Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

Einwohnerzahl in gleichem Range stehen, daß gedachten Maßnahmen, die er befürwortet, nur dort schon heute der Frage der Schulspeisung mit großer Vorsicht herantreten kann. schon näher getreten worden ist, und da meine > hr p ] ich, daß auch Lübeck nicht länger zurückstehen Dr. S < l o m e x: Ichbinnicht der Ansicht des darf. Es hat ja heute keinen Zweck, einen Herrn Senator Kulenkamp, daß wir mit dieser Antrag zu stellen. Ich habe mich aber doch Einzeluntersstützung besonders Bedürftiger aus- gewundert, daß in dem Berichte der Schulärzte kommen, sondern aus moralischen wie aus wirt- auf die Erhebungen der Oberschulbehörde noch schaftlichen Gründen möchte ich den Senat gar nicht hingewiesen worden ist. Jch habe bitten, weiteres zu veranlassen, damit die Schul- mir gesagt, daß die Zeit vielleicht noch zu kurz speisung auch hier wie in vielen andern Orten gewesen ist; denn diese Erhebungen haben ert ene allgemeine wird. Mir sind einzelne Fälle im vorigen Jahre stattgefunden, während der mmnitgeteilt worden, die tieftraurig sind und die Bericht der Oberschulbehörde erst das Jahr 1908 darauf schließen lassen, daß vielleicht doch nicht iÔooocNssso U doch das Ersuchen an die Oberschulbehörde und daß bei solchen Umfragen bei Kindern nicht an den Senat richten, einmal der Frage der 1mmer ganz richtige Resultate herauskommen. Schulspeisung näherzutreten; ich möchte nicht, Vielleicht könnte man darum die Umfrage noch daß Lübeck bezüglich der Schulspeisung gegen einmal wiederholen. andre Städte zurücksteht. Ich bin der Meinung, Ich möchte das Interesse des Senates und daß, wenn wir in Lübeck jett die Industrie der Bürgerschaft noch erwecken nicht für etwas, fördern wollen ~ und das müssen wir —, wir was eingeführt werden soll, sondern für ein dann auch alle die Übelstände mit in den Kauf Institut, das hier schon besteht, das ich aber nehmen müssen, die sich bei der Weiterent- leider im Budget vermisse. Ich meine damit wicklung der Industrie bemerkbar machen werden. die Waldschule. Wir haben durch private Grün- Die Bürgerschaft sowohl wie der Senat hat dung seit zwei Jahren eine Waldschule. Alle alle Ursache, beizeiten darauf Bedacht zu nehmen, Lehrer und Ärzte, die sie besucht haben, haben daß diese Übelstände nicht den Grad annehmen, sich darüber gefreut, wie frisch die Kinder aus- wie an verschiedenen andern Jndustrieorten. sehen, wie sie dort spielend lernen, und wie sie Aus diesem Grunde möchte ich die Frage an- dort auch etwas lernen, was sie in den andern geregt haben und es in das Ermessen des Senats Schulen nicht haben, z. B. das Gärtnern. Mir und der Obersschulbehörde stellen, dieser Frage ist von verschiedenen Seiten, auch von Lehrern einmal näherzutreten und zu versuchen, wie sich gesagt worden, daß diese Kinder trot des ge- auf diesem Gebiete Abhilfe schaffen läßt. kürzten Unterrichts in der Waldschule nicht hinter (Bravo.) den andern Kindern zurückstehen, die im Sommer Senator K ul e n k a m p: Die Erhebungen, in den vier Schulwänden verbleiben müssen, deren der Herr Vorredner Erwähnung getan daß sie vielmehr im Winter mit ihren Klassen- hat, haben der Oberschulbehörde Veranlassung genossen ebenso leicht weiterkommen. Es ist gegeben, den einzelnen besonders schweren auch klar, daß, wenn Kinder einen Sommer im Fällen nachzugehen. Soweit ich unterrichtet Freien zugebracht haben ihre körperliche Kraft bin, ist es erreicht worden, daß in all den Fällen, gehoben wird, und dadurch auch ihre Geistes- in denen das Haus den Kindern die Speisung kraft größer wird. Derartige Kinder können nicht gewähren konnte, den Kindern gleichwohl leichter auffassen als körperlich schwächliche. So Speisung gegeben wird, nicht aus Mitteln der weit ist alles sehr gut. Aber wie viel Kindern Oberschulbehörde, sondern aus denen privater fommt diese Wohltat zugute? Soweit ich Vereinigungen. Im übrigen dürfen wir sagen, orientiert bin, sind es im ganzen nicht einmal daß unsere Verhältnisse doch ganz wesentlich hundert. Mein Freund Schwartz hat Jhnen besser liegen als in vielen andern Orten unseres Zahlen aus dem Bericht der Schulärzte ange- Vaterlandes. Ich glaube, daß wir mit diesen führt. Ich möchte Sie darauf hinweisen, daß Maßnahmen vorläufig auskommen werden. von den Schulärzten als in „,schlechtem Ge- Jedenfalls zeigen die hohen Ziffern des Herrn sundheitszustand“ befindlich bei den Knaben Vorredners, daß man an die gewiß sehr schön der Volksschule 2,8%, bei den Mädchen 3,50 %, 174
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