Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

m Verhandl. d. Bürgerschaft am 30. März 1910. folgen; es muß möglich werden, daß ein begabter von 5000 . zuzuwenden, und er motiviert das (nabe möglichst ohne Zeitverlust, durch die im großen und ganzen damit, daß mindestens Volksschule übergehend zur Mittelschule und 100 Kinder, die von den Schulärzten als der weiter übergehend in die Realschule, die Spike Leilnahme an der Waldschule bedürftig bezeich- auf diese Weise erreicht. Es ist eine organihe net sind, dort Aufnahme finden sollten. Als Verbindung unserer Schulen notwendig, damit Mitglied der Waldschulkommission und deren der Zuzug von unten her nicht gehemmt wird. ürztlicher Berater bin ich im höchsten Grade er- Eine weise Schulregierung kann gar nicht anders, freut, daß hier ein derartiger Wunsch für die sie muß ihre Reformen auf der Volksschule auf- Waldschule ausgesprochen wird und die Ein- bauen, auf der Schule, die im gesamten Deutschh richtung also anscheinend Sympathie findet. land von 93% der Volksjugend besucht wird und Trotzdem bin ich nicht in der Lage, augenblicklich hier in Lübeck von 883% der in Frage kommen- für dieses Ersuchen des Herrn Dr. Schlomer den Kinder. Wenn ein Knabe drei Jahre die stimmen zu können. Die Summe von 5000 .1 Volksschule besucht hat, und wenn es sich zeigt, ist eine ganz willkürlich gegriffene und die Zahl daß er begabt ist, dann sollten ihm die Mittel von 100 Kindern ebenfalls. Aus dem Jahres- gegeben werden, in die Mittelschule überzuu bericht der Waldschulkommission werden Sie springen; hat er auch diese Schule drei Jahre entnehmen können - er wird in diesen Tagen mit sehr gutem Erfolg besucht, sollte er ohne erscheinen , daß im letten Jahre 68 Kinder Zeitverlust wieder in die Realschule übergehen gegen 58 im Vorjahre in der Waldschule ge- können. So lange man diese organische Ver- wwesen sind. Es ist schon im Bericht dem Aus- bindung der einzelnen Schulen noch nicht schaffen druck gegeben worden, daß 68 Kinder offenbar will, oder ich will besser jagen, so lange man sie. für die jetzt vorhandenen Einrichtungen der aus finanziellen Gründen noch nicht durchführen Schule schon eine zu hohe Zahl war und daß es kann, sollte man wenigstens die Lehrpläne der zweckmäßiger ist, sie wieder etwas einzuschränken. Z; ER EE HE E EE RE ER CR ? Ö „Up möglich ist als bisher. Man sollte das ganz be- lich die vorhandenen Einrichtungen erst so ändern sonders aus der Erwägung heraus tun, nach müssen, daß für dieses Mehr der Schüler ge- welcher die oberen Volksschichten allemal eines nügend gesorgt werden kann. Für diesen Ersates aus den unteren bedürfen. Gerade Sommer würde das gewünschte Ziel einfach diejenigen, die sich durch eigene Begabung und nicht erreicht werden können. Im übrigen, eigene Kraft von unten heraufgearbeitet haben, glaube ich, könnte die Bürgerschaft ruhig ab- sind die leistungsfähigen Männer, die wir in warten, bis ein Ersuchen um Unterstützung von Handel und Gewerbe und als Beamte in den jeiten der Waldschule gestellt wird (sehr richtig), verschiedenen Zweigen der Verwaltung brauchen. oorläufig sind die finanziellen Verhältnisse für Ich kann die Öberschulbehörde nur bitten, diee. dieses Jahr durchaus günstine. Es wird dem- Sache einmal allen Ernstes zu erwägen und zu nächst wieder ein Aufruf erscheinen, der die prüfen, ob sie durchzuführen nicht möglich ist. Öffentlichkeit bittet, wie im vorigen Jahre der Ich glaube, bei ernstlichem Willen wird es möglich Schule Unterstütung angedeihen zu lassen, und sein, eine solche Verbindung zunächst einmal im ich hoffe, daß ihr diese auch wiederum zuteil wird. Lehrplan herzustellen, und dann, wenn man Ich hoffe sogar, daß diese Debatte in der Öffent- darin weiter fortgeschritten ist, wird man sehen, lichkeit auch noch dazu beitragen wird, die Auf- daß es am besten durch eine org ani sche nmerksamkeit des einzelnen auf die Waldschule Zusammenfassung der verschie- zu richten, und vielleicht werden die Gaben da- d enen Schularten geht. ; ourch noch etwas reichlicher fließen. Dr. J. Me y er: Ich gehöre zu denjenigen, Ich hörte dann von Herrn Neuner einige Be- die leider nicht in der Lage sind, morgens un d denken aussprechen, indem er sich in demselben abends an den Bürgerschaftssitzungen teilnehmen Sinne äußerte wie ich und sagte, daß er zurzeit zu können. Ich bin deswegen gezwungen, auf die Konsequenzen nicht übersehen könne und etwas antworten zu müssen, was ich nur von deshalb davon abraten miüsse, die von Herrn Hörensagen kenne, nämlich auf die Rede von Dr. Schlomer geforderte Unterstüßung zu ge- Herrn Dr. Schlomer. Soweit ich ihn eben in währen. Er meinte, es würden in letter Zeit riner kurzen Besprechung verstanden habe, ber nur erholungsbedürftige Kinder in die Wald- antragt er, der Waldschule eine Unterstüzung sschule geschickt und das hätte eine gewisse Miß- &7
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