Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

. ..l1l Beihilfe gewährt. Das ist aber abgelehnt worden. notwendig, um Travemünde zu fördern, daß Ich bedaure das um so mehr, da man hier der Verwaltungskörper Travemündes umge- andern Vereinen, die nicht so in gemeinnützigen staltet wird. Es ist heute nicht mehr möglich, Sachen arbeiten, eine Unterstützung gewährt hat. daß einem Einheimischen, geschweige einem Der Verein für Gesundheitspflege ist kein Ver- Fremden bekannt ist, an welche Behörde er sich ein, der sich aus einer bestimmten Gesellschafts- wenden soll. Es. sind so viele Behörden in schicht zusammensett, sondern er ist ein Verein, Travemünde vertreten, daß zwischen ihnen nie- in dem alle Gesellschaftsschichten vertreten sind. mand mehr zurecht finden kann. Es ist deshalb Es ist auch kein Verein, der in einseitiger Weise absolut notwendig, daß diese Sache gefördert wird. sportlichen Interessen huldigt, sondern der der Ferner möchte ich noch auf eins hinweisen. Die Gesundheitspflege und der Körperkultur zu Priwallbäder in Travemünde sind dem Pulbli- dienen bemüht ist. Deshalb hätte der Staat die kum freigegeben, aber es wird ihm sehr schwer Verpflichtung, in diesem Falle eine Unterstützung gemacht, sie zu benusen. Wenn man sie be- zu gewähren. Ich will heute mit meinen Aus- nuten will, muß man sich im Warmbadehaus führungen einen Antrag nicht verbinden, aber eine Karte lösen. Ich frage Sie, wer weiß das ? ich möchte an das Finanzdepartement und auch Das wissen die allerwenigsten. Wenn Sie nach an den Senat die Bitte richten, daß, wenn der dem Priwall hinkommen und wollen baden, er- Verein wieder an diese Körperschaften heran- klärt Ihnen die Frau, die Badewäsche zu ver- treten sollte, sie die Sache etwas wohlwollender mieten hat: Ich bedaure sehr, aber Sie können behandeln als bisher. Wenn die Unterstütung hier nicht baden; Sie haben keine Karte, die aber wiederum abgelehnt werden sollte, bitte ich müssen Sie sich aus dem Warmbadehaus holen. die Herren des Bürgerausschusses, die Sache Daß manchen dadurch die Benußung der Bäder wohlwollend zu behandeln, wenn der Verein verleidet wird, ist selbstverständlich. Ich be- sich an diese Körperschaft wenden sollte. Ich daure um so mehr, daß das geschieht, weil die glaube, die Ärzte werden mir in dieser Be- Priwallbäder dazu angetan sind, auch Licht-, ziehung zustimmen müssen, daß die Licht-Luft- Luft- und Sonnenbäder zu nehmen. Ich möchte bäder heute keine einseitige sportliche Angelegen- bitten, daß das Finanzdepartement Sorge trägt, heit mehr sind, sondern daß sie zur Körperkultur daß in Zukunft wenigstens auf dem Priwall Karten und Gesundheitspflege des Volkes erforderlich feilgehalten werden, damit den Leuten dort die sind. Gelegenheit gegeben werden kann, Karten kaufen Ich möchte nun noch einige Worte zu Trave-. zu können. Es wäre auch leicht möglich, sie münde sagen. Wir haben vor kurzer Zeit direkt bei der Frau zu entnehmen, wenn ihr 500 000 J6 für den Bahnbau SchwartauNeu- nämlich Blocks ausgehändigt werden, die sie am stadt bewilligt. Es ist damals ausgesprochen Abend wieder im Warmbadehaus abliefern muß. worden, daß Travemünde von diesem Bahnbau Es handelt sich dabei um eine einfache Geschichte, jedenfalls Schaden haben würde. Es ist des- und es bedarf absolut keiner großen rechnerischen halb unsere Pflicht, dafür zu sorgen, daß Trave- Begabung, um nachher die Abrechnung fertig- münde in dieser Beziehung nicht zurücksteht. Zu- zustellen. ] nächst ist es erforderlich, daß die Lübeck-Büchener Dann möchte ich noch darauf hinweisen, daß Eisenbahn angehalten wird, bessere und billigere die Strandpromenade in Travemünde an der Bahnverbindungen nach Travemünde zu schaffen. Seite, an der die Villen liegen, einer Ver- Ich gebe zu, daß das in den letzten Jahren etwas besserung bedarf. Wenn es Regenwetter ist, besser geworden ist. Aber es genügt bei weitem stehen wahre Seen vor den einzelnen Villen, nicht, um Travemünde auf der Höhe zu erhalten, und es ist nur möglich, nach der Promenade zu die es sich durch die vom Staat aufgewendeten gelangen, wenn man Bretter darüber legt. Das großen Kosten errungen hat. Es wäre tief be- ist bedauerlich, und ich dachte, daß hierfür schon dauerlich, wenn Travemünde durch diese neue längst Abhilfe geschaffen worden wäre. Das Bahnverbindung zurückgehen würde. Ich stehe ist aber nicht der Fall, und ich habe deshalb die auf dem Standpuntt, daß, wenn die Lübeck- Gelegenheit benutt, diese Sache hier heute mit- Büchener Eisenbahngesellschast dem Publikum zuteilen. Ich will auf weitere Einzelheiten bet nicht entgegenkommen will, dann der Staat die. der vorgerückten Zeit nicht mehr eingehen, Pflicht hat, andere Verbindungen zu schaffen, möchte aber das Finanzdepartement nochmals vielleicht in der Weise, daß unsere Straßenbahn bitten, daß es dasjenige, was ich eben vorge- nach Travemünde ausgebaut wird. Es ist auch tragen habe, in Erwägung zieht. IZ.
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