Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

H. war, in deren nächster Nähe die Rumeney, das Haus Wir dürfen also eine älteste Ansiedlung beim der Schleswiger Brüderschaft lag, daß St. Peter die Dom annehmen, gegründet unter der Führung von Soester Kaufleute nach Bremen begleitete und weiter Lüneburger Kaufleuten, eine Erweiterung der Stadt nach Schleswig, daß St. Peter sie in Nowgorod durch Soester lr die Petrikirche, dann eine Neu- schütte, so möchte ich die Soester Kaufleute mit ihren gründung mit Marienkirche und Markt als Mittel- Genossen bei der Petrikirche suchen, die 1170 als punkt, mit der Breitenstraße, dem Klingenberg (zu vorhanden erwähnt wird. Der ganze Häuserkomplex dem in alter Zeit auch die Sandstraße gehörte) und bildet noch heute eine Stadtanlage für sich, von de der Mühlenstraße als Hauptverkehrsader, in die jetzt ältesten Anlage einst getrennt durch wasserreiche Ein. auch die alte Landstraße vom Burgtor (seit 1227 ?) schnitte, wie die Straßennamen Depenau und Kiesau über den Geibelplagtz hineingeleitet wird, während die andeuten. Und am „Kolk“ zu Soest lag das alte Heerstraße zunächst an der Peripherie der neuen „Kumperehus “" der Wollweber. Stadt entlang führt und so zunächst der Vergessen- Die schnelle Entwicklung der Stadt begann den heit anheimfällt, um später wieder in den Bebauungs-. eigenen Städten Heinrichs des Löwen Abbruch zu plan hineingezogen zu werden, als die Stadt wuchs. tun und so erzwang er die Abtretung Lübecks vom Dr. Christian Reuter. Grafen von Holstein. Z: smt? Herzogs mochte überdies den Kaufleuten erwünschter sein als ; ; ; ; der des Grafen; sein Arm reichte weiter und der Die Ausstellung in der Katharinenkirche. Löwe nahm die Politik Lothars auf, der bereits vor ©» Z] ihm die Kaufleute in seinen Schuß genommen hatte. JFn der Katharinenkirche ist seit dem vergangenen Er schickte Boten zu den Städten und Reichen des Sonntag aus Anlaß der in dieser Woche in Lübeck Nordens, nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Ruß- stattfindenden Tagungen eine Ausstellung eröffnet, land und lud sie zum Besuch seiner Stadt Lübeck ein die man in der Öffentlichkeit eine historische genannt Nach dem Brande von 1157 und dem bald aus. hat. Und in der Tat kann wohl der Freund gegebenen Bau der ,„Löwenstadt“ ward mit dem lübeckischer Geschichte und lübeckischer Kunst Neubau der Stadt etwa 1159 begonnen. Mittel. rechte Freude an dem Gebotenen haben. Die punkt der neuen Anlage war die Marienkirche, die Katharinenkirche selbst ist zur Ausstellung seit langen vor Bischof Gerolds Tode (13. August 1163) begonnen Jahren zum ersten Mal wieder von allen Einbauten sein muß, mit dem Rathaus und dem eigentlichen befreit. Wenn man der früheren Einbauten gedenkt Markte, dem Kohlsen]markt, dem Futtermarkt (südlicher und betritt dann durch das Portal von der König- Teil der Breitensslraße), den Buden unter dem Rat. straße her das hochragende Schiff, so wirkt das wie haus und den Kram. und Schüsselbuden. Wie weit eine Befreiung. Neben St. Marien ist St. Katharinen die Stadt damals nach Norden gereicht hat, wissen die einzige Kirche Lübecks, welche die alte basilikale wir nicht, wahrscheinlich zunächst bis zur Beckergrube; &orm beibehalten hat, und man möchte sagen, sie ist his dahin sind die Namen fast aller Straßen, die zu in ihren Verhältnissen wenn auch nicht schöner als Trave führen, mit Personennamen zusammengesezt, die Marienkirche, so doch in ihrem kleineren Maß- während die nördlich und östlich gelegenen Straßen ihre stabe so schön, daß gewiß der vielfach ausgesprochene Bezeichnung meist von bestimmten Berufszweigen haben. DWunsch berechtigt erscheint, man möge bei künftigen Mit vollem Recht nimmt Brehmer an, daß östlich, KAusstellungen den Innenraum in gleicher Weise der Königstraße zuerst der Raum zwischen ihr und freihalten und nicht wieder auf Jahre hinaus dem dem 1177 erbauten St. Johanniskloster bebaut sei:. Blicke entziehen. Man ist beim Betreten erstaunt, An der Nordostecke von Johannis. und Königstraze welch reiches Bild die an das südliche Seitenschiff lag dann das große Gewese der Mornewegs; als angebauten Kapellen darbieten, und welche große 1225 das Katharinenkloster gebaut wurde, war die Hahl von alten Kunstwerken die Kirche immer noch Königstraße hier noch nicht bebaut und die gegenüber- birgt. Bei der Unterbringung der Ausstellung ist liegenden Häuser gehörten als Hinterhäuser zun man bemüht gewesen, an dem Gesamtbilde des Inneren Vreitenstraße. Der Teil der Mauer zwischen Glocken. nichts zu ändern und nur durch bescheidene Einbauten gießerstraße und weitem Lohberg hieß 1287 nova einen Hintergrund für die Ausstellungsgegenstände zu eivitas, noch 1597, up der nienstat. 1227 werden schaffen. Auf dem hohen Chor ist dies allerdings Jakobikirche und Ägidienkirche zuerst erwähnt, doch nicht vollständig gelungen, die Fülle des auszu- lag bei jener die Bürgerweide und bei dieser noch stellenden Materials war so groß, daß hier größere viel Ackerland, so daß die Gegend nicht sehr dicht Einbauten gemacht werden mußten, um Plat dafür bebaut gewesen sein kann. zu schaffen.
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