Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

81 8 rechnen, daß die städtischen und staatlichen großen Ertragen des Schweren und kraftvoll überzeugt von Krankenhäuser in ihren eigenen Schwesternschaften dem eigenen Berufe und dadurch zum Kampfe bequeme und waohldotierte Pflegerinnenstelungen gegen das Übel gerüstet. Und wenn sie es selber geschaffen haben: aber die Rote-Kreuz-Schwester selber betrifft, wenn Krankheit sie nach reichem Schaffen muß auch rechnen; sie ist keine ,„Angestellte“, k: niederwirft, Krankheit, die der Beruf ihr zugetragen, braucht nicht ihre Persönlichkeit aufzugeben, sie dauch dann muß sie ein ganzer Mensch sein. Sie braucht sich nicht zu trennen von so vielem, wes darf nicht schwächlich mit dem Schictsal hadern, sie das Leben lebenswert macht, von Freundschast und darf nicht verzagen und verzweifeln, sie muß mit dem Schönen in der Welt, sie braucht auch nicht antiker Größe sich bewußt sein, daß sie jetzt das nach strengen Vorschriften ihre Unterhaltung und HO)hfer bringt, welches das Kreuz im flammenden Erbauung zu suchen. Sie darf andererseits nicht Reot erfordert. fragen, ob sie diesen oder jenen Dienst tun muß Daraus haben die Leiter das Ziel zu ersehen, oder ihn lassen darf, sie darf auch nicht fragen, ob welches ihnen gesteckt it: So müsssen die Oberinnen der Lohn, der ihr zuteil wird, diesem oder jenem künstlich und fein uns die Seelen und das Können schweren Dienst entspricht, aber sie soll wissen, daß unserer Schwestern bilden und bereiten! Glauben sie von tüchtigen Ärzten vorbereitet und unter. Sie ja nicht, daß der Unterricht der Ärzte die wiesen, einen hohen Zweck der weiblichen Natur er Schwester allein als Pflegerin heranzubilden vermag, füllt und daß sie gerade berufen ist, wenn die glauben Sie nicht, daß es eine von den Oberinnen Waffen erklirren, ihren Dienst zu tun, gleich jedem geübte strenge Zucht allein kann. Wohl sind beide deutschen Manne. nötig, aber hinzutreten muß das Eingehen auf die Sie hat aber auch das Recht, damit zu rechnen, Persönlichkent, das Herausarbeiten der guten Seiten daß man für sie sorgt, daß ihr ein Los bereitet der Person, die Stärkung des Charakters und die werde, lebenswert während der Tage der Arbeit s|anfte Einführung der zweifelnden Schwester zu und freundlich am Abend. Sie hat ein Recht, daß wahrer Religiosität und Freude am Guten. im Mutterhause mit dem Ernst auch herzliche Diese Arbeit ist so schwer und so umfangreich, Fröhlichkeit gepaart ist; denn ihr Sinn soll auch daß dem Leben der Oberin wenig freie Zeit bleibt; auf das Leben gerichtet bleiben. Sie soll das Leben ein vollendetes Studium der Persönlichkeit ermöglicht verstehen und soll es lieb behalten. Sie oll ge- es allein, diese schwerste psychologische Aufgabe auch nießen und genießen lernen, was es in der ihrem nur einigermaßen zu erfüllen. Nicht steht ihnen Verständnis erreichbaren Kunst und Wissssenschaft dzur Seite ein geleistetes ewig bindendes Gelühde, Schönes gibt. Sie soll die Menschen als Menschen nicht früh und spät der kirchliche Schug, sie hahen erkennen lernen mit ihren Schwächen und ihren zu kämpfen gegen einen böjen Geist der Zeit, gegen Tugenden und soll danach ihr eigenes Leben richten. die falsche Auffassung von der freien Persönlictkeit, Sie soll Freundscha ft in der Schwessternschast gegen die falsche Lehre von dem Sichauslebenmüssen pflegen, fröhliche, heitere Gespräche über gute Dinge des Menschen. Es muß in jeder Stunde von neuem sollen ihr leicht sein, Gesang und Dichtung soll sie der kategorische Imperativ in der Seele der Schwester verstehen und schätzen lernen als mächtige, erhebende erklingen: „Du bist frei und Du mußt doch“ und: Kräfte. Vor allem aber soll sie jeden Tag daran „Du mußt, weil es ein Höheres außer Dir gibt, denken, daß sie schon morgen Kriegskrankenpflegeren für das Du lebst, für das Du auch mußt sterben werden kann, daß ihr Leben nicht lang genug ist,. könnenl" um die Fähigkeiten und die Geduld zu üben, die Da wir Menschen sind, brauchen wir sinnfällige in den schweren Stunden einer eisernen Zeit von Zeichen, die uns die Gedanken verdeutlichen. Ein f! fte vf... tk t:. ron. alot mtr. rive. jelbiloiss Mrswestehe it an ein unverwüstlich Gutes im Menschen, der daß duxch seine Farbe immer daran mahnt, daß Glaube an ihre eigene Kraft und der Glaube an seine Entstehungsgeschichte zurüctweist auf das Feld den Schutz, den das Rote Kreuz ihr bietet Wenn von Solferino, wo 40 000 Verwundete vergeblich sie dann unter Entbehrungen und unsäglichen nach Hilfe und Arzt schrien. Schwierigkeiten gepflegt hat und wenn gar viele Aus dem Blute des Schlachtfeldes ist das Krieger geheilt und gebessert aus ihrer Pflege Rote Kreuz geboren. Die Organisation vom Roten hervorgegangen sind und wenn immer neue daher. Kreuz hat es in seine Obhut genommen. Es ist kommen, die sie zu pflegen hat, von denen sie auc bestimmt, die Wunden der Krieger zu lindern; darum manchem die letzten Stunden erleichten muß, wmüssen auch die Mutterhäuser unter dem Roten wenn sie oft wehen Schmerzen und wildem Grimm gGreuz die Pflege der Krieger allem anderen voran- gegenübersteht: da muß sie ein ganzer Mensch sein stellen, Darum ist es Pflicht aller Häuser, aller und ~ eine ganze Frau, unermüdlich in leidenden DOberinuen, dafür zu sorgen, daß reichlich Schwestern
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