7 Verhandl. d. Bürgerschaft am 9. Mai 1910.
lediglich erklärt, ich würde für den Antrag von diese ungeheuren Kosten natürlich auch Ver-
Dühring auf Verweisung der Vorlage an eine anlassung geben, daß bisher nur wenig Leute
Kommission simmen, um die Frage einer staat- in Travemünde sich entschlossen haben, jich elek-
lichen Rechtsauskunftstelle dort erörtern zu trisches Licht anzuschaffen. '
können. Das ist meine ganze Erklärung in dieser Senator F ri e d ri ch E v e r s: Wenn diese
Sache gewesen. Jedenfalls ist bei Herrn Rechts- Anfrage bei der Budgetberatung gestellt ist,
anwalt Fehling der Wunsch der Vater des Ge- wird sie voraussichtlich vom Senate zur Bear-
dankens gewesen, ich kann mir sonst nicht er- beitung und Erledigung weitergegeben sein.
klären, wie er das mitteilen konnte, was er hier Im übrigen bin ich nicht imstande, auf derartige
vorgetragen hat. Er hat jedenfalls erwartet, Einzelheiten zu antworten. Es wäre erwünscht
daß ich wild gegen die Vorlage angehen würde, gewesen, wenn die Anfrage vorher an die Ver-
wie er sich ausdrückte, und daß mir das nicht waltungsbehörde gerichtet worden wäre, damit
passiert ist, hat ihm jedenfalls das Konzept ver- hier dann eine definitive Antwort hätte gegeben
dorben. Ich hielt es doch für notwendig, das werden können.
hier richtigzustellen. Grünau: Ich möchte nur bemerken, daß
Der Wortführer läßt den Senatskommissaren Herr Senator Dr. Lienau seinerzeit erklärt hat,
mitteilen, daß die Bürgerschaft versammelt sei. er würde sich danach erkundigen, und es würde
Der ständige Senatskommissar Senator Dr. hier später eine Aufklärung der Sache gegeben
Fehling verliest hierauf zwei Dekrete des Senates werden.
und macht Mitteilung über die im Einvernehmen Senator Dr. F e h li n g: Bei der Budget-
mit dem Bürgerausschuß gefaßten Beschlüsse. beratung sind unendlich viele Anfragen gestellt
Die Bürgerschaft tritt hierauf in die Tages- und, wie natürlich, Wünsche ausgesprochen
ordnung ein. worden. Als ständiger Senatskommissar habe
L. ich diese Wünsche zusammengestellt; . sind iu!
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Der Antrag wird ohne Debatte genehmigt. ter sgut urn. . r y gl
a ä die einzelnen Fzg en prüfen und snétvellgu die
; i n Behörden weiter geben. Dana
Me. von elektrischen Kabeln in Trave- tersthégensp Kbit ers Zeit hier th
§ folgen können.
Grünau: Im JInteresse des Seebades Coleman: Ich möchte meiner Freude
Travemünde soll jetzt das Städtchen Trave- darüber Ausdruck geben, daß die Verwaltungs-
münde ein elektrisches Kabel haben. Dies ist behörde Travemünde so wohlwollend gegen-
sehr zu begrüßen, zumal die Stadt selbst bisher übersteht. Es ist hier zum Ausdruck gebracht,
gegen den Strand zurückgesetzt war, nicht allein daß es im Interesse des Seebades Travemünde
schon durch die Lage, sondern auch durch die notwendig ist, daß das Kabelnetz in der Vorder-
Einrichtungen, die am Strande sind. Es wäre reihe gelegt wird. Dieser Standpunkt hat mir
nun sehr wünschenswert, wenn diese neue Kabel- im Interesse des Seebades Travemünde sehr
legung auch gleichzeitig Veranlassung geben gefallen, da keine fiskalischen Bedenken geltend
würde, das elektrische Licht in Travemünde gemacht werden. Es wird gesagt, obgleich das
billiger zu bekommen. Ich habe bereits bei der Kabel durch die Anschlüsse noch nicht verzinst
Budgetberatung die Anfrage gestellt, wie es wird, daß es doch notwendig ist, und zwar im
komme, daß in Travemünde die Zählermiee gJInteresse des Seebades Travemünde. Diesen
ganz erheblich teurer ist als hier, daß man hier Standpunkt möchte ich auch für andere An-
einen Zähler kaufen könne, in Travemünde nicht. gelegenheiten geltend machen. Ich habe in
Ich wäre dankbar, wenn mir heute abend hierauf einer der lezten Bürgerschaftssißungen mir die
eine Antwort erteilt werden könnte. Die Sache Anfrage an den Herrn Senatskommisssar gestattet,
ist sehr wesentlich, denn wenn ich recht unter. ob ein Wunsch, der hier schon vor Jahren zum
richtet bin, muß man in Travemünde für einen Ausdruck gebracht ist, noch nicht bald der Er-
Zähler, der ungefähr 30 Flammen zählt, monat füllung nahe kommen werde. Es handelt sich
lich 8 ( und so und so viel Pfennige an Miete dabei um die Anstellung eines Badekommissars.
zahlen. Das ist ein so horrender Betrag, daß (Unruhe und Widerspruch.) Ja, ich halte die
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