicht passieren sollten. im Gemeindevorstand, und da lernt man die Ich möchte noch einige Worte über den Kur- Verhältnisse ziemlich kennen. Meiner Meinung direktor sagen. Insofern hat Herr Goldschmitt nach ist es ein Fehler, daß nicht eine Bade- Recht, wenn er sagt, daß das, was von den kommission gebildet wird, die aus Lübecker und früheren Kurhausdirektoren geleistet worden ist, Travemünder Herren besteht. Wir würden viel nicht allzu wichtig sei. Wir haben verschiedene mehr Fühlung miteinander haben. Die Trave- Herren gehabt, einen früheren Bürgermeister, münder sehen und hören alles, was am Orte einen Landmann und auch einen früheren Haupt- passiert, was aber einem Leiter wie Herrn Se- mann, aber hoch haben sie Travemünde alle nator Rabe gar nicht möglich iste. Ich habe das nicht gebracht. Hoch hat Travemünde zum schon einmal hier ausgesprochen. Herr Senator großen Teil Herr Brügmann gebracht, das muß Rabe hat gewiß den besten Willen, Travemünde ihm jeder zugestehen, ganz gleich, ob er Freund zu helfen, aber er sieht und hört eben nicht alles, oder Feind von ihm ist. Mir hat ein langjähriger was dort geschieht. Wenn den Lübecker Herren Bewohner Travemündes, Herr Konsul Amqinck die Verhältnisse so bekannt sein würdenkwieluns, aus Hamburg, ein gewiß vornehmer und ruhiger würde nicht das passiert sein, was ich als Kuriosum Mann, gesagt: Wir wollen in Travemünde mitteilen möchte. Auf meine dringende Ver- erstens ruhig leben und zweitens gut essen und anlassung sind jetzt die Grenzen zwischen Trave- trinken, und das lette haben wir bei Herrn Brüg- münde und Gneversdorf wieder kenntlich ge- mann. Das ist eine gute Empfehlung. Die macht. Ich hatte das schon vor Jahren im Sache mit dem Badekommisssar liegt so. Be- Bürgerausschuß erwähnt. Es stellt sich nun kommen wir einen tüchtigen Mann, der Erfah- heraus, daß die Grenze mitten durch eine Schlaf- rungen hat, kann er manches Gute wirken. Aber stube geht, die sich in einem Gebäude befindet, es ist nicht gesagt, daß jeder Offizier sich zu das in den letten Jahren aufgeführt ist. (Große einem Badekommissssar eigne. Es muß ein Heiterkeit.) Wenn uns die Bauzeichnungen vorr praktischer Mann sein, und wenn ein jolcher an- gelegt wären, würde so etwas nicht passiert sein. gestellt wird, möchte ich doch jedenfalls dafür Ich bin auf dem Katasteramt gewesen und habe sprechen, daß er auch für den Winter da ist. Dann gefragt, wie es möglich sei, daß so etwas passieren müßte der betreffende Herr aber auch, troßdem konnte. Herr Direktor Diestel sagte: „Uns hat ich diese Ausführungen mit Rücksicht auf meinen die Sache nicht vorgelegen, aber die Bauerlaub- Kollegen Herrn Karstedt ungern mache, auch nis ist erteilt." Es handelt sich dabei um das Vertreter des Finanzdepartements sein. Beides Grundstück, das Herr Senator Rabe früher be- müßte in einer Hand liegen, und insofern würde sessen hat. Es ist anscheinend nicht geprüft, wo uns die Sache nicht so sehr teuer. Erhalten die Grenze zwischen Gneversdorf und Trave- wir aber keinen praktischen Mann, nütt uns der münde läuft. Dazu kommt noch, daß der Be- Badekommissar gar nichts. sißzer der Grundstücke von dem auf Gnevers- Senator R a b e: Wenn ich die Hilfe der dorfer Gebiet belegenen Teil nur Nutzungsbe- Gemeinde nicht zuerst erwähnte, so werden Sie rechtigter ist, während das auf Travemünder alle mit mir der Meinung sein, daß diese Hilfe so Gebiet belegene Grundstück Eigentum des Be- selbstverständlich ist, daß wir sie alle haben vor- sißers iste. Trotzdem ist aber die Bauerlaubnis aussetzen können. Es ist sselbstverständlich, daß erteilt. Nun denken Sie mal den Fall, daß ein Kind die Gemeinde neben dem Finanzdepartement geboren wird (große Heiterkeit), in einer Stube, und mit ihm immer vorangeht, und das hat
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