34 3
irter Von Frankfurt aus. sah ich mir die Darmstädter straße [am Kanal]) in Frage käme ? Einige reizende
mte Künstlerkolonie an. Wie hat sich die Stadt, mit dr Schmuckpläte haben wir ja immer gehabt; troßdem
mack mich freundliche Jugend- und Studien-Erinnerungen fehlen Blumen. Mit dieser Ansicht will ich natürlich
rnen verknüpfen, inzwischen verändert! Aus der anspruchs.. nichts Tadelndes gegen die sonst großzügige Bepflan-
igen [osen Mittelstadt entwickelt sie sich zu einer der zung in unseren Wallanlagen und gegen die un-
für sehenswertesten im reichen Kranze sehenswerter vergleichlich schönen Alleen, die wohltuend weiten
uter deutscher Städte. Auf Grund natürlich des alk. KRasenflächen oder gegen die meist vorzüglich gehaltenen
nche gemeinen Aufschwunges im Reiche und den Ruf Privatgärten ausgesprochen haben.
aut, seiner Lehrinstitute, dank einem einzelnen kunst- Jener Einfluß des Schönheitsgefühls in Darm-
maar freudigen Manne, dank ihrer Künstlerkolonie. stadt greift sichtlich jegt auf die Mehrzahl der Neu-
ein Nicht alles, was mit den achtziger und neunziger bauten der ganzen Stadt über und hat außerhalb
t in Jahren entstanden war, entzückte; im Gegenteil, manhe der Kolonie, als Bindeglied zwischen Stadt und
ten, Straße mit den geschlossenen Jalousiereihen, mit Berg, ein allmählich ansteigendes und weit sich aus-
: ihrer etwas höfisch-verschlafenen Anspruchslossigkeitt, breitendes reizendes Villenviertel entstehen lassen, das
nie. die aber doch noch Stil hatte, war jeglichen Stil. der Gemeinde immer mehr wohlhabende Siedler zu-
stes. gefühls baren Spekulationsbauten der Neuzeit zum führen wird.
ßen Opfer gefallen. Dazu aber machte sich ein Neues Ich habe dann ein paar der Künstlerkolonie-
richt geltend: die Wirkung der Künstlerkolonie! Man hat Villen im Innern besichtigt. Gewiß, auch hier stutzte
oark hier ein klassisches Erleben vor sich, wie allmähliehh man bei Disharmonien; allein auch hier oder gerade
sche eine ganze Stadt durch Beispiel in völlig neue hier steigerte sich das Entzücken. Ich hätte unmittel.
1m Bahnen gelenkt werden kann. Schon von weiten bar nachher nichts von unseren üblichen Möbeln
igen überraschte das vor der ersten Odenwald-Kette ziehende unserer Innendekoration sehen mögen. Und wo
eser Stadtbild, aus dem neue Türme, die einförmige entstand es überwiegend? In Darmstadt selbst.
: es Horizontale unterbrechend, herauswachsen, nicht zum Die Tat des einzigen Mannes hat seiner Residenz
und mindesten auf ragendem Hügel der Olberichsche eine Industrie von Weltruf beschert, die ihr Ruhm
ahr- Hochzeitsturm, der im Bilde zunächst befremdet, in und Verdienst eintragen. Ja, da hatte man früher
uus, der Landschaft aber sich schon jetzt wirksam erwies. auch kritisiert: Hier ist ja nichts, wie soll denn da
?. Es ist nicht zu leugnen, daß in der Kolonie an und etwas entstehen können?
gen auf der Mathildenhöhe überhaupt manches verblüfft; . Einen Fehler hat die Kolonie, wenigstens eine
rter manche Bizarrerien wären vielleicht besser vermieden Seite, die zweifellos vor sklavischer Nachahmung
nke, worden, aber im Ganzen hat man hier eine Art warnt. Es ist alles zu prächtig und daher alles zu
zen, von Akropolis vor sich, die immer mehr die Auf- teuer! Nur reiche Leute aber nicht Künstler
Sie merksamkeit auf sich lenken wird, gewissermaßen auh mit Durchschnittseinnahmen oder darunter können
. nd, anklingend an die Cerros einiger südlichen amerike. ich in solchen Heimen auf die Dauer halten. Das
ich. nischen Tropenstädte. Wir hier unten haben so wenig hat auch den häufigen Fortzug der Hinberufenen mit
ssen Terrainunterschiede, und wenn wir sie haben, benugen veranlaßt. Allein die wachsende Bautätigkeit beweist,
rm, wir sie nicht. Vielleicht ist es der Zukunft vor. ktroß der Fortgezogenen das Voranschreiten. Andere
nen behalten, etwas aus unserem Marly zu machen. sind gekommen, und reiche Privatleute haben die
%% Teile von unseren Wällen, die sich etwa dazu hätten Gelegenheit zum Erwerb herrlicher Wohnungen benutt.
icht ausgestalten lassen, sind als verkehrstörend oder um Wenn wir Künstler heranziehen wollen, seien es
1dt- die Fläche und das Material verwerten zu können, zuerst Maler oder zunächst lediglich Kunstgewerbler, wo-
tor- völlig planiert worden. Einiges hätte vielleicht bei zu bemerken ist, daß Maler und andere Bildner das
durch Bepflanzung, namentlich mit uns sehr fehlenden Gewerbe erst wieder zur Kunst erweckten, müssen wir
ft, Blumen, zu Hügelinseln der Schönheit im Stadtbilde natürlich ihnen die Möglichkeit der Anmut neben
igs- werden können. Mit Recht verwies hier Lichtwark der Billigkeit der Wohnens gewähren und dazu
ind in einem Vortrage auf die Farbenpracht der Frühh sceinen die obigen Hinweise auf den Erbbau, wenn
sich blüher. Es gibt ja auch viele billige und dabei dies auch durchaus nicht als etwas Entscheidendes
'ße. dankbare Sommer- und Herbstblumen, wie Winden, hingestellt sein soll, eine Handhabe zu bieten. Bei
jön Wicken usw. Daß das Klima hier nicht hindert, steigenden Absatzmöglichkeiten, wachsendem Verdienst
wn zeigt uns die liebevolle Schmückung schwedischer durch Unterricht oder Anstellung in Ämtern wird
gs- Städte, z. B. Helsingborgs. Empfohlen wird neuer. dann eine Steigerung zu schöneren Lebensformen sich
ind dings der ,„japanische Blumenrasen“, der aber nicht als natürliche Folge ergeben. v)
?ot geschnitten werden darf und besonders für größere Freilich, ein Hirn arbeitet leichter, als viele in
Flächen (wie vielleicht die Böschung der neuen Tor- Husammenwirkungen es fertigbringen, zumal wenn