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Was die Frage Gewertschast und Sozial- ausgemoddet worden wäre, denn als vor einigen
demokratie anlangt, die der Herr Vorredner zu Jahren die Scheune dort brannte, haben wir
Anfang anschnitt, so könnte man darüber einen den Teich sehr gut benußen können. Es ist
ganzen Abend sprechen. Ich kann den Herrn allerdings der Medebach in der Nähe, aber er ist
Vorredner versichern, daß er über diese Frage im Sommer in der Regel ausgetrocknet. Karls-
nicht der allein Unterrichtete ist. Ich weiß, hof gehört zu meinem Bezirke. Ich habe in
daß die Sozialdemokratie zu dieser Frage einen Israelsdorf, das gleichfalls dazu gehört, dafür
ständig wechselnden Standpunkt einnimmt. Da Sorge getragen, daß alle Teiche ausgemoddet
heißt es bald so, bald so, wie es den Herren paßt. sind, um bei einem Feuer Wasser zu haben.
Bald haben Gewerkschaft und Partei nichts mit- Hier ist der Teich zugeworfen, und das hat mich
einander zu tun; wenn es aber darauf ankommt, recht befremdet.
finden sie sich wieder zusammen. JIch kann Sie Senator Dr. F e h lin g: Zu dem letten
in letzterer Beziehung nur an einen Ausspruch Punkte möchte ich bemerken, daß es sich nicht um
erinnern, den der Vorsitzende des Verbandes einen Teich handelt, sondern um ein Wasßserloch,
der Gewerkschaften Deutschlands Bömelburg in das alle möglichen Unratstoffe hineingeworfen
auf einem Gewerkschaftskongresse getan hat: wurden, so daß schlimme Ausdünstungen die
Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften Folge waren. Die Verwaltung der Domänen
sind eins. hat sich deshalb veranlaßt gesehen, sich mit der
Dr. W e y k e: Herr Dr. Schlomer hat von Baudeputation in Verbindung zu seßen, um
schauderhaften Wohnungsverhältnissen in Lübeé dafür zu sorgen, daß der Übelstand beseitigt wird.
gesprochen. Ich gehöre der Behörde für Wasser hätte man daraus kaum entnehmen
Wohnungspflege seit Anfang an, die jetzt fast können, um ein Feuer mit irgendwelchem
sieben Jahre besteht. Gewiß, es sind im Anfang Nachdruck zu bekämpfen.
einige schauderöse Fälle vorgekommen, aber Dr. Witt ern: Die Antwort des Herrn
diese sind längst ausgemerzt, und seit dem letzten Senatskommissars bezüglich der Frage des Ratze-
Jahre sind schauderhafte Wohnungsverhältnisse burger Sees habe ich mit Freuden begrüßt.
nicht mehr bekannt, troßdem jett seit zwei Ich habe daraus die Hoffnung entnommen, daß,
Jahren eine ganze Anzahl von sozialdemokra- wenn die JInteressenten sich nun an die Be-
tischen Wohnungspflegern an der Wohnungs- hörden wenden werden, diese sich ihrer auch
pflege beteiligt sind. (Zuruf: Ziegelstraße 5.) annehmen werden.
Die Verhältnisse der Wohnung in der Ziegel- Ganz außerordentlich unbefriedigend aber war
straße 5 sind mir wohl bekannt, aber sie sind jetzt die Antwort des Vertreters des Polizeiamts in
bedeutend gebessert. Wenn nicht mehr Einzel- bezug auf die Jagdfrage. Ich glaube nicht, daß
fälle aufgeführt werden können, ist die Behaup- die Bürgerschaft daran schweigend vorübergehen
tung jedenfalls unrichtig. kann. Die Antwort war sorgfältig ausgearbeitet
Niemann - Schlutup: Zu der ersten An- und lag schriftlich vor. Der kurze Sinn der
frage. von Herrn Dr. Wittern gestatte ich mir Antwort war der, daß der von mir angegebene
einige Bemerkungen. Ich bin früher im Besitz Sachverhalt in allen Punkten als zutreffend
eines Jagdscheines für den Breitling bis zur zugegeben werden mußte. Die Begründung
Herrenwyk gewesen. Ich habe keinen Wert aber, die das Polizeiamt dafür gegeben hat,
darauf gelegt, daß er mir entzogen ist. Die daß den beiden Schlutuper Jägern, nachdem sie
beiden andern Herren legten aber mehr Wert Jahre hindurch, fast ein Jahrzehnt, ihre Jagd-
darauf. Sie fühlen sich hauptsächlich zurück- karte einwandfrei ausgenutt haben, nun plötlich
gesetzt, weil den Beamten, die früher gejagt die Karten nicht wieder gegeben sind, sondern
haben, auch gesagt wurde, die Jagderlaubnis an ihrer Stelle einer Reihe von Beamten,
würde ihnen entzogen, während sie ihnen nachher wirkt ja mehr als befremdend. Solches Ver-
wieder erteilt wurde. Ich kann den beiden fahren halte ich nicht für angemessen. Und
Herren diese Zurücksetzung nachfühlen, denn sie wenn gesagt wird, auf diesem Jagdrevier sei
haben hauptsächlich für die Aufsicht mit gesorgt. mehrfach die Jagd unerlaubt ausgeübt, und
Zu Ziffer VIII] des Art. 21 möchte ich mir deswegen habe man nun solchen Beamten, die
noch eine Anfrage gestatten. Zu meinem Be- gleich darauf achten könnten, daß derartiges nicht
fremden sehe ich, daß auf dem Stadtgut Karlshof geschehe, die Karten gegeben und den andern
der Teich zugeworfen ist. Der Feuersicherheit nicht mehr, so ist das ebenso unbegreiflich.
wegen hätte ich lieber gesehen, wenn der Teich Wenn das Prinzip maßgebend ist, dann müßten
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