Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

kann ich nur sagen, daß die Benutzung unserer keit gibt, jedes Buch aus unsrer Schwesterstadt Bibliothek recht gut ist. Sie ist wesentlich besser zu bekommen. Sollte das Buch auch in Ham- als die zahlreicher anderer Stadtbibliotheken. burg nicht vorhanden sein, werden sich Mittel Natürlich stehen die großen Universsitätsbiblio- und Wege finden lassen, es aus andern großen theten anders da. Bibliotheken zu bekommen. Die Keosten be- S ch o r e r: Ich wollte mich nur gegen den schränken sich meines Wissens auf die Porto- Vorwurf verwahren, daß die Stadtbibliothek kosten. Endlich möchte ich noch hinzufügen, nicht auf der Höhe sei. Unsre Stadtbibliothek daß gerade in den letßten Jahren bezüglich der hat sehr viele schöne Werke, die aber für das Benutzung der Stadtbibliothek manche Er- große Publikum, weil es sich um wissenschasstliche leichterungen für das Publikum geschaffen sind. Arbeiten handelt, nicht geeignet sind. Die Ich will sie im einzelnen nicht aufzählen, aber Gelehrten in unsrer Stadt benutzen die Stadt- die Herren, die die Stadtbibliothek besuchen, bibliothet sehr eifrig. Sie können auch jedes werden Kenntnis davon haben, daß beispiels- Werk bekommen, und wenn eins nicht da sein weise die Zahl der Stunden, in denen die sollte, so wird es von einer auswärtigen Bibliothek Bibliothek geöffnet ist, im letzten Jahre ver- besorgt. Jch glaube, wir können damit zu- mehrt worden ist. frieden Jein. K össt er: Es wurde vorhin gesagt, es sei Dr. Schlo m er: Ich möchte nur dem jedes wisssenschaftliche Werk auf der Stadt- Wunsche Ausdruck geben, daß das Gebiet der bibliothek zu haben. So wörtlich darf das doch Sozialwissenschaft, Volkswirtschaft und öffent- wohl nicht genommen werden; ich möchte be- lichen Gesundheitspflege in der Stadtbibliothet merken, daß auf der Stadtbibliothek die juristische bei Anschaffung neuer Werke etwas bessser Wissenschaft vollständig vernachlässigt wird. Da- berüctsichtigt wird, als es jetzt geschieht. Wenn von hat man fast gar nichts. Ich lege keinen man derartige Bücher verlangt, kann man Wert darauf, daß die Bibliothet auch Unter- meistens nicht die einfachsten grundlegenden haltungsschriften hat, denn dazu ist sie nicht da, Werke bekommen, und man wird darauf hin- man soll aber wissen und ersehen können, was gewiesen, daß man sie sich aus Hamburg kommen für Bücher dort zu haben sind; daran fehlt es lassen möchte, was aber immer mit Umständen jedoch vollständiz. Es fehlt ein gedruckter und Kosten verbunden ist. Unsre Stadtbibliothet Katalog; man hat also nicht die Möglichkeit legt ihren Hauptwert auf philologische, geschicht- vorher feststellen zu können, welche Bücher da liche und theologische Schriften. Ich möchte sind. An der Hand der schriftlichen Kataloge die Philologen nicht erzürnen, aber ich muß doch ist das zurzeit sehr schwer. dem Ausdruck geben, daß gerade diese Arbeiten Senator K ul e n k am p: Die Ausführungen nicht eine solche Eile haben, daß die Herren sich des Herrn Vorredners könnten den Eindruck eventuell nicht die notwendigen Bücher von erweckten, als wenn die Stadtbibliothet keinen auswärts beschaffen könuten. So wichtig diese Katalog hätte. Natürlich hat sie einen, und Arbeiten auch sein mögen, Zeit haben sie ge- zwar einen Zettelkatalog, den man an Ort und wöhnlich, während die andern Dinge für manche Stelle einsehen kann. Man kann von jedem Herren, die hier sizen und sich mit öffentlichen Buch sofort erfahren, ob es sich auf der Stadt- Dingen befassen, dringend sind, da es, wenn bibliothek befindet oder nicht. man auf diesen Gebieten etwas nachschlagen vz §s. . ; ] will, gewöhnlich große Eile hat. Jch möchte Art. 57. Lehr erin n en, Bil dun g/ s- daher dem Wunsche Ausdruck geben, diese anstalt. Gebiete, die bei uns sehr vernachlässigt werden, B a b end er er d e: Mir sind wohl die in Zukunst mehr zu berüctsichtigen. Schulgelder, die an einzelnen Schulen gezahlt Senator K ul e n k a m p: Den Ausführungen iwerden, ziemlich bekannt, mir ist aber nicht des Herrn Vorredners gegenüber möchte ich nur bekannt, daß auf dem Lehrerinnensseminar die feststellen, daß die Leitung der Stadtbibliothek Schülerinnen sogar noch Geld zubekommen. außerordentlich entgegenkommend in Berück- Mir ist gesagt worden, daß die Schülerinnen im sichtigung der Wünsche ist, die von Lesern ge- ersten Jahre 120 M, im zweiten 240 M erhalten. äußert werden. Natürlich kann nicht jedes Werk JIch weiß nicht, um welche Gesamtsumme es sich angeschafft werden, aber dafür sind die Verträge handelt, auch nicht, aus welchen Motiven die mit auswärtigen Bibliotheken da, auch mit Zahlung früher eingeführt ist. Es wäre meines Hamburg besteht ein solcher, der uns die Möglich- Erachtens darum zu erwägen, wenn das der 194
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.