Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

59 2 sie gebracht hat, wohl befriedigt und hofft, daß seine Die de-Hertoghe-Stiftung in Vorwerk. idealen Bestrebungen mehr und mehr in Lübeck die Qn ON ; ; . cs Unterstützung finden, die sie gerade hier mehr als de üs goh:t gtru tri! gets stifte anderswo verdienen. An Arbeit wird es auch in de Hertos tf yer Nazss t re. Hi "q: pzui a Zukunft nicht fehlen. H. Makn. ehrbar und notdürftig seien und. ihr Brot mit Arbeit nicht mehr verdienen könnten, Unterkunft und zum ;; isor Köni Teil Unterhalt zu gewähren. Fast zwei Jahrhunderte HBücherrevisor önig k. lang hat die Stiftung, das de-Hertoghe.Armenhaus zu Am 25. September endete der Tod das arbeits- Vorwerk, diese seine bescheidene Aufgabe erfüllt. Ein reiche Leben des beeidigten Bücherrevisors Wilhelm einfaches, unscheinbares Haus am Ende der Dorfstraße König. König, ein geborener Lübecker, erlernte nach in Vorwerk gewährte vier alten Frauen freie entbehrungsreicher Jugend den Buchhandel, war lange Wohnung, außerdem erhielten sie neben Feuerung und Jahre Gehilfe bei Edm. Schmersahl, übernahm 1888 einem Stück Gartenland einen Beitrag in barem Gelde die Geschäftsführerstelle bei der Buchdruckerei und dem zu ihrem Unterhalt. Vor kurzem aber vergrößerte Verlag von Charles Coleman und wirkte hier Jahre sich das Kapitalvermögen der Stiftung durch vorteil- hindurch mit größter Umficht. Seine von Jugend hafte Landverkäufe derart, daß es der Vorsstehersschaft, an schwache Gesundheit litt unter den Anstrengungen die früher aus den Herren des Marsstalls bestand und seiner großen geschäftlichen Tätigkeit wie unter den jetzt aus den zum Stadt- und Landamt verordneten zu seiner stetigen Weiterbildung betriebenen privaten Senatsmitgliedern gebildet wird, angemessen erschien, Studien derart, daß er im Jahre 1896 seine Stellung ihre Aufgaben wesentlich zu erweitern. Die Absichten aufgeben und zunächst ausschließlich seiner Gesundheit der Vorsteher fanden die Genehmigung der zuständigen leben mußte. Nachdem er sich nach mehr als Jahres- Stellen, und am 1. Oktober 1908 konnte die Ver- frist so weit erholt hatte, daß er wieder an eine er- wirklichung dieser Absichten festlich begangen werden: werbende Tätigkeit denken konnte, ließ er sich hier als ein neues stattliches Stiftungsgebäude, das nicht mehr Bücherrevisor nieder. Sein klarer Blick, seine geschäft. nur vier, sondern zwölf alten Frauen Unterkunft ge- liche Tätigkeit und seine unbedingte Zuverlässigkeit währt, wurde feierlich seiner Bestimmung übergeben. machten ihn wie kaum einen anderen für dieses Amt Der neue Bau, in seinen schlichten Landhaus- geeignet, und in stiller, rastloser, ihm Freude bereitender charakter überaus freundlich und ansprechend, liegt auf Arbeit erwarb er sich zu seinen vielen Freunden aus einem kleinen Hügel, der eine liebliche Aussicht auf früherer Zeit durch die neue Tätigkeit bald neue hinzu, hie anmutige Gegend bietet. Er rührt von den Herren denn er war seinen Klienten nicht nur Helfer in der Glogner und Vermehren her, die es in sehr geschickter Arbeit, sondern wahrer Berater und Freund. Der Weise verstanden haben, ihn seiner freundlichen Um- hochgesschätte und geachtete Mann wird heute nicht gebung anzupassen. Das Innere zeugt von dem liebe- nur von einer großen gahl Geschäftsfreunde entbehrt vollsten Eingehen auf die gestellte, nicht gewöhnliche und betrauert, auch alle, die ihn im privaten Leben Aufgabe: sie ist nicht nur allen praktischen Anforde- kennen gelernt und die sich zu seinen näheren Freunden rungen entsprechend gelöst worden, sondern auch in zählen durften, vermissen ihn als einen Mann, dessen einer Weise, die Behaglichkeit und Schönheit vortreff- fester Charakter, unbestechliche Treue und warme Gut lich mit der Rüctsicht auf jene vereint. Das Gebäude herzigkeit ihn lieb und wert machten. Die Mittel, besteht aus zwei voneinander getrennten Teilen, von denen die er sich zur Sicherung seines Lebensabends selbtt jedes, um je einen gemeinsamen Versammlungsraum erworben hatte, hat er, der eine entbehrungsreiche gruppiert, sechs aus Stube und Küche bestehende Jugend kennen gelernt, der viel mit körperlichen Ge- Wohnungen enthält; die oberen Wohnungen erreicht bresten zu kämpfen hatte, und der stets bestrebt war, man durch eine vom Versammlungsraum aus nach durch eifriges Studium sein Wissen auszubreiten und oben führende Treppe über eine Galerie. zu vertiefen, mit Ausnahme von mehreren Legaten an Der Einweihungsfeier wohnten außer den Vor- ihm nahestehende Personen, seinem Lebensgange ent: stehern eine Anzahl geladener Gäste sowie die Insassen sprechend, der hiesigen Waldschule, dem Verein für des neuen Hauses bei. Herr Pastor Arndt eröffnete Ferienkolonien und der hiesigen Lesehalle vermacht. hie Feier mit einer Ansprache, darauf wurde das Sein Wirken auf Erden tyixd fortleben sowohl n Innere des Gebäudes besichtigt und den Insassen durch dem Nuten, der der Allgemeinheit aus seinen Stif- Herrn Senator Dr. Vermehren je ein Geschenk, be- tungen erwächst, wie aus dem Vorbild, das sein stehend aus Kuchen, Kaffee und Zucker, überreicht. Charakter und seine Arbeitsfreudigkeit gegeben haben. Herr Senator Dr. Vermehren warf sodann einen 1895. kurzen Rückblick auf die Geschichte der Stiftung, wies
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