Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

.) Verhandl. d. Bürgerschaft am 30. März 1910. Kindern, deren Eltern es nicht möglich ist, sie eigenen durchgehends gesagt worden: Bei uns in die Waldschule zu schicken, von der Oberschul- in Lübeck sei es noch nicht so schlimm. Wer behörde das Geld zu diesem Zwecke zur Ver- gewohnt ist, sich über andere Stadtverordneten- füqung gestellt wird, und zwar nicht nach Gut- versammlungen zu orientieren, wird finden, dünken, sondern für solche Kinder, für die nach daß dieser Gedanke auch in anderen Städten Ansicht der Schulärzte der Besuch der Waldschule immer wiederkehrt. Die Namen der Städte vorteilhaft ist. Ob dieser Antrag aus formellen wechseln und ebenso die der Redner; aber die Gründen nun bei diesem Punkte zur Abstimmung Gründe, die eine bestimmte Schicht von Stadt- gebracht werden kann oder bei einem späteren, verordneten dafür anführt, sind immer dieselben; das zu entscheiden muß ich denjenigen überlassen, es heißt immer: Bei uns ist es Gott sei Dank die die Geschäftsordnung durch längere Erfah- nicht so schlimm wie an andern Orten. Ge- rung besser beherrschen als ich. Meinen Antrag wöhnlich befinden sich die Herren aber in eben- kann ich nicht zurückziehen, und ich möchte er- jolcher Täuschung wie hier. Mein Freund sjuchen, daß beide Anträge, die Zuwendung von Schwart hat einige Beispiele angeführt. Es 5000 .J4 und das Ersuchen wegen der Verstaat- wird immer darauf hingewiesen und Herr Dr. lichung der Waldschule getrennt zur Abstimmung Ziehl hat es besonders getan, daß es sich um zebracht werden, damit diejenigen, die meinem Einzelfälle handele, mit denen man zu tun hätte, ersten Ersuchen zustimmen wollen, aber wegen und wenn sie abgestellt wären, wäre alles gut. der Verstaatlichung bestimmte Bedenken haben, Ich kann darauf nicht weiter eingehen, aber das daran nicht gehindert werden. Nun wird gesagt: wollte ich doch bemerken: Es sind allerdings 5000 M genügen nicht. Ich hatte ursprünglich immer Einzelfälle und es lassen sich natürlich die Absicht, die doppelte Summe zu beantragen; immer bestimmte individuelle Gründe finden. mir wurde aber von einer der Waldschule nahe- Besonders ein Arzt, der es immer mit Indivi- stehenden Seite gesagt: Fordern Sie nicht zu duen zu tun hat, wird geneigt sein, in jedem viel, bescheiden Sie sich; wir haben an der Hälfte Einzelfalle besondere individuelle Gründe für genug. Zu einer so bescheidenen Zuwendung, die Not anzunehmen. Aber wenn man alle wie Herr Dahms sie fordert, kann ich mich nie Einzelfälle im Zusammenhang betrachtet, wie entschließen, und ich möchte Sie aus diesem Herr Dr. Hartwig es in den Lübeckischen Blättern Grunde bitten, für die Waldschule eine bestimmte getan hat, wird man finden, daß diese krassen Summe einzuseßen und diese 5000 .M zu be- Einzelfälle nur Äußerungen einer allgemeinen willigen. Wenn die Waldschulkommission nicht jozialen Not sind, und daß dieser mit der Ab- in der Lage ist, in diesem Jahre schon die Wald- stellung der Einzelfälle nicht geholfen ist, sondern jchule zu vergrößern, tut es mir sehr leid; das daß es durchgreifender Maßnahmen bedarf. würde aber der Ausführung meines Antrages Hierüber werden wir uns vielleicht bei anderer kein Hindernis entgegenstellen; jedenfalls würde Gelegenheit noch des öfteren unterhalten. Es die Annahme meines Antrages sie veranlassen, ist hier ein Gegensatß der Ansichten vorhanden, später ihre Tätigkeit weiter auszudehnen und die der immer wiederkehren wird. Ich bin aber Waldschule zu vergrößern. Daß das notwendig überzeugt, daß der Standpunkt, auf dem ich ist, ist sicher. Ich habe heute morgen ausgeführt, stehe, daß hier soziale Ursachen zugrunde liegen, daß im Berichte der Schulärzte angegeben ist, daß die die Einzelfälle erklären, auch in der Lübecker ungefähr 320 Kinder sich in schlechtem Gesund- Bürgerschaft mehr und mehr durchdringen wird. heitszustand befinden, und diese sind wohl alle Freudigst begrüße ich die zustimmenden Worte des Unterrichts in der Waldschule bedürftig. Ich von Herrn Reimpell zu meinem anderen Vor- kann nicht finden, daß der Prozentsaß von 66 sschlage, einen Beirat aus Lehrern bei der Ober- aufgenommenen Kindern gegenüber den 150 schulbehörde zu schaffen. Er hat mich troßdem sich meldenden ein durchaus guter ist, ganz ab- freundlichst aufgefordert, diesen Antrag zurück- gesehen davon, daß viele sich nicht melden, weil zuziehen. Ich kann ihm leider diesen Gefallen sie sich schämen, Wohltaten in Empfang zu nicht tun, denn ich müßte eigentlich überzeugt nehmen und von Pontius zu Pilatus zu laufen, sein, daß nach seinen warmen Worten die Mehr- um sie überhaupt zu erhalten. Ich bitte Sie, heit der Bürgerschaft sich für meinen Antrag nehmen Sie meinen Antrag trotz der Bedenken entscheiden würde und daß vor allen Dingen die der Waldschulkommisssion an. Jm übrigen it Lehrer hier in der Versammlung sich für ihn in den Erwiderungen auf die Anregungen erklären. Von Herrn Reimpell wurde bezweifelt, meines Freundes Schwarß, und auf meine ob der Antrag in diesem Augenblicke in prak- 1 89
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