Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

357 nicht ein einziges Mal der Versuch gemacht worden, eines Deckwerkes vor den Gneversdorfer Uferkoppeln : das Bestehende gegen die Naturgewalten zu erhalten? in der Länge von 400 m ist von der Bürgerschaft ! Vor zwei Jahren lehnte die Bürgerschaft die vor zwei Jahren abgelehnt worden; es ist zu be- Senatsvorlage betreffend die Herstellung eines Ded. dauern, daß damals von keiner Seite der Vorschlag ' werkes zum Schutze des 400 m langen Gneversdorfer gemacht worden ist, wenigstens das kleine Stück des " Ufers ab mit der Begründung, daß die erforderlicce Seetempels vor weiterem Absturz zu sichern. Es ' Summe von A 174 000 in keinem Verhältnis ist eine Ehrenpflicht des lübeckischen Staates, diese stände zu dem Werte des dahinterliegenden Landes. landschaftliche Perle des lübeckischen Ostseestrandes Die gefährdete Uferkante des Seetempels beträä für immer zu erhalten. Friedrich. ! nur wenige Meter. Diese wenigen Meter begrenzen ; nicht landwirtschaftliche Werte, sie begrenzen einen |: 9 wertvollen Besitz unsres vielbesuchten Ostseebades. Baukritik. 3 Wer die vornehme Strandpromenade mit dem See- Der neue Bahnhof. k bad, dem Warmbad und den stolzen Villenreihen bäud gesehen hat und dann die freie See vom Seetempel 1. Das Empfangsgebäude. aus erblickt, der wird es gar nicht verstehen können, daß hier auf einmal unsre Leistungsfähigkeit versagt. Länger als einen Monat ist der alte Veteran am t Wäre die von mir wiederholt (Lüb. Bl. 1901 Holstentor schon im wohlverdienten Ruhestand, und S. 103, 1904 S. 23) in Vorschlag gebrachte Beton. sein Nachfolger versieht, ein kleines Stück Weges " mauer vor dem Seetenmpel erbaut worden, so brauchten von diesem friedlich sein Ende erwartenden Vorgänger t: wir uns um die Erhaltung des Seetempels jezt entfernt, in neuer und allerneuesster Uniform den für U keine Sorge zu machen. Die großen Sandmassen, Lübecks Entwicklung so bedeutungsvollen Posten. Y die früher hier lagen, wären liegen geblieben, die Neue Menschen und neue Kleider erwecken immer 1 mächtigen Sandeinlagerungen der Gneversdorfer ein großes Interesse bei den Mitmenschen, das man n Uferkoppeln wären hinter der Betonmauer festgelegt. wohi auch ungerechterweise als Neugierde bezeichnet, tt worden, der Fuß des Seetempels wäre von den und so ist es dem neuen Herrn von der Eisenvahn ! Wellen unberührt geblieben. Daß meine Auffassung auch ergangen. Tausende haben ihn von allen ' tzss ws verists be Ectahrnzer rte s Halen truss gumbsi qt. „k 4-14 etonmauer am Brodtener Uferwege vor - , f dorfer Grenze (Abbildung in den Lüb. Bl. 1904 ihn geredet und geschrieben hat, ich glaube, er wäre K S. 24). Mögen unsre Wasßserbautechniker den teils vor Freude, teils vor Schmerz oder Empörung ' Wert dieser kaum 20 m langen Querwand am Ufer entweder als Hochbahnhof in die Luft gesprungen, " noch so gering einschäzen, über die Tatsache, daß sie oder als Untergrundbahnhof noch tiefer in die Erde i ihre Aufgabe glänzend erfüllt hat, kommen wir nicht versunken, in der er ja schon recht tief steht. Aber t hinweg. Seit 1893, dem Jahre ihrer Erbauung, Scherz beiseite! Der neue Bahnhof ist im neuen . hat sich die Betonmauer gut gehalten, eine bedeutende Stadtbilde Lübecks ein so gewichtiger Faktor, daß te Sandmenge ist hier festgelegt worden, der Brodtener die Baukritik sich mit seiner äußeren Erscheinung, r- Weg ist nicht wieder abgebrochen und der Abhang der Kunst, die ihn zu einem Monumentalwerk, viel- 'n hat sich bis unten mit Strauchwerk bedeckt. Die leicht gar einem vorbildlichen, außen und innen d Hinterspülungen hätten vermieden werden können, auszugesstalten suchte, ohne alle Voreingenommenheit u wenn auf der Rückseite der Betonmauer, wie es an 1n, sachlich abwägender Weise beschäftigen muß. Nh der alten Steinbuhne in Niendorf geschehen is, Ein Bau wie der neue Bahnhof —Ö nur architektonisch, te vom Fußpunkte derselben im spitzen Winkel eine nicht betriebstechnisch oder nach konstruktiven Prinzipien n zweite Mauer eingebaut worden wäre. betrachtet - entsteht in Lübeck kaum alle 50 Jahre, Die Möglichkeit, unsern Seetempel lediglich und wir haben daher um so mehr Veranlassung, ihn n durch eine Quermauer vor weiterem Abbruch zu kritisch zu würdigen und allgemeine Lehren. und . schützen, ist endgültig verpaßt. Die großen Sand- Schlußfolgerungen aus ihm zu ziehen, als er für die c< massen / unter den Gneversdorfer Uferkoppeln sind vielen, ihn immer wieder aufsuchenden Bewohner er durch die beiden legten Sturmfluten bis auf den unserer Stadt von unbewußtem Einfluß auf den ch tonigen Strand glatt weggefegt, die Wellen haben Geschmack, für die Fremden aber der erste Eindruck " den Fuß des Seetempels erreicht und bereits unter- .;: ziefger ¡Larttuf if „wur. zu. pi; ; öglichkeiten, wie di k jfält: “fett. tot guy “Burt. die Profankunst erstrebt, sind hier nicht gegeben, es ist auch dieses Deckwerk nicht denkbar. Die Errichtunun „wat steiht, steiht," d. h. bis zum Bau des in Pr
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.