Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

6.009 Die Front des Hauses ziert die schöne Inschrift Auch dann, als es sich um einen Herzenswunsch „Dem Wahren, Guten, Schönen“, möge es diesen von mir handelte, den Festsaal reicher gestaltet zu Zielen allezeit dienen. Der Jugend eine Stätte der sehen durch Verwendung guten Materials, fand ich Bildung, dem reiferen Alter eine Stätte des vornehmen bei dem Vorsitzenden williges Gehör, er stellte sich Kunstgenusses und der Erholung nach der Arbeit. mit reicher Spende an die Spitze einer erfolgreichen Vor allem gebührt heute unser Dank unserm Sammlung. Wenn Sie, hochgeehrter Herr Senator, in Baunteister, dessen Name durch dieses schöne Werk dieser festlichen Versammlung meine Arbeit hervor- mit der modernen Baugeschichte unserer Stadt für gehoben haben, so ist das für mich sehr schmeichelhaft. immer verbunden sein wird. Wir wünschen Ihnen, Sie haben aber durch die verbindliche Form, die Sie geehrter Herr Professor, daß es Ihnen vergönnt sein in Ihrer verantwortlichen Stellung immer zeigten, möge, Ihre Arbeitskraft und Ihr Genie noch an recht zusammen mit allen übrigen Mitgliedern der Kommission, vielen Aufgaben ähnlichr Art mit der gleichna wir die Freudigkeit an der Arbeit erhalten und Anerkennung wie hier und zu Ihrer eigenen Befriedigung nicht mir allein, sondern allen, die an dem Werke zu betätigen. Ich bitte Sie, meine Damen und tätig waren. Herren, mit mir einzustimmen in den Ruf: Herr Denn nicht einer allein kann solches Werk schaffen; Professsor Dülfer lebe hochh – Unter lebhaftem das Bauen ist komplizierter, als man gemeinhin denkt, Beifall klangen die Gläser zu Ehren des Gefeierten. das wird wohl mancher der Anwesenden schon erfahren Auf diese wiederholt von lebhaftem Beifall haben (vielleicht auch unangenehm!). Das gespendete unterbrochenen Worte der Anerkennung erwiderte Hrer Lob darf deshalb nicht mich allein treffen, sondern Professor Dülfer : alle die vielen an dem Entwurf und an der Aus- Ungeahnte Würdigung wurde soeben meiner Arbeit führung Beteiligten. zuteil, und doch war auch schon so der heutige Tag Wie weit wäre der Bau jetzt, wenn der Bauleiter der schönste meines Berufslebens! ~– Stolz kann ich am Platze, Herr Baudrexel nicht alles so fein sagen: Wer vermag sich mit mir zu vergleichen, der ich gedrechselt hätte! Es trifft das Lob vor allem meine berufen war, in dieser an Baudenkmälern reichnm dWMeitarbeiter, Herrn Hoffmann, der von Anfang an Stadt ein neues Theater zu bauen. tätig war, und seinen Nachfolger, Herrn Diplom- Als ich am Abend des 17. Juli 1906 die JYJngenieur ( Wolf, dann Herrn Fritz und Herrn telegraphische Nachricht erhielt, daß mein Entwurf Schönberger, die an der Ausarbeitung und Detaillierung vom Preisgericht an die erste Stelle der Reihe starken Anteil hatten; nennen muß ich noch den zweiten achtunggebietender Arbeiten gestellt wäre, kannte Bauführer, Herrn Stahl, auch die weiteren Gehilfen meine Freude keine Grenzen, und jene Zeit war dr haben das Möglichste geleistet. Beginn frohen Schaffens, wenn auch erst nach langem Unter den selbständigen Künstlern haben Herr Harren der Auftrag zum Baubeginn gegeben wurde. Roemer und die Herren Professoren Gussmann und Vor allem hatte die Wahl des Pagyes, die Gross das Ihrige getan. Auch Herrn Professor Wrba Bedingung, das Theater an alter Stelle zu errichtee,, möchte ich danken, der seinen Schüler Weinberger Gegnerschaft herausgefordert. Und ich möchte nicht anleitete. Von den Unternehmern steht das für den unterlassen, gerade heute es auszusprechen, daß ich HVBau zusammengesschlossene Baugeschäft Torkuhl und den Platz unter allen in Frage kommenden für am Blunck & Sohn anerkannt an der Spitze. i Y geeignetsien gehalten habe, und daß unter den gegebenen Aber wie darf ich hier eine Reihe Mitbeteiligter Verhältnissen (wie es sich ja auch später herausgestelt daufzählen, ohne dessen zu gedenken, der eine größere hat) nur auf dieser Grundlage die Errichtung eins. Aufgabe hatte als die ihm von Staats wegen auferlegte Theaters in angemessener Ausdehnung möglich war. Kontrolle über den Bau! Herr Baudirektor Balher, Bei nicht völlig freistehenden Theatern können die der Vorstand des Hochbauamtes, traf alle Vorbereitungen Magazine, Werkstätten und Nebenräume nach den zur Konkurrenz, fertigte Skizzen, sichtete und ordnete Höfen gelegen werden, und erfordern dadurch die Ergebnisse, die er dann in der bekannten exakten geringeren Kostenaufwand. Weise vortrug. Ebenso hat er die Pläne und Anschläge Die Grundlagen der Disposition waren gegeben, eingehend geprüft und verbessert und damit bewiesen, aber ein angestrengtes Zusammenarbeiten vom Architekten daß eine Schwierigkeit, sich in einem neuen Gebiete und der ernannten Baukommission war trogdem zurechtzufinden, für ihn nicht besteht. Er stand mir notwendig. Hart plazten manchmal die Meinungen in der Bauzeit als kontrollierender Beamter gegenüber; aufeinander, aber jtets wurde durch die vornehme eine erste Forderung war der ordnungsmäßige Fort- und liebenswürdige Art des Vorsitzenden, des Herm gang des Baues, und dann trat er mir als Berater Senators Herwann Esschenburg, jeder Frage die das Werk fördernd zur Seite, ganz selbstlos, als richtige Würdigung und entsprechende Behandlung zuteil. Freund! Dafür herzlichen Dank!
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