Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

702 werden, zu den Meteoren in der Buchhandelsgeschichte. durchgängig mitten im Texte Hinweise auf Bilder, Man denke, ein Werk zum Preise von 8 Mark ist und zwar an einer entfernten Buchstelle, statt. Dabei innerhalb weniger Wochen vergriffen, ohne irgend. ist es nicht nur das Stimmung und Gedankenfäden welchen ssensationell-pikanten Inhalt zu haben, ohne zerreißende Herumblättern, was mich stört; noch mehr irgendwo verboten gewesen zu sein. Der Hamburger ein unverträgliches Nebeneinander. Senat ehrt den Verfasser durch Verleihung der gol- Wenn ich auf Seite 90 Lindes farbentrunkene denen Medaille, der Reichskanzler durch ein lieben. Schilderung des Sommerabends lese und willig mich würdiges Schreiben, in den Hamburger Nachrichten dem Zauber hingebe, der von den Reizen, die ihn ist von berufener Hand eine spaltenlange und durch entzückten, auch auf den Leser übergeht, so wird die aus treffende Würdigung des besten „Hamburger ganze Farbensinfonie greulich gestört, dadurch daß Haus. uud Familienbuches“ erschienen. Auch ohne- schief von der anderen Seite her in mein Sehfeld dies wäre ich dessen überhoben, den Charakter des beständig die Runzeln der alten Mutter Trin Gretj Werkes zu zeichnen. „Die Niederelbe“ ist die in herüberscheinen, eines lieben Gesichtes, das ich sonst u (V Ut uu t ure ct vit ybr 104. ur sette iets 116%. 19 und in den weitesten Kreisen bekannt geworden ist. sollt' passen Wort und Bild“, mit dieser Variation Auch mit der „Niederelbe“ hat Linde ein kultur. von Hans Sachsens Forderung muß ich mich % ja, t:? t. GU. r), zettlg atgegrerzis" us ss BWb(.\t. iv av bes esse sro §es übertrifft in dem neuen Werke die des vorigen wenden, die auch zu einer räumlichen Einheit zu insofern, als der Gegenstand einheitlicher ist. Das verschmelzen vielleicht seine nächste Leistung sein wird. Geheimnis des Lindeschen Erfolges ist vielleicht am Dr. Richard Zimmermann. einfachsten so zu fassen, daß bei ihm Wissenschast bis zu einem gewissen Grade in Kunst, Forschung DO. Anthes, Erotik und Erziehung. Leipzig, Vogt- in Dichtung umgewandelt iste Aus einer wohl länders Verlag. dichterisch zu nennenden Gesamterfasssung dieses Natur- S >~f> gebildes und seines Lebens entfaltet sich die Einzel. Eine Rezension würde dem kleinen Schriftchen nicht darstelung klar und gesezmäßig. Dabei verfügt gut anstehn; um so besser ein Hinweis darauf, damit Linde bekanntlich über zwei künstlerische Mittel, die es viele Leser, nicht nur unter den Schulmeistern, sprachliche Darstellung und das photographische Bild. sondern auch unter den Eltern, finde. In seiner Daß das Auffinden und Erhaschen der Bilder der- frischen, unmittelbaren Weise behandelt der Ver- selben Seelenkraft entspringt wie die schriftstellerische fasser hier ein Problem, das heute viel besprochen Fassung, ist gewiß die bedeutendste Ursache dafür, und beschrieben wird: Wie soll sich die Erziehung daß von dem Werke auf den Leser und Betrachter zu der erwachenden Sexualität des Kindes stellen ? eben das Fluidum übergeht, das wir bei Berührung . Die sexuelle Aufklärung in der Schule, die heute mit einem Kunstwerke empfinden. wieder einmal mit ebensoviel Geräusch und ebenso- Troydem bleibt gerade in der Verbindung von wenig Geschick wie zu den Zeiten der Philanthropiene Wort und Bild noch eine ungelöste Aufgabe übrig, erörtert wird, tritt auf die verdiente, bescheidene was auch Lindes Werk von neuem fühlbar macht. Rolle zurück. Mit gesundem pädagogischen Takt Linde ist sich dessen wohl bewußt gewesen; freilich erkennt Anthes, in wie seltenen Fällen sie auch nur neigt er mehr dazu, diese Aufgabe von sich abe möglich ist, und mit rechtem Sinn für die Wirklich- zuweisen, als sie zu lösen. Aber gerade die innere keit, wie wenig praktischer Nuten für die sexuelle Einheit von Wort und Bild, die Lindes Werk aus. Sittlichkeit davon zu erwarten ist. Er faßt das H;.)..25.07.,0%1. hre ts IHrotten. tej... h§Stoschieie ij vac vt hate: BEE OB srtsGr sc; WCs ;cclbeh;; t. .ôt . V' Es soll nicht dem Texte dienen, noch der Text dem gewaltige Naturkraft bgi ihrem zu gu Erwachen schon Bild. Darin liegt die Trennung vom Texte und weniger gefährlich machen, indem sie sie mit andern die Reihenfolge in ihrem geographischen Nacheinander Neigungen und Regungen verknüpft; und sie wird begründet“. Allerdings ist die Reihenfolge der durch das ie dadurch veredeln, indem sie ihr von Anfang an Buch hindurch eingestreuten Bilder hiermit an sich wohl den Plat in unserm Gesamtwesen gibt, der ihr begründet; dennoch hat Linde aber nur ein Machtwort zukommt. Behandeln wir sie wie ein Ungeheuer, gesprochen, das nicht überzeugt; er selbst tut das das wir vor der Tür unseres besseren Daseins liegen Seinige, uns daran irre zu machen; denn es finden lassen, so wird sie es werden und uns fressen.
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