Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

69 6 Herr G. Reimpell erinnerte an den scharken Kaum ein Jahr nachdem er nach Greifswald gekommen wirtschaftlichen Wettbewerb im modernen Leben, war, gründete er 1882 die „Geographische Gesellschaft einen Kampf, in den mehr und mehr auch die Frau in Greifswald“, und durch ein Vierteljahrhundert hineingezogen werde. So wichtig die Bestrebungen ist er ihr ständiger Vorsitzender gewesen; er war auch auch seien, sie für diesen Wettbewerb tüchtig zu ihr Führer bei den weit, selbst bis zu den dänischen machen, so bleibe doch die höchste und schönste Auf. dJnseln und Helgoland, sich erstreckenden wisssenschaft- gabe der Frau, Gattin, Mutter und Hausfrau zu lichen Ausflügen. Jein. Darum sei zu wünschen, daß unter der bei Ferner hat unsere Gesellschast den Tod ihres der Erziehung der weiblichen Jugend jezt mehr als VBegründers, des Professors August Sartori zu früher betonten Ausbildung des Verstandes die beklagen. Als Professor Sartori im Verein mit des Herzens und des Gemütes nicht zu leiden habe. einigen anderen tätigen Männern, die er für die Der Redner weihte sein Glas der deutschen Frau. Sache zu begeistern wußte, die Lübecker Geographische Bald nach diesem legten Trinkspruche wurde die Gessellschaft am 17. Februar 1882 gründete, trat Tafel aufgehoben, doch blieb noch ein stattliche er als Vorsitzender an die Spitze derselben und Kreis von Teilnehmern bei einer Tasse Kaffee und leitete 18 Jahre hindurch mit unermüdlicher Tätig- einem Glase Bier in anregender und gemütlicher keit die Geschicke derselben, bis er in der Versammlung Unterhaltung zusammen. am 25. Mai 1900 zum großen Bedauern der § . Gesellschaft seine Wiederwahl als Vorstandsmitglied Geographische Gesellschaft. aus Gesundheitsrücksichten ablehnen mußte. Die 189. ordentliche Versammlung Gesellschaft ernannte ihn dann zum Chrenvorsiteenden am Freitag, den 30. Oktober 1908. j unh c; hw 27 FE widmété;zaeiti Der Vorsitzende, Herr Professor Dr. Lenz, begrüßte Verstorbenen einen tiefempfundenen Nachruf, in dem die zahlreich erschienenen Mitglieder und leitete diee cer besonders der Schaffensfreudigkeit und des rast- ersle diesjährige Winterversammlung mit einem losen Wirkens dieses Mannes auf allen Gebieten Rückblick auf das letzte Jahr ein. Vor allem gedachte gedachte. P. er mit herzlichen Worten der großen Verluste, welche Herr Professor Dr. Lenz machte darauf einige die Geographische Gesellschaft im Laufe dieses geschäftliche Mitteilungen. Als neue Mitglieder Sommers durch den Tod dreier bedeutender Persön-. wurden in die Gefsellschaft aufgenommen Kaufmann lichkeiten erlitt. Heinrich Sievers, Oberlehrer Dr. Häußler und Ober- In warmen Worten gedachte der Vorsitende lehrer Dr. Schaper. T zunächst des am 13. Oktober dieses Jahres ver- In der Sitzung am 20. November wird Herr storbenen Bürgermeister Dr. Schön. Er war Mit. Dr. Hartmeier-Berlin über seine Forschungsreisen glied der Gesellschaft von 18851894 und trat ihn in Westaustralien sprechen. Jm Herrenabend am 1907 wieder bei. Die Persönlichkeit des Ent, nächsten Freitag den 13. November wird Herr Rösing schlafenen, was er im öffentlichen und geistigen Leben Mitteilungen von Reissebriefen aus den kalifornischen Lübecks, was er insbesondere in diesen Räumen hier Gebirgen machen. gewirkt, steht noch so außerordentlich lebhaft vor Herr Professor Dr. Sack hielt dann seinen unsern Augen, daß der Versuch kaum angezeigt sein angekündigten Vortrag über „Neue Forschungen dürfte, etwas Neues hinzuzufügen. Den Bestrebungnae über die Zusammensetzung des Erdinnern“. unserer Gesellschaft brachte er stets das allergrößte Da im Jahre 1893 in der Gefsellschasst ein Interesse entgegen und nahm wiederholt Gelegenheit, Vortrag über das Erdinnere gehalten worden ist, dieses Interesse tatkräftig zu bekunden. Die Geo- beschränkte sich der Vortragende auf eine Darlegung graphische Gesellschaft ist Herrn Bürgermeister Dr. der Gründe für die Wiechertsche Hypothese, wonach Schön zu großem Dank verpflichtet und wird ihm die Erde aus einem Kern von Eisen und einem stets ein ehrenvolles Andenken bewahren. Mantel von Stein besteht. Drei Gruppen von Am 6. Juni starb in Greifswald unser Ehren-. Untersuchungen stützen die Hypothese: sie betreffen mitglied Geheimer Regierungsrat Professor Dr. die elastische Widerstandsfähigkeit des Erdkörpers Rudolf Credner. Seit 30 Jahren war er Dozent gegen Formveränderungen, das spezifische Gewicht für Erdkunde, 27 Jahre davon in Greifswald, der Erde und die Erdbebenwellen. 1. Durch Unter- anfangs als außerordentlicher, seit 1891 als ordent- suchung der halbmonatigen Flut fand Lord Kelvin, licher Professor. Wenn heute Interesse für daß die Erde nicht völlig starr ist, sondern wahr- Geographie an den Küsten der Ostsee verbreitet ist,, scheinlich nachgiebig, etwa wie Stahl. Ein ähnliches so gebührt Credner daran das größte Verdiense Ergebnis zeigt das Studium der Polschwankungen,
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