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nur 4 Prozent; sie begnügt sich also mit einem dMuttergesellschaft geworden, so ist für eine Kritik
Gewinn von nur !s» Prozent pro anno. der Geschäftsprinzipien der Kasse die Möglichkeit
. Ins Gewicht dürfte für die Spar- und Anleihe. nur im beschriebenen Rahmen vorhanden, und es
Kasse bei ihrer Zinspolitik wohl der Umstand falle, muß den Beteiligten überlassen bleiben, wenn Jie eine
daß sie nach dem letzten Jahresbericht ungefänr Schädigung ihrer Interessen durch die Spar- und
1 300 000 M Wertpapiere besaß, welche ihr nur Anleihe-Kasse glauben erlitten zu haben, sich dieser.
eine Zinse von 31sz Prozent vom Nominalwert er- halb an die Vorssteherschaft der Gesellschaft zur Be-
brachten. Ein Verkauf dieser Papiere würde zurzeit förderung gemeinnütziger Tätigkeit zu wenden. j
nur unter erheblichen Verlusten gegen den Ankaufs- Muß man sich nun mit der betrübenden Tatsache
preis möglich sein. abfinden, daß einstweilen mit einer bleibenden
An Kursverlusten mußte laut Abrechnung von Hypothekenzinse von 4'/» Prozent für erste Gelder
1906 ein Betrag von 30 000 . vom Gewinn abe in vielen Fällen um so mehr gerechnet werden muß,
geschrieben werden. Für 1907 dürfte wohl eine als auch Privatkapitalisten, Behörden und Stiftungen
noch größere Summe als Kursverlust gebucht worden vielfach das ermunternde Beispiel einer so hervor-
sein. Andererseits dürften weitere Kursverluste auf ragenden Bank befolgt und ebenfalls den Zinsfuß
Effekten kaum zu befürchten sein. Einer Zins. von 4 Prozent auf 4!/r Prozent gesteigert oder
erhöhung für Einlagen würde demnach für das jedenfalls den Versuch dazu gemacht haben, so drängt
laufende und die folgenden Jahre voraussichtlich sich die Frage auf, was gegenüber dieser erneuten
eine Ersparung durch Nichtabschreibung von Kurs. HBelastung des Grundbesitzes, die vielfach als eine
verlusten auf Effekten gegenüberstehen. Kalamität in den beteiligten Kreisen empfunden wird,
Welche Bedenken nun auch der einzelne gegen seitens des Staates, [der Gemeinde oder privater
die Zinspolitik der Spar- und Anleihe-Kasse auf dem Institute im allgemeinen Interesse geschehen könnte.
Herzen haben mag, so ist doch immer mit der Tat- Über diesen Gegenstand werden weitere Aus-
sache zu rechnen, daß diese Kasse heute eine reine führungen in einem zweiten Artikel erfolgen.
Erwerbsgesellschaft ist. Die Muttergesellschaft, die 1016.
Gesellschast zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit ö :
gründete die Spar. und Anleihe-Kasse sicher mit der Olympische Spiele in Travemünde.
Absicht, daß dieselbe gemeinnützig wirken sollte. Antwort an Herrn ,,34“.
Aber die Verhältnisse waren auch hier mächtiger "
als die Menschen. Im Laufe der Zeit wuchsen de Die olympischen Spiele sind eine Sonderveran-
Bedürfnisse der Muttergesellschaft für gemeinnütige sstgltung des Lübecker Ballspielklubs von 1903, zu
Zwecke mehr und mehr, und diese war, zur “s der weder die Lübecker Turnerschaft noch die andern
streitunz der Ausgaben im wesentlichen auf die Tochter hiesigen Turnvereine eine Aufforderung erhalten
gesellschaft angewiesen, die ihrerseits dem Interessen haben. Die Turnvereine würden die Spiele nicht
standpunkt sich mehr und mehr näherte und inzwischen h,schicten können, da unsere Mannschaften am
zur Förderung desselben auch noch andere Geschäfts H. Juli noch nicht vom Deutschen Turnfest in
hrcize;v-hen Vercich ihrer. Lstytit . die Spi. Frankfurt a. M. zurück sein können. Außerdem
und Anleihe-Kasie wegen ihrer "Zinserhöhung erheben, ksuuer. dit Inttwe:tiit jh 1:6! fl beteilizts
so irrt er unseres Erachtens in der Adresse. Nicht Geld. oder Wertpreisen grundsätzlich verbietet und
diese, sondern die Muttergesellschaft hat die Verant dem Sieger nur einen Eichenkranz zugesteht. Die
wortlichteit für die Geschäftsführung der Tochter Thurnvereine legen aber ihren Mitgliedern, die sich
gesellichaft zu tragen. Die Sagungen der Spar p xivatim beteiligen wollen, nichts in den Weg.
und Anleihe-Kasse bestimmen im § 4 ausdrücklich, ) U Qisrdce.c§srnezihatt.
daß die Vorsteherschaft der Gesellschaft zur Beförderung 2 Y h;, 11:4.
gemeinnütziger Tätigkeit die entscheidende Direktive . E]
in allen wesentlichen Geschäftsabteilungen der Spar- Literarisches.
und Anleihe.Kassje hat. § 4 Abs. b 2 betont sogos Stätten der Kultur. Lübec: von Otto
h i n.1145.. w es ts Grautoff. Mit Buchschmuck von Fidus und
der Vorssteherschaft der Kasse, dia Satzung der Spar- vielen Kunstbeilagen.
und Anleihe-Kasse und die Bedingungen für die An- ö . Zi;
nahme und Rückzahlung von Einlagen zu ändern ..." Unter dem Titel „Stätten der Kultur ist
JI die Spar- und Anleihe-Kasse nun heute eine eine Sammlung hübscher Monographien im Verlage
reine Erwerbsgesellschaftt unter Zustimmung der von Klinkhardt und Biermann im Erscheinen; nach