Full text: Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1910 (52)

.* z — Verhandl. d. Bürgerschaft am 29. März 1910. achsen . also, Frage, die man stellen könnte, wenn ich meinen werden und müssen, und daß, wenn wir es mit . was Antrag empfehle. Soll ich angeben, nach einer erheblich geringeren Zahl zu tun haben, voll- welcher Richtung hin Vorteile durch die Zen- damit auch ihre Remuneration eine bessere sein tung, ' tralisation herbeigeführt werden könnten, so kann, als es jetzt möglich ist. Sie sehen daraus, Itung erblicke ich diese in vier ganz bestimmten Punkten. daß mein Antrag nicht etwa beamtenfeindlich, , und Ich erblicke sie einmal darin, daß die einzelnen sondern ganz eminent beamtenfreundlich ist. stadt- Deputationen zu einer größeren Zentrale zuu gJIch hoffe, daß derselbe zum Segen der Beamten- quem sammengefaßt werden, wodurch eine ganz außer- schaft Lübecks ausfallen wird, wenn er zur An- iraffe ordentlich große Verringerung der Hilfsarbeiter nahme gelangt. Den dritten Vorteil sehe ich ent eintreten würde. Hierbei muß ich etwas ein- in der Entlastung der den einzelnen Deputationen sation flechten. Es ist mir von einer Seite, die wohl zugeteilten Senatoren und bürgerlichen Depu- licher unterrichtet sein konnte, mitgeteilt,, daß in tierten. Daß augenblicklich die Herren Senatoren rufen einzelnen Behörden in allerleßter Zeit größere gerade durch die Dezentralisation außerordentlich fe’ vit Entlassungen von Hilfsarbeitern stattgefunden stark belastet sind, wissen wir alle, und man n'vat haben. Als die einzelnen in Betracht kommenden braucht nur die Herren zu sehen, wie sie oft an viesen Herren nach dem Grund der Entlassung fragten, dinem Tage in die verschiedensten Sitzungen “imen wurde ihnen gesagt: wenn in der Bürgerschaft gehen müssen, um dort ihren Verpflichtungen eigne solche Anträge gestellt würden, wie der von gerecht zu werden; und ebenso geht es mit den nfalls Herrn Thiel, müßte man allerdings zu Ent- bürgerlichen Deputierten. Es ist eine Tatsache 10 166 lassungen schreiten. Ich halte es für ausge- daß sich die bürgerlichen Deputierten immer : aufs schlossen, daß eine solche Äußerung gemacht nur aus einem gewissen Kreise rekrutieren, daß retss worden ist, und ich führe sie auf ein Mißver- also mehr oder weniger stets dieselben Personen "hin! ständnis zurück, denn das würde ja eine voll- herangezogen werden. Wenn wir sie nun in tliche ständig falsche Auffassung meines Antrages sein. ihrer Tätigkeit entlasten, und das wird geschehen, hee Die Antwort hätte bei solchen vorgenommenen wenn die Behörden vereinfacht werden, dann t fich Entlassungen doch lediglich lauten können: Man werden sie ihrer Privattätigkeit in erhöhtem miri muß zu dieser Entlassung schreiten, weil im Maße zurückgegeben, und es wird auch leichter ation Augenblick keine Arbeit vorhanden iste. Das sein, einen Ersatz für die bürgerlichen Deputierten wird wäre lediglich der Ausfluß einer gesunden zu bekommen, denn nichts – das werden Sie flußt. Finanzgebahrung. Die Frage der Hilfsarbeiter mir zugeben – ermüdet so sehr, als wenn man eto wird immer eine Krux bleiben, sei es nun für das Gefühl hat, daß man eigentlich nutlos estellt Staatsbehörden, sei es für private Unter- doppelte Arbeit verrichtet, und das läßt sich bei lung nehmungen. Sie sind, soweit sie nicht dazu unsrer heutigen Organisation absolut nicht ver- Alls dienen, um den Nachwuchs für die festangesstellten meiden. Nun wird man mir sagen können, a dis Beamten zu schaffen, gewissermaßen Gelegen- man wolle zwar alles das zugeben, was ich dem heitsarbeiter. Sie haben nur geringere Arbeiten eben ausgeführt habe, es sei aber troßdem nicht chte zu verrichten, und ihre Entlohnung kann infolge- notwendig und auch nicht empfehlenswert, den u dessen auch nur eine dementsprechende sein. Es Weg einer gemeinsamen Kommission zu be- z G wird also sehr schwer sein, wirklich zufriedene schreiten, und man solle alles dem Senate, der : del Hilfsarbeiter zu halten. Je mehr aber ~ soweit die Exekutive habe, überlassen und von ihm Diese nicht der Nachwuchs in Frage kommt + ihre erwarten, das Nötige zu tun. Diesen Einwurf rÔU Zahl verringert werden kann, ein um so besseres würde ich nicht für richtig halten, denn unsre )tacht Personal werden wir uns heranbilden und wir ganze Staatsverwaltung spielt sich zwischen .. erden um so weniger zur Unzufriedenheit Senat und Bürgerschaft in gemeinsamer Arbeit hen Velegenheit geben. Zweitens bin ich der An- ab. Wenn es richtig war, eine gemeinsame Vorl ficht, daß bei der Zentralisation auch die Zahl Kommission zur Erschließung neuer Einnahme- »eizu- - er festangestellten Beamten ganz wesentlich quellen einzusetßen, halte ich es auch für richtig, esu] verringert werden kann, denn es läßt sich bei in diesem Falle ebenfalls den gleichen Weg zu ; einer Dezentralisation nicht vermeiden, daß in beschreiten. Ich halte es auch noch aus einem E v'! einzelnen Behörden gewissermaßen Stellen andern etwas heikler zu berührenden Punkte sda hoppett befet sind. Wir werden aber bei einer für angemessen. Es wird jeder, der vor einer teren gez tn M v~ tt tu rc Br tf dess Seal Beamten vor teilweise größere Aufgaben gestellt irgendwelche Umstände veranlaßt sieht, eine 133
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