Full text: Lübeckische Blätter. 1908 ; Stenographische Berichte über die Verhandlungen der Bürgerschaft zu Lübeck im Jahre 1908 (50)

297 ! leiden. Selbst in Deutschland ist es, wie die Er. ' sorgen, Außerdem müssen breite Hauptwege und fahrung lehrt, bei geschickter Ausnutzung der Jahres. bequeme Seitenwege sowie Bedürfnisanstalten vorge- zeit, des Bodens und der Pflanzen möglich, in sehen sein. Eine aus Wahlen hervorgegangene Selbst- ] „einem" Sommer dreifache Ernte zu erzielen. Bleibt verwaltung mit kleinen Verwaltungsgemeinschaften hat dann dem erfahrenen, invaliden Gartenbauer ein für gute Sitte und Sicherheit bei Tag und Nacht Überschuß über den eigenen Bedarf, so kann er seine zu sorgen, ungeeignete Elemente rechtzeitig auszu- Bareinnahme durch den Verkauf frischer Gemüse noeh schließen, den Besitzwechsel zu regeln, aber sonst jedem erhöhen. Es sei hier nur an das Vorgehen des HGeartenbesizer auf seiner Scholle größtmögliche Be- Bürgermeisters Jesse Collings von Birmingham er. wegungs- und Handlungsfreiheit einzuräumen. Uber innert, der in den von ihm gegründeten Arbeiter. Einzelfragen erteilt der Generalsekretär des Verbandes gärten eine rationelle Erdbeerzucht betreiben lies dDeutscher Arbeitergärten, Geheimer Regierungsrat und dadurch alle Gartenbesizer zu wohlhabenden HBielefeldt in Lübeck, Auskunft.*) Leuten machte. Aus dem Gesagten ergibt sich, daß die Arbeiter- Die Berufsgenossenschaften und Landes.Ver- versicherung ein unmittelbares Interesse an der Er- sicherungsanstalten sind übrigens in der Lage, zur E.. richtung und Erhaltung von Gartenkolonien für höhung des Wertes ungenügender Unfall. oder In. Arbeiter hat. Die Gärten tragen wesentlich zur validenrenten beizutragen. Nach §§ 96 Abs. 3 des Ge Verhütung von Krankheit und vorzeitigem Siechtum werbeunfallversicherungsgesetzes, 55 Abs. 3 des In. bei, sie erhöhen die Geschmeidigkeit des den Unfall- validenversicherungsgeseßzes dürfen Berufsgenossen. gesahren des Fabrikbetriebs ausgeseßten Körpers, schasten und Versicherungsanstalten auf Antrag des ie kräftigen Kranke und Rekonvaleszenten und sichern Rentenberechtigten den Rentenanspruh mit Ge-. den Unfall-, Alters. und Invalidenrentnern einen nehmigung der unteren Verwaltungsbehörde ganz oder causkömmlichen Lebensunterhalt. Mittelbar wird durch teilweise auf Dritte übertragen, die sich des bedrängten Gartenanlagen ein gesunder Nachwuchs unserer ge- Rentenberechtigten annehmen. So ist in der Tat die werblichen Arbeiterbevölkerung gewährleistet. Es ist Uberweisung eines Teiles der Monatsrente eines deshalb nur zu billigen, wenn einzelne Organe der Gartenbesitzers an den den Garten gewährenden Verein .Arbeiterversicherung, wie z. B. eine Krankenkasse in wiederholt in geeigneten Fällen erfolgt. Schleswig-Holstein für ihre Mitglieder und die Landes- Was die Organisation solcher Arbeitergärten be Versicherungsanstalt der Hansestädte für tuberkulöse trifft, so hat der letzte Städtetag sich, soweit bekann, HInvalidenrentenempfänger Arbeitergärten eingerichtet für eine solche auf Kosten der Gemeinde ausgesprocheen. haben. Aus denselben Gesichtspunkten, aus denen Die Mißerfolge in Berlin in der 90er Jahren des die Landes .Versicherungsanstalten Gelder für Wald. vorigen Jahrhunderts und andere Erfahrungen müssen cerholunpßsstätten usw. gemäß § 18 des J.-V.-G. und vor einem Regiebetriebe dieser Art warnen. Jeden. für Arbeiterwohnungen gemäß § 164 Abs. 3 des falls haben sich die Garteneinrichtungen durch Verene HdI.-V.-G. hergegeben haben, werden sie unter Umständen bis jezt mehr bewährt. Es reicht im allgemeinen auch für Garten-Erholungsstätten, die eine dauernde schon aus, wenn die Stadtverwaltung der Spekulation Gessundheitsfürsorge ermöglichen, eintreten können. entzogenes Land zu mäßigem Pachtzins auf längere Wenigstens wird das insoweit angängig sein, als Zeit dem Vereine zur Verfügung stellt. Dabei die Gartenvereine vorzugsweise kranke und tuberkulose- braucht noch nicht einmal mit dem Zinsverluste ge. verdächtige Arbeiter berücksichtigen. rechnet zu werden, wohl aber müßte natürlich von p; *) Herr Geheimrat Bielefeldt war es auch, der im lehten einer Landhergabe im Wege des Meistgebots, wee dWinter durch einen in der Gesellschaft zur Beförderung das in einer Stadt zum Nachteile der ärmeren gemeinnütziger Tätigkeit gehaltenen Vortrag und durch sein Familien geschehen ist, abgesehen werden. Noch Referat auf dem nachfolgenden Herrenabend der Gesellschaft jröjiete Rateile bringt die Ubeclafung von Kine. dj “ttt! t lhtcntrhtiätnttü; t: und Gemeindeland an sogenannte Generalpächter, sud, nicht auch in Lübeck einrichten lassen. Auf Änregung die den Gartenbesitern meist hohe Pacht abverlangen des Direktors der Gesellschaft, Herrn Senator Dr. Neumann, und durch Einrichtung von Schankwirtschaften die / 77 Lrf den §;rtzobinb rive Luunistor ort ; Gärten leicht zu Stätten der Völlerei machen. des Herrn Gehcitncat Bielefeldt hoffentlich gelingen wird, Ein Garten in der Größe von 250 bis 300 qm .\.\Arbeitergärten auch in Lübeck ins Leben zu rufen und genügt im allgemeinen für eine Familie. Wichtig it Lübeck dadurch um eine neue bedeutungsvolle soziale Ein- es, für den gemeinsamen Bezug von Holz zu Garten. richtung zu bereichern. Die große Bedeutung der Arheit.; lauben, für gutes Trinkwasser, große Spielpläge mit '.. Pr otiseuhit "Ulüriterversicherung (heraus- Turneinrichtungen und möglichst auch eine Halle zun egeben von Mitgliedern des Reichsversicherungsamtes) ent- Verkaufe von Milch und alkoholfreien Getränken zu nommen. D. Red.
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